"The Learner’s Workbook: Grammar and Drill" lautet der Titel der Bonus-CD, die der letzte Woche erschienenen "Learning English, Lesson 1 / 1991 - 2021: Die 30 Jahre-Jubiläumsedition" beiliegt. Diese enthält mehrere Stücke, die Die Toten Hosen über die Jahre eingespielt haben: Raritäten und B-Seiten, die alle thematisch zu "Learning English" passen, weil es sich entweder um Punksongs aus den 70ern handelt, oder sie in diesem Geist entstanden sind. Fünf Stücke allerdings wurden bisher noch nicht veröffentlicht. Was es mit diesen Songs auf sich hat und warum sie ausgewählt wurden erklärt Campino:
"Wir haben immer mal wieder Lieder aus dieser Zeit gecovert, fanden es aber irgendwann ein bisschen schade, dass all die kleinen Fundstücke auf verschiedenen Veröffentlichungen verteilt waren. Es macht deutlich mehr Spaß, sie in einem Rutsch zusammengefasst zu hören. Und dann haben wir uns die Frage gestellt, welche Lieder uns damals noch durch die Lappen gegangen sind und selbst auf „Learning English Lesson Two" nicht erfasst waren. Da fiel uns sofort auf, dass "12XU" von Wire fehlte, eine Hymne im Ratinger Hof 1978. Sie steht für mich für einen ganzen Zeitabschnitt in der Düsseldorfer Szene. "The Modern World" von The Jam ist ein Text, den ich seit 1977 selbst im Tiefschlaf von A bis Z mitsingen kann. Dass The Jam bislang nicht von uns gewürdigt wurden, ist eine Schande. Zu unserer Ehrenrettung muss ich sagen, dass unsere Version von "Slow Down" auf der "Mersey Beat"-Scheibe auch von ihnen inspiriert war. The Piranhas haben Andi und ich 1979 in Brighton gesehen. "Getting Beaten Up" war bei uns ein Sommerhit in diesen Monaten. "Thinking Of The USA" von Eater ist ebenfalls ein vergessener Meilenstein. Deren Mitglieder waren wohl die jüngste Band in der Londoner Punkszene, zwischen 14 und 17 Jahre alt. Mein Bruder John lag mir damit 1977 immer in den Ohren, ‚Andreas, wenn du Sänger werden willst, musst du dich beeilen! Die Jungs sind teilweise erst 14 und haben schon eine Scheibe draußen.‘ Eine große Freude war es für uns auch, noch einmal "We Make A Noise" von den Leyton Buzzards auszugraben. Es ging bei uns Vinyl-Wahnsinnigen früher ja auch immer darum, seinen Freunden etwas vorzuspielen, das sie noch nie gehört hatten. Da konnte und kann man mit den Buzzards bis heute viele Punkte machen. Sie haben ein tolles Album rausgebracht und sind dann ganz schlimm abgestürzt – aus ihnen wurde eine Band namens Modern Romance. Der Rest ist Schweigen …"