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20. November 2024
München heute
Alles, was die Stadt bewegt
Katharina Haase
Redakteurin München, Region und Bayern
Guten Abend,
jede dritte Frau in Deutschland wird bis zum Ende ihres Lebens einmal Opfer sexualisierter Gewalt. Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt. Diese Zahlen sind erschreckend, zeigen sie doch, wie sehr Frauen und Mädchen, aber auch Jungen und non-binäre Personen in unserer Gesellschaft unter struktureller Gewalt leiden. 2023 gaben 34 Prozent der befragten Männer in einer Umfrage an, schon einmal Gewalt gegen Frauen verübt zu haben, um sich Respekt zu verschaffen. Von den wenigen Vergewaltigungen, die tatsächlich angezeigt werden, kommt es nur bei etwa jeder Hundertsten zu einer Verurteilung.

Betroffene von sexualisierter Gewalt sehen sich oft einer gesellschaftlich verankerten Täter-Opfer-Umkehr ausgesetzt. Ein häufiges Beispiel dafür ist die Frage: „Was hattest du an?“ – also die Frage, ob man die Tat vielleicht provoziert habe. Hier setzt die Ausstellung „Was ich anhatte“ der Kuratorin Beatrix Wilmes an, die bis Ende November kostenlos im Foyer des Kreisverwaltungsreferats zu sehen ist. Wilmes hat Betroffene von sexualisierter Gewalt gebeten, ihr Kleidungsstücke zuzusenden, die diese zum Tatzeitpunkt trugen und ihre Geschichten zu erzählen. Zwölf davon sind nun im KVR zu sehen.

Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl sprach bei der Eröffnung am Dienstag von Ohnmacht, Wut und Zweifeln. Immerhin lebe man in einer Zeit, in der verurteilte Sexualstraftäter wie Donald Trump trotzdem Präsident werden können. Dennoch dürfe man trotz all der Dunkelheit in der Thematik niemals den Mut verlieren. Oder um es mit den Worten Martin Luther Kings zu sagen, die auch Kamala Harris nun wieder zitierte: „Nur wenn es dunkel genug ist, kannst du die Sterne sehen.“
„Schweigen schützt nur die Täter“
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend,
Katharina Haase
Redakteurin München, Region und Bayern
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