Liebe Frau Do, er ist der Schattenmann von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Ein Maschinist der Macht, ein Politiker, der lieber im Hintergrund arbeitet, Strippen zieht, Strategien für den Chef vorbereitet, als selber in der Öffentlichkeit zu erscheinen. Für uns Journalisten sind solche Leute naturgemäß besonders spannend, weil sie die Politik wesentlich mitgestalten. Nathanael Liminski ist dieser Mann in Düsseldorf. 32 Jahre alt. Bonner. Chef der Staatskanzlei. Stockkonservativ. Strukturiert. In einer TV-Show hat sich Liminski als Mitbegründer einer Bewegung für Papst Benedikt vor 10 Jahren für den katholischen Glaubenssatz „Kein Sex vor der Ehe“ eingesetzt. Zum liberalen und jovialen Ministerpräsidenten wirkt Liminski wie das Gegenmodell. Vielleicht ist er deshalb so wichtig für Armin Laschet. Thomas Reisener hat ihn beobachtet. 65.000 sind dann eben doch mehr. So viele kamen gestern Abend nach Chemnitz und demonstrierten beim Gratis-Konzert von Tote Hosen, Kraftklub und Marteria ihre Haltung gegen Rechts. Das Problem rechtsextremen Gedankenguts in großen Teilen des Ostens wird damit mittelfristig nicht wirklich bekämpft. Entscheidend wird sein, mit praktischer und lösungsorientierter Politik die Unzufriedenen im Osten ins Lager der Mitte zu holen. Laut einer Umfrage aus 2017 hat jeder zweite Sachse Angst vor "Überfremdung". Für die Experten der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung ist die Ablehnung von Minderheiten "in hohem Maße" mit einem Gefühl der Benachteiligung verbunden. Die Kluft zwischen der relativ hohen Lebenszufriedenheit gerade in den größeren Städten Chemnitz und Dresden und den Sorgen ist irritierend. Die Experten machen „Ungerechtigkeiten und Kränkungen der Nachwendezeit“ dafür verantwortlich. Wir müssen uns alle fragen, wie wir 30 Jahre nach der Einheit wirklich als Demokraten zusammenwachsen können. RP Online schaut auf den Abend in Chemnitz. Traurige Gesichter gestern im Hotel Nikko an der Düsseldorfer Immermannstraße. Japans Generalkonsul Ryuta Mizuuchi und seine wunderbare Frau Akemi Mizuuchi (die acht Jahre als Kind in Düsseldorf verbrachte) verlassen die Landeshauptstadt gen Japan - und die Stadtgesellschaft gab sich die Ehre. Der beliebte Diplomat ist so etwas wie der inoffizielle Bürgermeister der 7000 Einwohner umfassenden „Japantown“ in Düsseldorf, der größten japanischen Enklave in Deutschland. Zum Abschied erklärte Mizuuchi, dass ihn die ersten Artikel des kölschen Grundgesetzes („Et es wie et es“ und „Et kütt wie et kütt“) bei seiner Arbeit im Rheinland besonders geleitet hätten. Aber: „Ich trinke trotzdem lieber Alt.“ Als Laudator Lutz Lienenkämper (CDU, Finanzminister Nordrhein-Westfalen) in seiner Rede Mizuuchi für seine „hochsympathische Art“ und seine erfolgreiche Arbeit dankte, nickten die 250 Gäste. Heißestes Gerücht am Abend: Mizuuchi kommt in zwei Jahren als Botschafter Japans zurück nach Deutschland. Hier sehen Sie Eindrücke des Abends. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |