DAX (immer) noch im Niemandsland ++ Vorsicht vor Themen-ETFs und anderen "smarten" Produkten...
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Ihr Rendite-Report vom 29. August 2018


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Vorsicht vor Themen-ETFs und
anderen "smarten" Produkten ...

Liebe Leser,


börsennotierte Indexfonds, kurz ETFs genannt, sind seit Jahren ein Wachstumsmarkt. Im Jahr 2017 sammelten die ETF-Fondsgesellschaften allein in Europa 100 Milliarden Euro an neuem Kapital ein – das ist selbstredend ein neuer Rekord.

 

Das organische Wachstum – also ohne den Wertzuwachs wegen des Kursanstiegs an den Börsen – belief sich auf 18,6%. Zum Vergleich: Die klassischen aktiv gemanagten Anlagefonds verzeichneten lediglich ein Wachstum von 8,1%.

 

ETFs: Einfach nur ein Riesengeschäft?

 

ETFs sind zweifellos eine Erfolgsgeschichte – jedenfalls für die Fondsgesellschaften und für die Finanzbranche insgesamt. Das können Sie auch daran feststellen, dass Banken und Online-Broker inzwischen eher für ETFs als für aktiv gemanagte Fonds die Werbetrommel rühren.

 

Da schrillen bei vielen von Ihnen vermutlich gleich die Alarmglocken und Sie stellen sich die Frage: Will die Branche etwa nur an mir verdienen?

 

Klar will sie das, wie auch Ihr Supermarkt an der Ecke, wie Ihr Autohändler oder wie Amazon & Co. Auch Produkte, für die intensiv geworben wird, müssen nicht schlecht sein. Aber Werbung braucht Aufmerksamkeit, setzt daher manchmal die falschen Akzente und kann Sie dadurch zum Kauf von Produkten verleiten, die eigentlich an Ihrem Bedarf vorbei gehen.

 

Mit ETFs auf Megatrends setzen?

 

Mir flatterte vor kurzem zum Beispiel eine Werbung für ETFs ins Haus, die angeblich auf Megatrends setzen. Das klingt toll, wer will nicht gern bei einem Megatrend dabei sein. Das verspricht sicher auch Megagewinne.

 

Dabei ging es um Themen wie Gesundheit, Automation und Robotik, Digitalisierung und Alterung der Bevölkerung. Für diese Bereiche wurden Indizes entwickelt, in denen Aktien enthalten sind, die in Zukunft von diesen Megatrends profitieren sollen. Die zugehörigen ETFs bilden diese Indizes dann ab.

 

Gegen solche Investments spricht erst einmal grundsätzlich nichts. Allerdings sollten Sie sich dann schon damit auseinandersetzen, nach welchen Kriterien die Aktien ausgewählt werden und welche Aktien konkret in den Indizes enthalten sind.

 

Es kann z.B. sein, dass in einem solchen Themen-ETF überwiegend US-Aktien vertreten sind. Sie setzen also eventuell indirekt auf den US-Markt und haben wenig regionale Streuung in Ihrem Investment.

 

Mein Rat zu Themen-ETFs:

 

Themen-ETFs sind im Grunde keine schlechten Produkte, aber Sie sollten sich dann schon etwas genauer mit dem jeweiligen ETF auseinandersetzen. Gut klingende Werbesprüche allein sollten Ihnen nicht als Argument für ein Investment reichen, eine Waschmaschine schauen Sie sich vor dem Kauf ja auch genauer an und vergleichen sie mit den Produkten anderer Hersteller.

 

 

Die echten Vorteile von ETFs

 

Aber eigentlich liegen die Vorteile einer ETF-Anlage meiner Ansicht nach woanders. Wenn Sie wenig Geld für die monatliche Anlage zur Verfügung haben, dann sind ETFs eine gute Alternative zum direkten Investment in Aktien – auch wenn Letzteres für mich die Königsklasse der Geldanlage darstellt.

 

Mit einem ETF können Sie kostengünstig – viele Online-Broker bieten kostenlose Sparpläne an – auch kleine Anlagebeträge von 25 bis 50 Euro über viele Aktien streuen.

 

Wenn Sie nur kleine Beträge anlegen können, sollten Sie aber nicht auf Themen-ETFs setzen, sondern den Marketing-Versprechen der Fondsgesellschaften widerstehen.


Wählen Sie dagegen einfach einen ETF auf den MSCI World Index und eventuell als Beimischung noch einen ETF auf den MSCI Emerging Markets Index.

 

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Damit haben Sie praktisch den gesamten Welt-Aktienmarkt abgedeckt und partizipieren an dessen Entwicklung. In dem Fall müssen Sie ich auch nicht damit beschäftigen, in welchen Aktien Ihr ETF überhaupt investiert ist.

 

Transparenz und Streuung

 

Das – aber eben auch nicht weniger – soll die ETF-Anlage leisten: Transparent die Entwicklung des Aktienmarktes abbilden. Mit Themen-ETFs wird Ihnen weisgemacht, dass Sie durch die richtige Auswahl an Aktien besser abschneiden können als der Gesamtmarkt. Das kann gelingen, muss es aber nicht.

 

Der große Nachteil von Themen-ETFs liegt für mich aber gerade in der geringeren Transparenz und der geringeren Streuung. Letztlich sind Sie davon abhängig, dass die Ersteller des jeweiligen Index die richtigen Aktien ausgesucht haben.

 

Dasselbe gilt übrigens für die so genannten Smart-Beta-ETFs. Von „Smart-Beta-Strategien“ spricht man dann, wenn Indizes aufgrund ihres Regelwerks versuchen, bestimmte Risiken auszuklammern.

 

Dabei geht es meist um geringere Kursschwankungen (Volatilitäten) oder Güte-Kriterien für die Unternehmen im Index. Das kann dann in dem Versprechen gipfeln, dass man "mit diesen ETFs immer gewinnen kann."

 

Auch Smart-Beta-ETFs müssen nicht schlecht sein, aber es gilt im Grunde das gleiche wie für die erwähnten Themen-ETFs. Schauen Sie sich am besten mein Video dazu an (hier klicken).


Mein Fazit

 

Als Basis eines ETF-Depots sollten Sie auf einen Index setzen, der Aktien aus möglichst vielen Ländern und Branchen enthält, wie z.B. der erwähnte MSCI World Index.

 

Sollten Sie zu speziellen Märkten, Branchen oder Ländern eine fundierte Meinung haben und eine positive Entwicklung erwarten, dann können Sie auch spezielle ETFs kaufen. Allerdings sollten solche speziellen ETFs in einem langfristig ausgerichteten ETF-Depot nur eine Beimischung darstellen.

 

Vergessen Sie niemals die Grundidee: Es geht bei der ETF-Anlage darum, an der durchschnittlichen Performance des Aktienmarktes teilzuhaben, und nicht darum, den Markt zu schlagen oder z.B. kurzfristige Schwankungen an den Börsen unbedingt zu minimieren.

 

Lassen Sie sich von Marketing-Versprechen und Werbetexten nicht in die Irre führen und kaufen Sie nur ETFs, die Sie genau verstehen.



Mein Tipp


Bayer-Aktie:
Droht bei Monsanto ein Totalverlust?


Bayer wurde zu Schadensersatz in Höhe von 289 Millionen US-Dollar verurteilt. Das Problem: Es gibt USA-weit noch über 5.000 weitere ähnliche Klagen gegen die Bayer-Tochter Monsanto. Rechnet man das naiv hoch, käme man auf eine astronomische Summe von 1,4 Billionen US-Dollar.


Ein solches Strafmaß würde wohl zur Zahlungsunfähigkeit führen. Aktien-Profi Armin Brack denkt aber, dass es anders kommen wird. Im Video erklärt er, warum:


Hier geht’s zum Video...

 

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DAX (immer) noch im Niemandsland

 

Zuletzt wurde der Widerstand bei 12.400 Punkten besprochen, dessen Überwindung weitere Käufer in den Markt locken sollte. Dieser Plan ist vorerst aufgegangen.


Grund zum Jubeln gibt es aber nicht, denn übergeordnet ist der DAX so schwach, dass man schon annehmen muss, Donald Trump persönlich würde ihn shorten (also auf fallende Kurse setzen), um Angela Merkel für ihre zögerliche Gefolgschaft zu bestrafen.

 

Scherz beiseite, tatsächlich sehen in- und ausländische Investoren deutsche Großunternehmen traditionell als Speerspitze einer exportorientierten Wirtschaft.


Die mittelfristig in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, denn es tobt, es wird Ihnen kaum entgangen sein, ein heftiger Handelsstreit zwischen den USA und China.

 

Auch mit den Europäern ist sich Donald Trump nicht einig, die Gefahr einer Eskalation bis hin zum Handelskrieg ist hier aber geringer als im Umgang mit China. Hier prallen zwei Systeme aufeinander. Der Platzhirsch verteidigt wütend sein Revier, der Herausforderer sieht keinen Grund zum Rückzug.

 

Gemäß der Spieltheorie nach Nash spitzt sich diese Situation solange zu, bis es schlussendlich zu einer Lösung kommt. Ähnlich ist Trump auch mit Nordkorea verfahren.


Man darf zwar bezweifeln, dass Peking sich irgendwann offiziell geschlagen gibt in dieser Auseinandersetzung, aber die Hoffnung bleibt, dass die Vernunft siegt.

 

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Auch Trump ist ein Mann der Wirtschaft und als der Präsident in die Geschichte einzugehen, der durch Protektionismus eine weltweite Deflation ausgelöst hat, ist kaum in seinem Interesse.

 

Bis zu einer Lösung wird der DAX vermutlich in den Mühlen der Weltpolitik gefangen bleiben. Hier geht es mehr um den psychologischen Einfluss als um konkrete Zahlen, dessen seien Sie sich bitte bewusst. Selbst anständige Quartalszahlen können daher nur bedingt positiv wirken.


Mein Fazit

 

Erst oberhalb von 12.640 Punkten entsteht ein größeres Kaufsignal. Dann werden Notierungen über 13.000 Punkten wahrscheinlicher. Sollte die Streitigkeiten zwischen den USA und China überraschend gelöscht werden können, wäre der DAX der Profiteur schlechthin dieses Szenarios, eine heftige Rallye wäre dann anzunehmen!



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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