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EU-China Newsletter 8/2019 | |
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| | | Herzlich willkommen zur August-Ausgabe 2019 des China-Newsletters der Stiftung Asienhaus. Ereignisreich waren die letzten Wochen im China-Programm, und das Thema China ist nicht nur im Zusammenhang mit den Demonstrationen in Hongkong präsent in den Medien. Das EU-China NGO Twinning Programm absolvierte seinen ersten Workshop in Peking. Nun steuern wir zielstrebig auf den letzten Workshop in Berlin im Oktober zu. Eine Übersicht aller teilnehmenden Organisationen findet man auf unserer EU-China NGO Twinning Programm-Webseite. Gern helfen wir Kontakt zu den Twinner*innen aufzubauen, die im Oktober und November in Europa und spezifisch in Berlin sein werden. Die aktuellen Themen dieses Newsletters umspannen: Hongkong und seine Verfassung, Religionsfreiheit, die Feminisierung der Landwirtschaft, eine Filmpreisvergabe in Taiwan und Arbeiter*innenrechte. Das China-Programm wünscht viel Vergnügen bei der Lektüre! Joanna Klabisch Christian Straube Regelmäßig informiert auf unseren China-Seiten: www.eu-china.net www.stimmen-aus-china.de www.eu-china-twinning.org |
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| | | | | Sonderverwaltungszone Hongkong - ein gescheitertes Verfassungsexperiment? | | Die Demonstrationen in Hongkong hören nicht auf. Gewalttätige Ausschreitungen werden von den Medien in den Fokus gebracht. Vor allem von chinesischen News Outlets werden sie zum Werkzeug ihrer Anti-Demonstrations-Propagandamaschinerie umfunktioniert. Alle Beteiligte, die die Vorkommnisse in Hongkong nicht aufs schärfste verurteilen, werden in den sozialen Medien geschmäht, mit Vergewaltigung und Mord bedroht. Es ist schwer zu ermittlen, wer dahinter steht. Gleichzeitig ist die Meinungsvielfalt auf dem Festland bezüglich der Proteste viel größer als man denkt, zeigt Kiki Tianqi Zhao in ihrem Beitrag für ChinaFile. Nur wenige Medien berichten über das gescheiterte Auslieferungsabkommen hinaus zu den Hintergründen der Geschehnisse in Hongkong. Cora Chan, Professorin für Recht an der University of Hongkong, geht in ihrem Artikel auf die tiefer liegenden Probleme in den 1997 bei der Rückgabe Hongkongs an die VR China geschaffenen gesetzlichen Rahmenbedingungen des Basic Law ein. Hongkong könnte das Ende, des von ihr als „Verfassungsexperiment“ bezeichneten „One country – Two Systems“ einläuten. |
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| | | | STREAM: Öffentliche Anhörung zu „Religionsfreiheit: Die menschenrechtliche Lage religiöser Minderheiten in China“ | | Sinisierung, Verdrängung, Verfolgung, Verbote: Was geschieht mit den religiösen Gruppierungen in der Volksrepublik China? Weltweit verstummen die Stimmen, die die Menschenrechte besonders im Bereich der Ausübung von Religionen in China als gefährdet sehen. Die öffentliche Anhörung bei der NGO-Vertreter*innen und Expert*innen wie Ulrich Delius (Gesellschaft für bedrohte Völker), Dolkun Isa (Weltkongress der Uighuren), Prof. Dr. Frank Pieke (Merics), u.a. teilnahmen, beleuchtet die Hintergründe und zeichnet ein beunruhigendes Bild. |
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| | | | Amazons Echo, Foxconn und die Arbeitskraft von Schüler*innen | | Ein neuer Bericht von China Labor Watch offenbart die illegalen Arbeitspraktiken des Elektronikkonzerns Foxconn bei der Produktion von Amazons Echo-Lautsprechern. Der Konzern stand seit seinem Engagement durch Apple für die Endfertigung des iPhones wiederholt in der Kritik sich nicht an geltendes chinesisches Arbeitsrecht zu halten. Zusammen mit WEED und dem Forum für Umwelt und Entwicklung veröffentlichte das China-Programm bereits 2015 den Bericht „Die Serversklaven“ zu dem Thema. Nun erneuern sich die Vorwürfe gegen den Elektronikkonzern, Schüler*innen im Rahmen von Zwangspraktika inklusive Überstunden und Nachtarbeit zu beschäftigen, um die Lohnkosten in der Fertigungskette niedrig zu halten. Weitere Beiträge zum Bericht gibt es bei Golem.de und auf Netzpolitik.de, dort in einem Beitrag der seit langem an diesem Thema forschenden Hongkonger Soziologin Jenny Chan. |
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| | | | Die Feminisierung der chinesischen Landwirtschaft: eine Kritik am Terminus „left behind women“ von Zhang Li | | Kinder, Senioren und Frauen, die in den Dörfern des ländlichen Chinas zurückbleiben, während die Männer zum Arbeiten in die Städte ziehen, werden weithin mit dem Attribut „left behind“ (留守) beschrieben. Mit Begriffen der „left behind children“ oder „left behind women“ werden in der Literatur und Forschung vor allem Bilder von Verlierer*innen der chinesischen Entwicklung wachgerufen. Diese Darstellung ist ein wichtiges Werkzeug gewesen, um die nationale und internationale Aufmerksamkeit auf die damit verbundenen Problematiken zu lenken. Aber ist sie mittlerweile überholt? Dr. Zhang Li kritisiert in einem kürzlich erschienen Artikel die dadurch entstehende Herabsetzung großer Teile und insbesondere der weiblichen Landbevölkerung aufs schärfste. Sie argumentiert, dass sich – ganz im Gegenteil zur weit verbreiteten Darstellung der „left behind women“ als passive Opfer – viele dieser Frauen mittlerweile zu Vorreitern der Entwicklung der Landwirtschaft emanzipiert haben. Die meisten Initiativen, die auf einen grüneren, inklusiveren und nachhaltigeren ländlichen Raum hinarbeiten, sind nur dank des Engagements eben dieser Frauen entstanden. Diese Initiativen werden höchstwahrscheinlich einen wichtigen Teil zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung eines Chinas beitragen, das sich diesbezüglich mit einer immer unsichereren Zukunft konfrontiert sieht. Dass ausgerechnet Frauen sich immer wieder als die Nahrungsmittelproduzent*innen in schwierigen Lagen und Krisengebieten hervortun, ist durchaus nichts Neues. In den meisten Entwicklungsländern ist es ein wohlbekanntes Phänomen, dass Frauen zusätzlich zu ihrer Rolle als "Familien-Managerin" auch noch die Rolle der Ernährerin übernehmen, sobald die Männer in die Städte ziehen. Dies wird aufgrund von fest verankerten Geschlechterrollen und überholten Paradigmen weder ausreichend gewürdigt noch durch Entwicklungs- und Bildungschancen belohnt oder unterstützt. Die Abschaffung von Begriffen wie „left behind women“ und die Thematisierung dieser Frauen ist ein wichtiger Schritt, um genau das zu ändern. Die Studie von Dr. Zhang Li mit dem Titel 'From "Left Behind" to Leader: Female Leadership in Food Sovereignty and Local Governance in China' liegt in englischer Sprache als Working Paper der BRICS Initiative for Agrarian Studies vor. |
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| | | | China untersagt die Teilnahme am diesjährigen Golden Horse Film Festival in Taiwan | | Das Golden Horse Film Festival ist jedes Jahr eines der wichtigsten und renommiertesten Ereignisse der chinesisch-sprachigen Filmwelt. Doch dieses Jahr werden keine Künstler aus der Volksrepublik am Festival und an der Verleihung der Golden Horse Film Awards teilnehmen. Ein Verbot der Teilnahme wurde Anfang diesen Monats von der chinesischen Regierung ausgesprochen. Ein offizieller Grund wurde nicht genannt. Jedoch könnte eine Dankesrede der taiwanesischen Filmemacherin Fu Yu bei der Preisverleihung im vergangenen Jahr, in der sie sich für die Unabhängigkeit Taiwans stark machte und die in der Volksrepublik von der Regierung, anderen Künstlern und Netizens als Affront empfunden wurde, zu dem Verbot beigetragen haben. Die Bekanntmachung des Verbots fand beinahe zeitgleich mit der Ankündigung der Einstellung von Individualreisen nach Taiwan statt. |
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| | | | EU-China NGO Twinning Program Workshop in Berlin | | Wir leben in einer Welt mit zahlreichen globalen Herausforderungen. Die Zivilgesellschaft muss nicht nur in all jenen Feldern, vom Klimawandel und Urbanisierung zu Handelsabkommen und einer nachhaltigen Lebensweise, beteiligt sein. Die Zivilgesellschaft muss auch international kooperieren, um diesen globalen Herausforderungen entgegentreten zu können. Genau das tun die Teilnehmer*innen des EU-China NGO Twinning Programms. Aus diesem Grund laden wir Vertreter*innen der chinesischen und europäischen Zivilgesellschaft zum Gespräch ein. Am 18. Oktober werden aktuelle sowie ehemalige Teilnehmer*innen des EU-China NGO Twinning Prorgramms in Berlin zusammenkommen und über das Thema der Partizipation der Zivilgesellschaft an den Lösungen sozialer und ökologischer Krisen sprechen. Daneben haben sich auch schon viele weitere interne und externe Expert*innen für die Veranstaltung angemeldet. Wir möchten auch Sie herzlich dazu einladen, an diesem Tag des zivilgesellschaftlichen Austauschs und der Kooperation teilzuhaben. Für weitere Informationen zum EU-China NGO Twinning Programm schauen Sie bitte auf der EU-China Twinning-Webseite vorbei. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Bitte melden Sie sich bei Joanna Klabisch an. |
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| | Termine | | Restaurant Hopping der Chinafreunde Köln Essen und Austausch: Die Gesellschaft der Chinafreunde e.V. - Partnerschaftsverein Köln - Peking bringt Menschen mit Interesse am facettenreichen Land der Mitte und dessen Küche jeden 1. Dienstag im Monat zusammen an einen runden Tisch. Es soll ein Raum für Austausch und Begegnungen der Kulturen geschaffen werden, an dem jeder teilnehmen kann. Datum: 03.09. Beginn: 19:00 Uhr Veranstalter: Gesellschaft der Chinafreunde e. V. Veranstaltungsort: Restaurant Qingdao, Mindener Str. 4, 50679 Köln Anmeldung: bis zum 31.08. bei Rainer Schirrmeister (rs@chinafreunde.de) Weitere Informationen: Veranstaltungskalender der Chinafreunde Distortion Conditions - Verwindungen Ausstellung: Ab dem 7. September ist in der UPdate Gallery die Multimedia-Ausstellung "Distortion Conditions - Verwindungen" zu sehen. Die Ausstellung ist wie ein Streifzug durch Pekings lebhafte Kunstszene 798. Die chinesischen Künstler Li Gang (3. Ausstellung Fotografie), Chen Xingwei (Video) und die Künstlerin Ren Hui (Malerei) sowie der koreanische Bildhauer Kim Sangyeon (Skulp- turen) präsentieren ihre einzigartigen Kunstwerke. Datum: 07.09. bis 31.10.2019 (Vernissage am 07. September, 16 Uhr) Einlass: Mi, Do and Fr 14:00-18.00, Sa 13:00-17:00 Uhr Veranstalter: UPdate Gallery Veranstaltungsort: UPdate Gallery, Im Krausfeld 7, 53111 Bonn Weitere Informationen: Veranstaltungskalender der UPdate Gallery Digitale Revolution und künstliche – Europa und China im Dialog Podiumsdiskussion: Thema der Veranstaltung ist wie digitaler Fortschritt im Allgemeinen und die KI im Besonderen so eingesetzt werden können, dass alle davon profitieren, und wie sie sich auf die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage auswirken. Es diskutieren der Physiker, Wissenschafts- und Technikjournalist Dr. Ulrich Eberl und der chinesische Wissenschaftsphilosoph Prof. WANG Kedi Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit der digitalen Revolution und künstlicher Intelligenz (KI). Es moderiert Wissenschaftsjournalist Dieter Beste. Datum: 10.09. Einlass: 17:30 Uhr Veranstalter: Konfuzius-Institut Metropole Ruhr e. V. Veranstaltungsort: Lotharstraße 63a, 47057 Duisburg, Hörsaalzentrum Audimax LX, 1205, Campus Duisburg Anmeldung: bis zum 05.09. bei Sandra Urban (konfuzius-institut@uni-due.de) Weitere Informationen: Webseite der Universität Duisburg Chinafest Zum vierten Mal wird das Chinafest in Köln mit einem attraktiven Bühnenprogramm und einem chinesischen Markt gefeiert. Auf der Hauptbühne sind Musik- und Kunstperformances, die sowohl das traditionelle als auch das zeitgenössische China präsentieren, geplant. Neben dem Bühnenprogramm können die Besucherinnen und Besucher auch einen typischen chinesischen Markt, gestaltet mit klassischen und reich geschmückten Pagodenzelten, erleben. Unternehmen werden dort neben Kunsthandwerk, Traditionelle Chinesische Medizin, Schmuck, Mode, Kleinmöbel auch exotische Speisen und Getränke anbieten. Datum: 12. Bis 14.09. Veranstalter: KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH Veranstaltungsort: Roncalliplatz, 50667 Köln Eintritt: frei Weitere Informationen: KölnBusiness China as assertive neighbour: Southeast Asian experiences with Beijing politics, investments and trade Diskussion: Aus der südostasiatischen Perspektive ist China der große Nachbar, mit dem man es sich bloß nicht verscherzen, sondern lieber eine profitable Partnerschaft aufbauen sollte. Aber wie sieht es mit dem Risiko der Abhängigkeit von China aus? Wie fair ist Beijing bei Nachbarschaftsdeals? Welche Rolle spielen zivilgesellschaftliche Faktoren wie die chinesische Diaspora oder anti-chinesische Stimmungen in der Bevölkerung? Wer zahlt den Preis für Chinas Hunger nach Ressourcen und Energie? Diese und viele weitere Fragen sollen in einer Diskussion mit Journalisten aus Myanmar, Kambodscha und Malaysia unter der Moderation von Sven Hansen (taz-Redakteur) angesprochen werden. Das Event wird in englischer Sprache abgehalten. Datum: 13.09. Veranstalter: taz Veranstaltungsort: taz Konferenzraum, Friedrichstraße 21, 10969 Berlin Eintritt: frei Weitere Informationen: Webseite der taz Qigong Workshop Qi Gong ist eine traditionelle chinesische Methode zur Wiederherstellung des körperlich-geistigen Gleichgewichts. Anhand einfacher Übungen – hauptsächlich aus dem bewegten Qi Gong – werden diese Grundlagen näher erläutert und können praktisch erfahren werden. Der Workshop wird in englischer Sprache gehalten. Datum: 27.09. Uhrzeit: 16:00 bis 18:30 Uhr Veranstalter: Konfuzius-Institut Bonn Teilnahmegebühr: 15 € Anmeldung: auf der Veranstaltungsseite (s. u.) Weitere Informationen: Veranstaltungsseite des Konfuzius Instituts Tag des lebendigen Garten (Geburtstag des Konfuzius Instituts) Entdecken Sie den Chinesischen Garten, erleben Sie ein vielfältiges, spannendes Programm für Groß und Klein und erfahren Sie dabei mehr über die chinesische Sprache und Kultur. Datum: 28.09. Uhrzeit: 11:00 bis 16:00 Uhr Veranstalter: Konfuzius-Institut Metropole Ruhr e. V. und Zoo Duisburg Veranstaltungsort: Zoo Duisburg, Mülheimer Straße 273, 47058 Duisburg Weitere Informationen: Veranstaltungskalender der Universität Duisburg |
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| | | | China-Programm derStiftung Asienhaus Hohenzollernring 52 50672 Köln joanna.klabisch@asienhaus.dechristian.straube@asienhaus.de |
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