10/01/25
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EU vs. Elon

Alice Weidels Live-Gespräch mit Elon Musk hielt selten, was es versprach. Doch die Interventionen des Milliardärs in Europa erhöhten am Donnerstag den Druck auf die EU-Kommission, die Wirksamkeit ihrer Digitalgesetzgebung unter Beweis zu stellen.

Mit Social-Media-Trolling hatte Musk angefangen; mittlerweile schickt sich der Vertraute des designierten US-Präsidenten Trump an, massiv Ressourcen zur Unterstützung von Parteien wie der AfD und der britischen Reform UK des Brexit-Aktivisten Nigel Farage einzusetzen.

Die Kommission betonte wiederholt, dass Musks Weidel-Gespräch auf seiner Plattform X nicht illegal sei. Mit holprigem Englisch und schmeichelhaften Worten für Musk dürfte die AfD-Kanzlerkandidatin in dem stellenweise bizarren Austausch jedoch kaum neue Wählerstimmen gewinnen können.

Dennoch kann Musk den Digital Services Act (DSA) der EU verletzen. Laut der Bundesregierung verpflichtet dieser Plattformen wie X dazu, politische Werbung eindeutig zu kennzeichnen und Risiken für faire demokratische Prozesse zu minimieren. Vergleichbare Vorgaben gelten bereits seit Langem für andere Medien wie Radio und Fernsehen.

Das DSA-Team der Kommission war daher am Donnerstag auf den Beinen, um Verstöße wie unfaire Boosts des Livestreams durch den X-Algorithmus zu identifizieren. Nach Informationen von Euractiv wird der Kommission hierzu ein Monitoring-Bericht vorgelegt.

Doch aus verschiedenen Richtungen wurden Rufe laut, den DSA nun auch streng auf Akteure wie Musk anzuwenden – mehr hier. Wie der EU-Justizkommissar reagierte, lesen Sie hier.

@realNickAlipour

EU-Politik
Elon Musks Abenteuer in Europa. Alles begann mit Provokationen, die so typisch für den reichsten Mann der Welt sind. Nun bleibt abzuwarten, ob Elon Musks Taktik in der europäischen Politik Früchte tragen wird. Mehr Infos finden Sie hier.

EU-Kommission unter Druck: Datenschutz und Microsoft-Nutzung im Fokus. Brüssel – Interne Dokumente der EU-Kommission, die Euractiv vorliegen, zeigen Besorgnis über die starke Abhängigkeit von Microsoft, die offenbar gegen EU-Datenschutzregeln verstößt – im Widerspruch zu den öffentlichen Aussagen der Kommission. Weiterlesen.

 
Rundblick Europa
Trotz Haftbefehl: Polen erlaubt Netanjahu Teilnahme an Auschwitz-Gedenkfeier. Zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz sichert Polen israelischen Politikern eine freie und sichere Teilnahme zu. Ob Ministerpräsident Netanjahu, gegen den der Internationale Strafgerichtshof Anklage erhoben hat, erscheint, bleibt unklar. Lesen Sie mehr.

Migrationskrise: Sánchez drängt auf schnelle Entlastung der Kanarischen Inseln. Spaniens Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE/S&D) hat eine zehntägige Frist gesetzt, um eine vorübergehende Lösung für die überfüllten Aufnahmezentren für unbegleitete Minderjährige auf den Kanarischen Inseln zu finden. Den Artikel zum Thema finden Sie hier.

Eurozone: Bulgarien kommt dem Beitritt zur Eurozone näher. Bulgarischen Exporte werden nach dem Beitritt des Landes zur Eurozone voraussichtlich um jährlich um 5,8 Prozent wachsen, erwartet der Warenkreditversicherer Allianz Trade in einer veröffentlichten Analyse. Weiterlesen.

Slowakischer Ministerpräsident Fico erhöht Druck auf Ukraine wegen Gastransit-Stopp. Die Slowakei droht mit der Einstellung humanitärer Hilfe und Notstromlieferungen für die Ukraine, falls Kyjiw die Gaslieferungen durch sein Staatsgebiet nicht wieder aufnimmt. Ministerpräsident Robert Fico kündigte in Brüssel zudem an, das Vetorecht in EU-Angelegenheiten nutzen zu wollen. Alle Einzelheiten finden Sie hier.

Rumänien auf Kurs zum größten Gasproduzenten der EU. Die Vereinbarung zwischen OMV und Uniper über Gaslieferungen aus dem Schwarzmeerprojekt rückt Rumäniens Potenzial als Energieversorger in den Fokus. Das Abkommen stärkt die Rolle des Landes in Europas Energiemarkt. Den Artikel zum Thema finden Sie hier.
Energie & Umwelt

EZB-Studie: Schwächen in EU-Regeln für Klimaschutzfinanzierung. Verbesserte Regeln für die Nachhaltigkeitsberichterstattung könnten entscheidend sein, um dringend benötigte Investitionen für den Klimaschutz zu sichern. Das geht aus einer aktuellen Studie der Europäischen Zentralbank hervor. Weitere Details finden Sie hier.

Digitales

EU-Gerichtshof: Kein Limit für Datenschutzbeschwerden. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass die Häufigkeit von Datenschutzbeschwerden nicht die Gültigkeit der einzelnen Beschwerden beeinträchtigen darf. Ein Fall in Österreich veranlasste die örtliche Datenschutzbehörde, Anträge im Vorfeld abzulehnen. Weitere Details finden Sie hier.

Landwirtschaft & Gesundheit

Rumänien will verbotenes Pestizid weiter erlauben. Als einziges EU-Land will Rumänien die Notfallanwendung eines verbotenen Neonicotinoid-Pestizids weiterhin zulassen. Das oberste EU-Gericht hatte im Jahr 2023 geurteilt, dass solche Ausnahmeregelungen illegal sind. Weitere Details finden Sie hier.

EU-Lebensmittelsektor blickt nervös auf Amtseinführung von Trump. Zwei Wochen vor der Amtseinführung von Donald Trump befindet sich der Agrar- und Lebensmittelsektor der EU in einer abwartenden Haltung. Die angedrohten Zölle haben noch keinen Ansturm auf die wichtigsten Exporte in die USA ausgelöst. Weiterlesen.

Wirtschaft & Verkehr

EU-Handelskammer: Europäische Firmen lokalisieren zunehmen ihre Aktivitäten in China. Eine Umfrage der EU-Handelskammer in China zeigt, dass europäische Unternehmen zunehmend gezwungen sind, ihre Aktivitäten in China von internationalen Partnern abzuschotten. Andernfalls würden die Unternehmen fürchten, ihren Marktzugang zu verlieren. Weiterlesen.

Agenda
  • EU: Der EU-Kommissar für Fischerei und Ozeane, Costas Kadis, empfängt Vertreter der Europäischen Bewegung International (EMI);
  • die EU-Kommissarin für Gleichstellung, Vorsorge und Krisenmanagement, Hadja Lahbib, hält eine Videokonferenz mit der Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric.
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Von unseren Journalist:innen Jasper SteinleinJonathan PackroffKjeld Neubert und Nick Alipour.

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