Liebe Leserinnen und Leser,
 

Der Euro funktioniert nicht. Das zumindest glaubt Cicero-Kolumnist Daniel Stelter. Und er geht noch einen Schritt weiter: Auch der von Grünen und SPD angestrebte Einstieg in eine Transfer- und Schuldenunion wird an der Währungs-Dysfunktionalität nichts ändern. Derlei Maßnahmen würden laut Stelter das Siechtum nur verlängern, und das zulasten der hiesigen Steuerzahler und Sparer. Es hilft also nichts, wie nun geschehen, wenn die EZB den Realzins in der Eurozone erhöht. Die Inflation wird sie so nämlich nicht dämpfen. Die Eurozone braucht vielmehr eine grundlegende Reform und eine echte Antwort auf die Schuldenproblematik, die neben Italien auch andere Länder und vor allem Frankreich betrifft. 

 

Stelter ist bei derlei radikalen Reformwünschen wenig optimistisch: Es spreche wenig für einen Politikwechsel. Ein solcher nämlich erfordere mutige Entscheidungen und vor allem die Bereitschaft, auch die eigenen Interessen zu berücksichtigen. Höchste Zeit also, dass sich die Politik von ihren Lebenslügen verabschiedet. Dazu aber gehört weit mehr, als den Realzins in der Eurozone auf minus 8,6 Prozent zu erhöhen. Denn so oder so: Der Euro funktioniert nicht.

 

Was übrigens auch nicht funktioniert, ist das Bürgergeld. Ein solches aber will die Bundesregierung einführen, um damit Hartz IV zu ersetzen. Der SPD-Arbeitsminister verspricht sich dadurch höhere Leistungen und weniger Sanktionen. Sein Parteifreund Heinrich Alt, ehemaliger Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, kritisiert dessen Pläne in einem Cicero-Gastbeitrag scharf: Die Reform sei eine zynische Botschaft an die Arbeitslosen im Lande, schreibt Alt, für den damit deutlich wird, dass Politik und Wirtschaft die Langzeitarbeitslosen aufgegeben haben.

 

Kommen wir also mal zu was Gutem: Der Adoleszenz zum Beispiel. In der befinden sich laut Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer derzeit die Grünen. Dabei sah das am Anfang gar nicht sonderlich erwachsen aus: Kaum gestartet, schon wurde die Ampel, und hier besonders eben Bündnis 90/Die Grünen, gescholten. Doch vielleicht ist die Koalition ja sogar Erfolgstreiber einer neuen deutschen Konkordanzgesellschaft. Aber dafür müssen die Habeck-Baerbock-Özdemir-Grünen eben tatsächlich erwachsen werden. Meyer wartet auf den Abschied vom Sandkasten.

 

Hier aber kommt erst einmal das Ende des Newsletters!

 

Einen schönen Feierabend wünscht

 

Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur

 
 
 
 
Symbolbild Geldscheine im Geldbeutel
 
Zinserhöhung der EZB
 
Der Euro funktioniert nicht
 
VON DANIEL STELTER
 
 
Die EZB hat den Realzins in der Eurozone erhöht, doch die Inflation wird sie so nicht dämpfen. Es ist höchste Zeit, dass unsere Politik sich von ihren Lebenslügen verabschiedet: Der Euro funktioniert nicht und der von Grünen und SPD angestrebte Einstieg in eine Transfer- und Schuldenunion wird daran nichts ändern. Die Eurozone braucht eine grundlegende Reform und eine echte Antwort auf die Schuldenproblematik, die auch die Interessen Deutschlands berücksichtigt.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Flughafenmitarbeiter am Gepäckverteiler
 
Bürgergeld statt Hartz IV
 
Politik und Wirtschaft haben die Langzeitarbeitslosen aufgegeben
 
GASTBEITRAG VON HEINRICH ALT
 
 
Die Bundesregierung will Hartz IV durch ein „Bürgergeld“ ersetzen, der SPD-Arbeitsminister verspricht höhere Leistungen und weniger Sanktionen. Ein Parteifreund und ehemaliger Vorstand der Bundesagentur für Arbeit kritisiert dessen Pläne in einem Cicero-Gastbeitrag scharf: Die Reform sei eine zynische Botschaft an die Arbeitslosen im Lande, schreibt Heinrich Alt.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Robert Habeck
 
Ampelkoalition
 
Abschied vom Sandkasten
 
VON FRANK A. MEYER
 
 
Kaum gestartet, schon wurde es gescholten. Doch vielleicht ist das Ampelbündnis Erfolgstreiber einer neuen deutschen Konkordanzgesellschaft. Aber werden die Habeck-Baerbock-Özdemir-Grünen wirklich erwachsen?
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Herbert Diess
 
Abgang von Herbert Diess bei Volkswagen
 
Das Ende der Ära Piëch
 
VON GUIDO REINKING
 
 
Sein Mangel an sozialer Kompetenz ist nur einer der Gründe, warum Herbert Diess als Volkswagen-Chef abtreten muss. Sein Führungsstil stand intern schon lange in der Kritik. Diess war seinerzeit vom VW-Patriarchen Ferdinand Piëch angeworben worden. Mit seinem Nachfolger Oliver Blume beginnt bei VW nun die Ära Porsche.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Thomas Brussig
 
Thomas Brussig verlässt S. Fischer
 
Ein Verlag hat Angst
 
VON BJÖRN HAYER
 
 
Der Erfolgsautor Thomas Brussig verlässt seinen Verlag. Denn das Traditionshaus S. Fischer schreckt vor einem Rechtsstreit mit dem ehemaligen NVA-Offizier Holger Bismark zurück, der namentlich im Brussig-Roman „Das gibts in keinem Russenfilm“ erwähnt wird. In der Causa geht es aber nicht nur um Juristerei, sondern auch um Verantwortung.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Mario Draghi winkt
 
Wie weiter in Italien?
 
Ciao, Wirtschaftskrise!
 
VON ANTONIA COLIBASANU
 
 
Das Ende von Mario Draghi stellt Italien vor große Herausforderungen. Nach der Auflösung des Parlamentes wird es nun zu Neuwahlen kommen. Inmitten einer der größten Krisen des Landes und des Kontinents stellt sich nun die Frage, ob Italien nach rechts rückt. Die Umfragen jedenfalls lassen das vermuten.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Illustration des Euro
 
Alternativen zur Währungsunion
 
Raus aus der Dauerkrise: Plan B für den Euro
 
VON JENS PETER PAUL
 
 
Der Euro droht zur Weichwährung zu werden. Grundlegende Regeln wurden völlig ungeniert gebrochen und Italien treibt zum x-ten Mal führungslos dahin. Sollte der Euro tatsächlich scheitern, wird niemand sagen können, es habe keine Alternativen gegeben. Der Wirtschaftswissenschaftler Dirk Meyer hat diese bereits seit den 1990er-Jahren erarbeitet.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Interview mit Hendrik Streeck
 
„Man muss sich die Frage stellen, ob jeder für eine Evaluation geeignet war"
 
VON RALF HANSELLE
 
 
Als Mitglied des Sachverständigenrats war Hendrik Streeck an der Evaluation der Corona-Maßnahmen beteiligt. Hier spricht er über Kritik und wissenschaftliche Ungenauigkeiten sowie über den kommenden Herbst und Winter.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Karikatur
 
Probe aufs Exempel
 
Zu den Karikaturen ➔
 
 
 
 
 
 
 
 
Newsletter abbestellen: Wenn Sie künftig keinen Newsletter mehr von CICERO erhalten möchten, dann klicken Sie bitte hier!
 
Impressum: CICERO — MAGAZIN FÜR POLITISCHE KULTUR Verantwortlicher gemäß § 10 Abs. 3 MDStV: Alexander Marguier Fasanenstraße 7-8 | D-10623 Berlin | Tel: +49 30-981-941-0 | Fax: +49 30-981 941-199 info@cicero.de | Cicero Online
 
 
© Cicero 2022