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| Moritz Döbler Chefredakteur | 08. Juni 2024 |
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morgen ist es so weit, die Europawahl steht an. Die Beteiligung werde mit etwa 62 Prozent ungefähr so hoch ausfallen wie 2019, legt eine Befragung im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln nahe. Falls Sie nicht Briefwahl gemacht haben, können Sie noch helfen, den Wert nach oben zu treiben. Ich empfehle Ihnen aus gegebenem Anlass den Gastbeitrag von EZB-Präsidentin Christine Lagarde : Ihr Haus konnte erstmals seit fünf Jahren die Zinsen senken , weil die Inflation auf Normalmaà gefallen ist â ein tolles Signal der Stabilität. Trotzdem seien âWachsamkeit, Einsatz und Durchhaltevermögenâ gefragt. Aber ich lege Ihnen auch eine Reise ans Herz, auf die Sie Henning Rasche mitnimmt, um Europa buchstäblich zu erfahren. Mit dem EC173 âHungariaâ ist er von Hamburg nach Budapest gereist, hat einiges erlebt und viel über Europa nachgedacht. Ein wunderschöner Text, finde ich. Wenn Sie wählen gehen wollen, aber noch nicht wissen, welche Partei, hier entlang zum Wahl-O-Mat. Und wer wen im Wahlkampf einen Dödel genannt hat, erzähle ich Ihnen gleich. |
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| Ein Wahlbrief mit einem Stimmzettel für die Europawahl (Archiv)., FOTO: dpa/Bernd WeiÃbrod |
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AfD: In der Grugahalle will die Partei Ende Juni ihren Bundesparteitag abhalten. Doch die Messe Essen hat auf Betreiben der Stadt den Mietvertrag fristlos gekündigt. Martin Kessler kritisiert in seinem Kommentar, dass die Kündigung âaus wichtigem Grundâ juristische Schwächen habe. âDas könnte leicht nach hinten losgehen.â |
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Wir haben in der Redaktion ausführlich diskutiert, ob wir das Wort âDödelâ in einem Artikel verwenden können. Es wurde viel gelacht. Den Anlass bot FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die diese Formulierung einem Störer bei einer Kundgebung in Düsseldorf entgegenschleuderte, wie Alexander Esch berichtet. In solchen Fällen hilft ein Blick in den Duden, der zwei Definitionen bereithält, nämlich âTrottelâ und âPenisâ; letztere sei allerdings ânorddeutsch umgangssprachlichâ. Nun sind wir bei der âStimme des Westensâ explizit nicht norddeutsch und sehen das Wort daher gelassen. Schönes Wochenende, bis Montag, dann mit den Ergebnissen. Oder, um mit Loriot zu sprechen: Holleri Du Dödel di, diri diri dudl dö! |
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| P.S. Ich kann Sie nur um Entschuldigung bitten, dass ich gestern hier vom 100. Geburtstag Franz Kafkas gesprochen habe. Gemeint war der 100. Todestag. Der peinliche Fehler hätte mir auffallen müssen, denn dann hätte er den Zweiten Weltkrieg erlebt. Aber Franz Kafka lebte, auch in meinem Bewusstsein, in einer anderen Epoche. Mich erinnert das an Fritz J. Raddatz, der einst ein vermeintliches Goethe-Zitat verwandte, in dem ein Bahnhof vorkam. Ihm war nicht aufgefallen, dass die Epochen nicht passen. Der Kulturjournalist wurde degradiert, er hatte das erfundene Zitat aus einem satirischen Text abgeschrieben. Bei mir ist immerhin alles original, und so hoffe ich auf Ihre Nachsicht. |
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