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Liebe/r Leser/in,

ich kann mich gut an den Sommer 2019 erinnern, als es auf einmal hieß: Ursula von der Leyen soll EU-Kommissionspräsidentin werden. Auf Wunsch Emmanuel Macrons. Ein wenig erstaunt war ich schon. Gerade sprach man in Berlin vor allem über die vielen Berater, die in ihrem Haus, dem Verteidigungsministerium, ein und aus gingen. Doch den französischen Präsidenten schienen die Armada an Ratgebern in Slim-Fit-Anzügen und Gewehre, die ungenau schießen, wenig zu beeindrucken. Im Gegenteil: Er wollte Merkels dienstälteste Ministerin für einen besonderen Job: eine Deutsche als mächtigste Frau Europas – eine Frau, klug, weltgewandt und europäisch, genau nach Macrons Geschmack.

Vergangene Woche hatte mein Kollege Jörg Harlan Rohleder die Gelegenheit, Europas Chefin im Berlaymont-Gebäude in Brüssel zu besuchen. Als wir heute über das Gespräch mit Ursula von der Leyen sprachen, sagte er folgenden Satz: „Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass eine Frau das Raumschiff Brüssel steuert – Europa ist schließlich eine Frau!“

Ursula von der Leyen taucht auf Seite 30 dieser Ausgabe übrigens wieder auf – als eine von 100 Frauen des Jahres 2021. Wie im vergangenen Jahr hat FOCUS eine Jury von prominenten Frauen aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft berufen, die diese wichtige Liste kuratiert. Was all die Frauen in unserem Gremium eint, ist, dass sie andere Frauen sichtbarer machen wollen. Für die Erstellung der 100er-Liste hat die Jury auch ihre Followerschaft in den sozialen Netzwerken um Hilfe gebeten. Tijen Onaran, die Chefin der Initiative „Global Digital Women“, bekam für unsere Aktion beispielsweise 4800 Likes und 1223 LinkedIn-Kommentare mit Vorschlägen für die Liste; Douglas-CEO Tina Müller erhielt 485 Vorschläge, Phenix Kühnert 843.

Bei unserer Frauen-Liste, hatten Männer also Schweigepflicht, was durchaus zu Diskussionen in der Redaktion führte. Ein FOCUS-Redakteur kritisierte zum Beispiel die Nominierung der Biologin Melanie Brinkmann, Herpesvirenexpertin und Professorin am Institut für Genetik der TU Braunschweig: „Wenn ich Melanie Brinkmann in Talkshows zuhöre, sehe ich keine Perspektive im Kampf gegen die Pandemie, sondern nur wissenschaftlich unterfütterte Aufgeregtheit“, so der Kollege. Die Jury sah das anders und nominierte Frau Brinkmann trotzdem. It’s a woman’s world.

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Wer wird das Gesicht des neuen Jahres? Wird es lachen? Wird in ihm Verzweiflung zu lesen sein? Glück oder Trauer? Welche Geschichte wird es uns erzählen – und zu welchem Menschen wird es gehören? Wird uns das Gesicht des Jahres 2022 einen europäischen Politiker zeigen? Eine Freiheitskämpferin in Belarus oder Afghanistan? Wird es zu einem Sportler gehören, einem Schriftsteller oder einer Forscherin? Wir wissen es heute nicht. Wir haben uns jedoch wieder getraut, gemeinsam mit unseren Kollegen des renommierten Nachrichtenmagazins „THE ECONOMIST“ einen Blick in die Zukunft zu wagen.

„Die Welt in 2022“ ist der Titel unsers Sonderheftes, das Sie für 6,90 Euro ab dem 18. Dezember im Handel erhalten können und das FOCUS-Abonnenten zum Jahreswechsel bequem nach Hause geliefert bekommen. Es ist ein hochwertiges Magazin, 148 Seiten stark, das viele renommierte Autoren zu brennenden Zukunftsthemen zu Wort kommen lässt. Ich wünsche Ihnen viel Lesefreude und Erkenntniswert.

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider
Chefredakteur FOCUS Magazin

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Aufsteigerin der Woche

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Nicht nur die Regierung wird weiblicher, auch die Opposition besetzt mehr und mehr Positionen mit starken Frauen: Am Wochenende wählte die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Gitta Connemann zu ihrer neuen Bundesvorsitzenden. Die 57-jährige Rechtsanwältin aus Ostfriesland folgt auf Carsten Linnemann, der nach acht Jahren an der Spitze der mächtigen Vereinigung nicht mehr antrat. Conne­mann setzte sich in einer digitalen Abstimmung gegen Thomas Jarzombek durch.

Absteigerin der Woche

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Dass Politiker ins Gefängnis müssen, kommt in westlichen Demokratien höchst selten vor. Diese Woche verurteilte ein Sondergericht in Kopenhagen die ehemalige dänische Integrationsministerin Inger Støjberg zu 60 Tagen Gefängnis ohne Bewährung. Die Richter warfen der 48-Jährigen vor, mit einer Anordnung aus dem Jahr 2016 gegen geltendes Recht verstoßen zu haben. Danach sollten nach Dänemark geflüchtete Ehepaare zwangsweise getrennt werden, wenn einer der Partner jünger als 18 Jahre alt war.

Newcomerin der Woche

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Es ist ein bisschen crazy. Aber eben auch Berlin: Diese Woche boten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ihren Fahrgästen ein „Hanfticket“ zum Kauf an. Das Tagesticket aus Esspapier war mit einigen Tropfen (legalen) Hanföls beträufelt und sollte ein Beitrag für die Diskussion um die Freigabe von Cannabis sein. Ob die Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp selbst darauf gekommen ist, wissen wir nicht. Aber sie geht nun in die Geschichte ihres Unternehmens nicht etwa wegen Pannen ein, sondern als erste „Dealerin“.

Zitat der Woche

„Was weiß denn ich, was die da reinpanschen, in diese, äh, Impfe?“

Termine der Woche

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Am Montag, den 20. Dezember, nimmt die neue Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Foto) erstmals an der Tagung der EU-Umweltminister in Brüssel teil.

Am Mittwoch findet die Ziehung der spanischen Weihnachts-Lotterie statt. El Gordo gilt, mit einer Gesamtsumme von knapp 2,4 Milliarden Euro, als größte und älteste Tombola der Welt.

Am Freitag feiert Papst Franziskus wegen der Corona-Pandemie die Christmette im Petersdom auch in diesem Jahr bereits um 19.30 Uhr.

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