Die Impfung zum Schutz vor einem schweren Verlauf einer Coronavirusinfektion wird zum Normalfall – für jene, bei denen ein deutlich erhöhtes Risiko besteht. Das hat die Ständige Impfkommission (Stiko) beschlossen. Eine Auffrischung empfiehlt sie Menschen ab 60 Jahren, allen über sechs Monaten, die chronisch krank sind, sowie allen, die in einem Pflegeheim leben oder in medizinischen Berufen arbeiten. Der Abstand zwischen diesen „Boostern“ sollte nach Stand der Dinge mindestens zwölf Monate betragen. Für immunsupprimierte Patienten – etwa viele Organempfänger und einige Krebskranke – seien nur individuelle Entscheidungen möglich.
Außerdem sollten alle zwischen 18 und 59 Jahren über eine „Basisimmunität“ verfügen. Darunter versteht die Impfkommission drei Antigenkontakte. Genauer: Wer aus dieser Altersklasse dreimal geimpft ist, benötigt laut Stiko ebenso wenig eine Auffrischung wie jemand, der zweimal geimpft und einmal infiziert ist.
Das bedeutet, dass es für die Jungen – bis einschließlich 17 Jahre – keine Corona-Impfempfehlung mehr gibt. „Wir lehnen die Impfung hier aber auch nicht ab“, betont der Dortmunder Immunologe Carsten Watzl. Auf Nachfrage sagt Stiko-Mitglied Martin Terhardt: „Wenn kleine Kinder nicht zu einer Risikogruppe gehören, rate ich von der Impfung ab.“ Terhardt weist auch darauf hin, dass noch im zuständigen Gemeinsamen Bundesausschuss entschieden werden muss, ob und in welchem Ausmaß die Krankenkassen die Impfungen erstatten.
Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |