Sehr geehrte Damen und Herren, | Deutschlands Banken sind die ineffizientesten überhaupt. Nicht nur im Vergleich mit amerikanischen Instituten schneiden sie miserabel ab, auch innerhalb der Europäischen Union sind sie das Schlusslicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Zentralbank, die die 117 großen Banken in der EU verglichen hat. Der niederschmetternde Befund: Deutsche Bank, Commerzbank und DZ Bank haben in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres nur knapp mehr Gewinn erzielt als die griechischen Institute. Der Vergleich mit französischen und italienischen Banken, die Gewinne von 23 und elf Milliarden Euro einfuhren, frustriert vollends: Denn die deutschen Banken erwirtschafteten nur mickrige 670 Millionen Euro. Der eigentliche Gradmesser ist meiner Kollegin Anne Kunz zufolge die zusammengefasste Eigenkapitalrendite der Institute. Sie zeigt das Verhältnis von Jahresüberschuss und eingesetzten Eigenkapital. In Deutschland lag sie bei 0,4 Prozent – der niedrigste Wert in ganz Europa. Slowenien trumpfte mit zwölf Prozent auf, Frankreich präsentierte sich mit 7,6 Prozent sehr stabil. Und selbst Griechenland, schreibt Kunz, konnte drei Prozent abliefern. Das schlechte deutsche Ergebnis rührt auch daher, dass die Geldhäuser hierzulande in Sachen Ineffizienz ganz vorne liegen: Alarmierende 83 Prozent des eingenommenen Geldes werden sogleich von den Kosten verschlungen. Was noch wichtig ist Bedrohte Politiker: Das erschütternde Attentat auf das Büro des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby in Halle zeigte einmal mehr: Engagierte Kommunalpolitiker sind verwundbar und werden regelmäßig Opfer von Gewalt. Politikredakteurin Geli Tangermann hat mit vier bedrohten Politikern von CDU, SPD, FDP und Grünen gesprochen (WELTPlus): Sie alle haben mit Morddrohungen, Schüssen, Messerattacken oder verbalen Attacken zu kämpfen. Dorothea Kaufmann (siehe Foto), grüne Städträtin in Heidelberg, gibt Thilo Sarrazin eine Mitschuld: Der Satz „Das wird man wohl noch sagen dürfen“ habe die Grenze des Sagbaren verschoben. Die Flüchtlingskrise habe die Lage zusätzlich verschärft. |
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Die Kommunalpolitiker berichten, sie gingen abends nicht mehr alleine heim. Auch ihre Familien und Mitarbeiter litten unter Gewalt und Drohungen, erzählen sie. Kollegen, die das nicht aushalten und zurücktreten, könnten sie verstehen. Vor allem junge Frauen mit Kindern würde die Angst abstoßen, in die Politik zu gehen. Die Gefahr sei, sagt Judith Skudelny von der FDP, dass immer weniger empathische Leute in die Politik gehen und stattdessen solche „ohne Haltung“ nachrückten. Das dürfte wiederum die Politikverdrossenheit steigern. Alle vier geben sich kämpferisch, sehen sich als „Mutmacher“. Von Selbstbewaffnung wollen sie nichts wissen. Selbstverteidigungskurse sind dafür an der Tagesordnung. Stolpergefahr: Die Siemens-Hauptversammlung Anfang Februar könnte zu einem Fridays-for-Future-Ableger werden. Nach Recherchen meines Kollegen Gerhard Hegmann liegen bereits zwei Wochen vor der Aktionärsversammlung zwei Anträge vor, die Siemens-Chef Joe Kaeser wegen des jüngsten Klima-PR-GAUs die Entlastung verweigern wollen. Mit der Entscheidung von Kaeser, Zugsignalanlagen an den Adani-Konzern zu liefern und damit am australischen Kohleprojekt mitzuwirken, habe er „sowohl dem globalen Klima als auch der Reputation der Siemens-AG einen irreparablen Schaden zugefügt“, schreibt ein Kleinaktionär in seinem Gegenantrag.
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Deutschland wächst: Das Wirtschaftswachstum fiel bescheiden aus. Die Bevölkerungszahl sprang dafür auf ein Allzeithoch: 83,2 Millionen Menschen leben in Deutschland. Das sind 200.000 mehr als vor einem Jahr, insgesamt verlangsamt sich aber das Bevölkerungswachstum. Das gab das Statistische Bundesamt bekannt. Bemerkenswert ist die Entwicklung deshalb, weil in Deutschland seit 50 Jahren deutlich mehr Menschen sterben als geboren werden. Der Zuwachs ist ausschließlich auf Zuwanderer zurückzuführen. Im vergangenen Jahr zogen zwischen 300.000 und 350.000 Menschen mehr in die Bundesrepublik als von hier ins Ausland. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die erwerbsfähige Bevölkerung bis 2035 um rund vier bis sechs Millionen schrumpfen wird. Der Fachkräftemangel ist programmiert, wenn das für März geplante Fachkräfte-Einwanderungsgesetz nicht liefert. Ihr Ulf Poschardt |
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