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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 05.08.2024 | Teils bewölkt bei bis zu 24°C. | ||
+ Wichtiger Chialo-Mitarbeiter wechselt zum Bund + Landesbranddirektor füllt mit Fußball sein Überstundenkonto + Trend in Mitte: Erst sterben, dann heiraten + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, na, kommen Sie an diesem Montagmorgen auch so schlecht aus dem Bett wie dieser kleine verschlafene Kerl hier? Diese Grüße wurden von Checkpoint-Leser Thomas Kühlberg aus Costa Rica geschickt. | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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Na dann, schöne Grüße zurück nach Costa Rica, auch ans Faultier – unsere rasenden Reporter vom Velocity-Team Tagesspiegel (verstärkt durch frühere und heutige Mitglieder von Team Checkpoint) haben gestern jedenfalls nicht so bequem abgehangen, sondern andere abgehängt. Es war eine Regen- und Materialschlacht der besonderen Art. Bei rutschigen Bedingungen blieben zwar alle unsere acht Starter im Sattel (im Gegensatz zu manch anderen, die mit dem Krankenwagen weiterfahren mussten), hatten aber auf den 100 Kilometern mit diversen Defekten zu kämpfen. Doch platte Reifen, verlorene Trinkflaschen, abgefallene Flaschenhalter, schleifende Schrauben am Schutzblech, kaputte Bremsen und selbst ein Radwechsel wenige Minuten vor dem Start konnten sie nicht aufhalten. Bereits nach 2:42 Stunden erreichten Manuel Kostrzynski und Felix Hackenbruch das Ziel, wenig später folgten Sönke Matschurek, Thomas Wochnik, Christian Latz, Hannah Prasuhn, Georg Ismar und Casper Schwietering. Ihre erste Erkenntnis: Berlin hat mehr (und schlimmere) Schlaglöcher als Brandenburg. Die Route führte die Radler erst lange durch die Stadt, dann raus aus Berlin und am Ende wieder rein, also eigentlich ganz so wie bei einem echten Urlaub (nur eben kürzer). Dazu auch heute unsere Frage: | |||
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Von Costa Rica in der Karibik und Zehlendorf am Wannsee (lag auf der Velo-Stecke) ziehen wir weiter zu einer Inselgruppe mitten im Indischen Ozean – zuvor aber noch eine weitere Frage: Woran denken Berlinkenner, wenn sie im Amtsblatt auf den Namen Nikolaus Fuchs stoßen? Na klar – natürlich an Sex! Fuchs war Chef der Olympia Marketing GmbH, die Anfang der neunziger Jahre die sexuellen Neigungen der 91 IOC-Mitglieder ausspionierte, um sie mit entsprechenden Dienstleistungen für Berlin 2000 zu begeistern. Die Herren der Ringe waren von den enthüllten Annäherungsversuchen allerdings schwer abgeturnt. Tempi passati! Seit einiger Zeit leitet Fuchs jetzt schon die honorarkonsularische Vertretung der Republik Seychellen in Berlin, und jetzt erteilte ihm die Bundesregierun das Exequatur als Honorargeneralkonsul für den Konsularbezirk Berlin und Brandenburg (S. 2245). Was würde wohl Andy Möller dazu sagen? Na, vermutlich das: „Costa Rica oder Seychellen, egal – Hauptsache Südsee!“ Und damit ist auch der Ton gesetzt für den Soundtrack des Tages, der heute von der legendären Berliner Band Ideal kommt und die schöne Textzeile „Bikini, Bikini, Bikini“ enthält: „Monotonie“(Campari auf Tahiti, Bitter Lemon auf Hawaii). Das kommt natürlich auch auf unsere Checkpoint-Sommerhits-Playlist, die täglich länger wird und die Sie sich hier unter diesem Link anhören können. Ach ja, und für die Sammlung „Unnützes Berlinwissen, das Sie nie mehr vergessen werden“ hier noch die offizielle Zahl der in Berlin lebenden und gemeldeten Seychellois: Es sind exakt 15 – und zwar ausnahmslos Frauen (Q: Statistisches Landesamt). | |||
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Einer der wichtigsten Mitarbeiter von Kultursenator Joe Chialo verlässt die Berliner Verwaltung: Konrad Schmidt-Werthern, Leiter der Abteilung I (Kultur und Services), wechselt nach Checkpoint-Infos ins Kanzleramt zu Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Schmidt-Werthern arbeitete 11 Jahre in der Berliner Kulturverwaltung, zuvor war er Kulturamtsleiter in Köln. Die zuständigen Senatoren während seiner Amtszeit: Klaus Wowereit und Michael Müller (beide SPD) sowie Klaus Lederer (Linke) und Joe Chialo (CDU). Das Verhältnis von Schmidt-Werthern zu Chialo soll persönlich wie politisch gut sein, allerdings wurde er in Berlin nicht verbeamtet (und auch nicht, wie er vielleicht gehofft haben mag, Staatssekretär), was seinen Wechsel zu erklären vermag: Auf Bundesebene wird ihm der Wunsch nach einer Verbeamtung (und besseren Bezügen) gerne erfüllt. Dass Schmidt-Werthern seinen Job mehr als gut macht, ist parteiübergreifend zu hören (er selbst ist CDU-nah). Zuletzt bedankte sich öffentlich der Landesmusikrat per Instagram für seine Unterstützung. | |||
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Der Abgang von Schmidt-Werthern (der auch schon unter Kulturstaatsministerin Monika Grütters möglich gewesen wäre) verdeutlicht ein grundsätzliches Problem Berlins: In der Stellenkonkurrenz hat der Bund auf lange Sicht mehr zu bieten – wer dorthin wechselt, muss nicht mal umziehen. In der Berliner Verwaltung gelten andere Regeln (hier hätte Schmidt-Werthern allenfalls politischer Beamter auf Zeit werden können), und es gibt enge finanzielle Grenzen. Die Folge: Personalmangel auf Landesebene - und noch mehr in den Bezirken. Darauf hat gerade auch das BA Mitte in der Drucksache KA 0414/V1 hingewiesen – die drastischen Serviceeinschränkungen im Standesamt erklärt Stadtrat Carsten Spallek u.a. so.: „Tatsächlich wird die Bewerberlage auch im Bezirk Mitte immer schwieriger, andere Bezirke haben bereits kaum noch Bewerbende. Hinzu kommt die Konkurrenz mit den Senatsverwaltungen und Bundesministerien, an die wir in der Vergangenheit bereits gut ausgebildetes und eingearbeitetes Personal verloren haben und deren Stellen deutlich höher eingruppiert sind.“ Tja, was bleibt da übrig für so ein ausgezehrtes Standesamt, das die Zahl der Eheschließungen bereits auf zehn pro Woche halbiert hat? Dazu nochmal Spallek: „Das Amt verfolgt zudem mit der Priorisierung der Aufgaben Sterbe und Geburt eine Absenkung der Überlastungen der Beschäftigten.“ Wir stellen also fest: In Mitte gibt’s einen klaren Trend zum postmortalen Matrimonium. | |||
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In der Checkpoint-Vollversion können Sie heute u.a. exklusiv lesen, wie Landesbranddirektor Karsten Homrighausen mit dem privaten Besuch von Fußballspielen sein Überstundenkonto füllt, mit welchem überraschenden Vorschlag Justizsenatorin Felor Badenberg die pikanten Personalprobleme an den Berliner Gerichten löst – und wo sie Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe beim Tango-Tanzen treffen können. Das Tagesspiegel-Plus-Abo, mit dem Sie die Checkpoint-Vollversion mit allen Meldungen und allen Berlintipps erhalten, können Sie hier mit unserer Sommeraktion noch besonders günstig bestellen. Sie können damit auch täglich an unseren attraktiven Checkpoint-Verlosungen teilnehmen. Und selbstverständlich können Sie mit dem Plus-Abo, das Sie am Tag weniger kostet als ein Brötchen, auch alle Tagespiegel-Texte in unserer App und auf der Website lesen. Besonders beliebt bei unseren Leserinnen und Lesern mit Abo waren im ersten Halbjahr 2024 u.a. diese Artikel: + Nirgendwo ist die Jugendkriminalität höher als im bürgerlichen Bezirk Prenzlauer Berg. Julius Geiler hat sich auf die Spur der Täter gemacht. + Was kaum jemand weiß: Wohnungsgenossenschaften nehmen noch Neumitglieder auf. Reinhart Bünger weist Ihnen den Weg zu einer günstigen Wohnung. + Gehaltsvergleich: Von etablierten Unternehmen bis zum Solar-Start-up – diese zehn Arbeitgeber in Berlin zahlen am meisten. + Viel Bewegung unter den Top Ten: Das sind Berlins gefragteste Oberschulen. + Frische-Tipps für heiße Tage: Die besten Badestellen, Biergärten und Eisdielen in Berlin. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, würden wir uns freuen, wenn Sie uns das mit dem Abschluss eines Abos zeigen. Damit unterstützen Sie zugleich unseren unabhängigen, leidenschaftlichen Journalismus und den faktenbasierten Meinungsaustausch, der für die Erhaltung der Demokratie existenziell ist. Vielen Dank! | |||
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