Abreiten, Tintenfische, Trabwundern |
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| Liebe Leserinnen, liebe Leser, |
| Buon giorno da Milano! Gestern war ein freier Tag. Viele haben die Gelegenheit genutzt, etwas von Mailand zu sehen. Wobei die Innenstadt mit Dom und der Galleria Vittorio Emanuele II, der pompösen Einkaufspassage aus dem 19. Jahrhundert, ihren Plätzen, Kirchen und Museen recht voll gewesen sein soll. Aber immerhin etwas Mailand, jenseits der Rennbahn Ippodromo San Siro. Ich habe erst gearbeitet, dann – eines meiner „Hobbys“ ist Vorsitzender in der Internationalen Vereinigung der Pferdesportjournalisten zu sein – gab es ein informelles Treffen mit der Pressechefin des Weltreiterverbandes. Eine kurze Rückschau auf die beiden EMs, die schon hinter uns liegen, Vielseitigkeit in Frankreich, Springen in Italien, und ein kleiner Blick nach Riesenbeck, Dressur-EM ab kommenden Dienstag. Stimmten die Bedingungen für die Presse? Gedehntes joooaaaa. Vor allem aber ein erster Austausch über Paris, genauer Versailles, wo ja die Pferdesportwettbewerbe der Olympischen Spiele 2024 stattfinden werden. Ich habe das Wort „Parkplatz“ ungefähr in jedem zweiten Satz fallen lassen. Denn bei Olympia ist alles schwierig, da kann man nicht zu früh anfangen, Bedarf anzumelden. Aber das Wort von „Mr. President“ ist da glaube ich nicht zu viel Wert. Also weiternörgeln, ich habe schon mal in meinen Outlook-Kalender einen Termin für eine Erinnerungs-Parkplatz-Mail eingetragen. Die Tage der Ruhe sind immer irgendwie besonders. Ruhe auf den Vorbereitungsplätzen, man kann zuschauen, wie geritten wird. Der eine oder andere Reiter hat gestern sein Pferd ein bisschen gearbeitet. Der Franzose Olivier Perreau ist kein „Umsitzer“, sondern ein „Umsteher“, wie ich feststellen konnte. Zwei Trabtritte beim Handwechsel stehen zu bleiben, und zwar kerzengerade mit kurzen Springbügeln, mal was anderes – you learn something new every day. Zumal er dabei guckt, wie Napoleon vor Waterloo. Philipp Weishaupt hatte schon Anfang der Woche gesagt, man müsse sich keine Sorgen machen, dass sein Zineday nicht genug Saft habe. Beim Training heute hat er das unter Beweis gestellt. Eine Diagonale behagte ihm nicht so ganz. Die musste der Zinedine-Sohn dann etwas häufiger hinuntertraben oder auch galoppieren. Seelenruhig erläuterte Philipp Weishaupt dem Fuchs, dass es Bestandteil des Deals zwischen Reiter und Pferd ist, dass ein Reitpferd bevorzugt dort entlang geht, wo der Reiter es möchte. Deswegen eben „Reit“-Pferd. |
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Gegen Nachmittag füllte sich das Areal ein bisschen. Um 17 Uhr stand die Verfassungsprüfung an für die eigentlich 25 Starter im Einzelfinale heute. Beim Vetcheck glänzte nicht nur Jana Wargers durch Abwesenheit, das stand schon vorgestern fest. Auch der Schweizer Martin Fuchs hat zurückgezogen. Sein Schimmel Leone Jei hatte ja vorgestern eine verkrampfte Runde. Mit der Vorplatzierung 24. heute als zweiter Starter und ohne irgendeine Chance auf Ruhm, Ehre und finanziellen Zugewinn einzureiten, war wohl nicht sein Geschmack. Außerdem muss er ja auch kommende Woche nach Spruce Meadows. Westliches Kanada – das ist von Mailand aus gesehen wirklich einmal um die halbe Welt. Nicht so weit hat es der Italiener Emanuele Camilli, der nicht erschien. Also noch 24 im Parcours heute ab 12 Uhr. Nachrücker sind der Ire Denis Lynch und der Däne Mathias Nørheden Johansen. Was echte Pferdebegeisterung ist, zeigten die schwedischen Fans: Tapfer warteten sie hinter der Absperrung, um auch der Verfassungsprüfung beiwohnen zu können. Sie können nun sagen, „ich war dabei“. Und um zu erläutern, wie es so aussah, können sie einfach die Daheimgebliebenen in den nächsten Schulbetrieb einladen, wenn kleine Kinder erstmals versuchen, große Pferde irgendwie in den Trab zu bekommen. Die Trabmechanik manch eines Springpferdes ist eben eher von der Sorte „schont die Bandscheibe“. Einige sogar „extra bandscheibenschonend“. Beim Vet-Check waren einige wild und frech, vor allem die Hengste. Die meisten Springer ließen sich geduldig von ihren Reitern auf der kurzen Trabstrecke hinterherziehen. So eng die Hälse beim Abreiten auch sein mögen, sie können auch verdammt lang sein … Den „Hauch einer Ahnung von ein bisschen Peinlichkeit“ (die Aneinanderreihung von Euphemismen, sprich „Beschönigungen“, habe ich mir mal vom parallel stattfindenden Bundeschampionat geliehen, da gehen zwar viele im Zweitakt, aber keiner – Gott behüte! –Pass, sondern nur „den Hauch einer Ahnung von ein bisschen untaktmäßig“) habe ich heute morgen bei meinem Weg zum Stadion verspürt. Mailand schläft, bzw. erwacht, und Tönjes – der frühe Vogel … – rattert mit seinem Rollkoffer 20 Minuten durch die hallverstärkenden Straßenschluchten – Scusa, caro milanese. Gestern hätte ich mich das nicht getraut. Es war Markttag und so bunt und vielfältig das Angebot ist, hätte ich doch Sorgen gehabt, dass mein lärmender Auftritt den einen oder anderen Fischhändler mir einen der auf Eis (das sich dann – Stichwort Gletscherschmelze für Anfänger – doch recht schnell verflüssigte) dargebotenen Tintenfische hinterhergeschmissen hätte. Bäh! Abends war ich dann übrigens still und leise noch ein bisschen in Mailand unterwegs. Ob ich mir kommende Woche auch vorm Finale (bei der Dressur-EM) abends das historische Riesenbeck mit seinen kulturellen Schätzen erwandern, nein „erflanieren“ werde, weiß ich noch nicht. |
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| | | Sie sind aktuell eines der erfolgreichsten Familien-Gespanne auf den Turnierplätzen dieser Welt: Olympiasieger, Welt- und Europameister Lars Nieberg und sein Sohn Gerrit, der 2022 völlig überraschend den Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen gewonnen hat. Am 11. Dezember geben die beiden im Rahmen einer Masterclass auf dem CHIO Aachen CAMPUS wertvolle Einblicke in ihren gemeinsamen Trainingsalltag. Der Kartenverkauf ist gestartet. Tickets können entweder online oder an der Tickethotline unter 0241-9171111 erworben werden. |
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Das bringt der Sonntag Um 12 Uhr sind im A-Finale die 24 Reiter/Pferd-Kombinationen gefragt. Die Entscheidung fällt dann ab 14.05 Uhr – im B-Finale, das ein paar Sprünge weniger haben wird. Hier konkurrieren die zwölf Besten der Woche von Mailand um den Titel „Europameister 2023“. Noch Fragen? Weiterhin gilt: Unter jan.toenjes@st-georg.de bin ich bereit herauszufinden, was zu klären wäre. Die Startliste fürs A-Finale ist hier zu finden. https://results.hippodata.de/2023/2335/docs/s_03_final_round_a.pdf Und ich bin am Montag in Hamburg zu finden, ab Dienstag dann in Riesenbeck – und ab Mittwoch dann wieder allmorgendlich in Ihrem/Eurem E-Mail Posteingang. Ciao und a damani |
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Jan Tönjes Chefredakteur St.GEORG |
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| | JAHR MEDIA GmbH & Co. KG Jürgen-Töpfer-Straße 48 D-22763 Hamburg, Amtsgericht Hamburg HRA 95256 |
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