| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Herkenhoff: Fingerspitzengefühl der EZB weiter nötig
- Sparkassen in Hessen und Thüringen rechnen mit weniger Ertrag
- Unicredit-CEO: Sind an weiteren Coba-Anteilen interessiert
- Fed: Atlanta-Gouverneur Bostic hat gegen Richtlinien verstoßen
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| EZB setzt Zinswende fort Nach der geldpolitischen Wende im Juni legt die Europäische Zentralbank (EZB) nach und kappt den wichtigen Einlagenzins, den Banken für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Das teilte die Notenbank heute in Frankfurt mit. Zudem setzt die EZB eine technische Komponente ein: Sie führt den Einlagenzins näher an den Zins heran, mit dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können (Hauptrefinanzierungssatz). Dieser war früher als wichtigster Leitzins bekannt. Die Notenbank hatte im März beschlossen, den Abstand zwischen den beiden Zinssätzen ab 18. September von 0,5 auf 0,15 Prozentpunkte einzuengen. Der Hauptrefinanzierungssatz sinkt daher stärker um 0,6 auf 3,65 Prozent, wie die EZB weiter mitteilte. Der engere Zinskorridor soll Schwankungen bei den kurzfristigen Zinsen in Schach halten. | |
Herkenhoff: Fingerspitzengefühl der EZB weiter nötig Die heutige Senkung des Einlagesatzes der EZB hält der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Heiner Herkenhoff, für angemessen. Dennoch könnten die Währungshüter noch nicht in den Entspannungsmodus schalten. "Die Kerninflation, die den längerfristigen Inflationstrend abbildet, liegt mit 2,8 Prozent noch deutlich über dem Stabilitätsziel. Zudem ist zum Jahresende wieder mit einem Anstieg der Teuerungsrate zu rechnen", erklärte Herkenhoff. "Für die EZB wird es daher auch in den kommenden Monaten ganz entscheidend sein, das richtige Fingerspitzengefühl zu beweisen." Der Präsident des Ifo Instituts, Clemens Fuest, äußerte sich ähnlich reserviert. "Die Zinssenkung der EZB ist vertretbar. Angesichts der sinkenden Inflation in den letzten Monaten und schwacher Konjunkturaussichten kann man eine Lockerung der Geldpolitik rechtfertigen. Allerdings gebe es weiterhin Inflationsrisiken. "Weitere Zinssenkungen erscheinen nur dann angemessen, wenn der Rückgang der Inflation sich fortsetzt“, betonte Fuest. (Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler) | |
Bundesweite Probleme bei Kartenzahlungen | Seit dem frühen Morgen kommt es bundesweit zu Störungen bei Kartenzahlungen. Die Probleme beträfen Debit-, Kredit- und Girokarten, teilte ein Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) mit. Bei Girokarten könne in Einzelfällen aber noch eine Bezahlung über Lastschrift möglich sein. "Geldautomaten der Banken und Sparkassen sind hiervon nicht betroffen", hieß es. Die Probleme sind nicht auf einzelne Institute beschränkt. Dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sei bekannt, "dass es derzeit bei verschiedenen Finanzinstituten zu Störungen im Kartenzahlungsverkehr kommt", teilte die Behörde mit. "Das BSI steht dazu im Austausch mit den Betroffenen und den zuständigen Behörden." Grund für die Störung seien Probleme bei einem IT-Dienstleister und bei an diesen angeschlossenen Anbietern, sagte der Sprecher der DK. (Foto: picture alliance/dpa/Daniel Karmann) |
| | Sparkassen in Hessen und Thüringen rechnen mit weniger Ertrag |
Die Sparkassen in Hessen und Thüringen rechnen im laufenden Geschäftsjahr mit leicht sinkenden Erträgen. Nach dem Rekordergebnis von 2023 dürfte das operative Ergebnis um knapp 10 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro zurückgehen, berichtete der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) in Frankfurt. Das sei immer noch deutlich höher als in den Jahren der Dauerniedrigzinsen. Während die Überschüsse aus Zinsen und Provisionen nahezu unverändert bleiben sollen, steigt der Aufwand für Personal und Sachkosten. Die Sparkassen könnten sich nicht von der fehlenden gesamtwirtschaftlichen Dynamik abkoppeln, erklärte SGVHT-Präsident Stefan Reuß laut Mitteilung. Insgesamt könne man aber zufrieden sein: "Bei solchen Rahmenbedingungen ist die stabile Seitwärtsentwicklung unserer Sparkassen bei der Geschäftsentwicklung als Erfolg zu werten." (Foto: picture alliance/dpa/Marco Rauch) | | | | Schweizer Banken sorgen sich um Auswirkungen von Sanktionen Internationale Sanktionen stellen das größte geopolitische Risiko für das Geschäft der Schweizer Banken dar. Dies geht aus der heute veröffentlichten Untersuchung des Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) und der Strategieberatung zeb hervor. Darin heißt es, dass die vom Westen gegen andere Länder verhängten Sanktionen voraussichtlich fortbestehen werden. Daher sei es wichtig, dass die politischen Entscheidungsträger in der Schweiz einen Ansatz entwickeln, um mit diesen Sanktionen umzugehen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Schweiz ein sicherer Hafen für Banken und ihre Kunden bleibe. Ebenfalls hoch auf der Liste der insgesamt 34 Risiken steht der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sowie eine mögliche US-Schuldenkrise. | | EuGH bestätigt Entzug der Zulassung der AAB Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat den Entzug der Bankzulassung der Anglo Austrian Bank AAB (ehemals: Meinl-Bank) per Urteilsspruch bekräftigt. Die AAB war mit ihrer Klage gegen die Entscheidung der EZB von 2019 bereits vor dem EU-Gericht (EuG) gescheitert und ging beim EuGH in Berufung. Die EZB hatte den Entzug mit Verstößen gegen Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsbekämpfung begründet. Die Entscheidung hatte auf einem Beschluss der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) basiert, die seit 2010 mehrfach gegen die Bank vorgegangen war. Das EuG bestätigte 2022 das EZB-Votum, betonte die Bedeutung der Geldwäschebekämpfung und wies darauf hin, dass auch behobene Verstöße irrelevant seien, da es nicht sein könne, dass eine Behörde einem Kreditinstitut für einen Entzug der Konzession immer wieder neue Verstöße nachweisen müsse. | | IEA: Wachstum der Ölnachfrage so schwach wie seit Jahren nicht Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) leidet die Nachfrage nach Rohöl auf dem Weltmarkt unter der Flaute in China. Die sich abkühlende Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt habe das Wachstum der Nachfrage "stark verlangsamt", wie es in dem heute veröffentlichten Monatsbericht der IEA hieß. In der ersten Jahreshälfte sei die Nachfrage nach Rohöl im Schnitt um 0,8 Millionen Barrel pro Tag (bpd) gestiegen und damit deutlich schwächer als ein Jahr zuvor. Das Wachstum der Nachfrage in der ersten Jahreshälfte sei so schwach ausgefallen wie seit 2020 nicht mehr, hieß es weiter. Damals hatte die Corona-Krise die Ölnachfrage einbrechen lassen. | |
| | | | Orcel: Sind an weiteren Commerzbank-Anteilen interessiert Unicredit-Chef Andrea Orcel (Foto) hat das Interesse an einem möglichen Kauf der Commerzbank bekräftigt. Die Übernahme der Commerzbank sei eine Option, sagte er heute in den Medien. Er betonte aber auch, dass die Bank nach dem gestern bekannt gewordenen Einstieg mit 9 Prozent bei der weiteren Vorgehensweise flexibel sei. So könne der Anteil auch erhöht oder reduziert werden. Er sehe dabei keinen Zeitdruck: "Wir sind sehr geduldig". Der seit April 2021 amtierende Unicredit-Chef hatte zuletzt immer wieder betont, dass er Übernahmen im Blick hat. Bei der Commerzbank nutzte er die von der Regierung angekündigte Absicht, den Staatsanteil reduzieren zu wollen. (Foto: picture alliance/dpa/Facundo Arrizabalaga) | | Fed: Atlanta-Gouverneur Bostic verstoß gegen Richtlinien | Laut einem Bericht der internen Aufsichtsbehörde der Federal Reserve (Fed) hat der US-Notenbanker Raphael W. Bostic (Foto) mit seinen Investitionen gegen die Handels- und Investitionsrichtlinien der Fed verstoßen. Bostic habe "den Anschein erweckt, auf vertrauliche Informationen des Offenmarktausschusses (FOMC) während der Sperrfrist zu handeln", außerdem habe er den "Anschein eines Interessenkonflikts" hervorgerufen, geht aus dem gestern veröffentlichten Bericht des Office of Inspector General hervor. Dies widerspreche dem Verhaltenskodex der Fed von Atlanta. Diese erklärte, man werde den Bericht sorgfältig prüfen. (Foto: picture alliance/dpa/BELGA/Laurie Dieffembacq) |
| | Trump will sich nicht auf zweites Duell mit Harris festlegen Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump lässt nach dem TV-Duell gegen seine Kontrahentin Kamala Harris seine Zustimmung für eine weitere Debatte offen. Wenn man ein TV-Duell gewonnen habe, müsse man nicht unbedingt noch einmal antreten, sagte der 78-Jährige. "Im Moment schauen wir mal, was wir tun." Gleichzeitig attackierte er den US-Sender ABC, der die Debatte ausgetragen hatte und forderte, dem Kanal die Sendelizenz zu entziehen, weil die Moderatoren unfair gewesen seien. Trump und die Demokratin Harris waren am Dienstagabend (Ortszeit) in ihrem ersten TV-Duell gegeneinander angetreten. In einer Blitzumfrage des Senders CNN unter registrierten Wählern gaben 63 Prozent der Befragten an, Harris als Siegerin zu sehen. | |
| | Die Welt auf dem Seeweg entdecken: Kreuzfahrten sind beliebt. Gerade in der nun beginnenden kühleren Jahreszeit zieht es viele Sonnenhungrige in südlichere Meeres-Gefilde. Wie sieht es aber auf dem Kreuzfahrtschiff und bei den Landausflügen mit den Finanzen aus? Wo kann wie bezahlt werden? Und wie ist es am günstigsten? Mit diesen Fragen befasst sich der neue Blogbeitrag des Bankenverbandes: | | | Bei der @commerzbank sind nach den jüngsten Ereignissen die Übernahmegerüchte so heiß wie nie. Ein No-Brainer wäre eine Übernahme freilich dennoch nicht. Der #Commerzbank stehen turbulente Wochen bevor, kommentiert @Philipp_Habdank. | | ▶ Seit zehn Jahren gibt es den Einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken der Eurozone. Was hat er gebracht und wo steckten die größten Herausforderungen bei dessen Gründung? 📄 Im Interview mit dem BaFin-Journal antwortet Sabine Lautenschläger auf diese und andere Fragen als ehemaliges Europäische Zentralbank-Direktoriumsmitglied. 👇 Das Interview lesen Sie hier: https://www.bafin.de/ref/19763074 |
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In Budapest treffen sich die EU-Finanzminister zu einer zweitägigen informellen Tagung. – Die Universität von Michigan publiziert ihre vorläufigen Daten zur Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens im September. – Die Haushaltsberatungen im Bundestag mit Debatten zu den Einzeletats Justiz und Familie sowie einer Schlussrunde zur ersten Lesung des Haushaltsentwurfs finden in Berlin ihre Fortsetzung. | Stress, Überstunden und auch noch Streit zuhause? Das muss nicht sein! Zu viel Arbeit und regelmäßige Überstunden sind stressig – nicht nur für jeden Einzelnen und jede Einzelne, sondern auch für eine Partnerschaft. Das hat eine aktuelle Studie der Partnervermittlung Elitepartner ergeben. Wie man es als Paar schafft, mit Stress bei der Arbeit konstruktiv umzugehen und die Beziehung nicht zu vernachlässigen, erklärt Psychologin Lisa Fischbach: | | |