EZB: Zinssenkungen durch die Hintertür? von Sven Weisenhaus
Eigentlich stand „nur“ ein sogenanntes nicht-geldpolitisches Treffen der Notenbank auf dem Terminkalender. Doch die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute verkündet, dass sie eine leichte Absenkung des Hauptrefinanzierungssatzes plant, um die Differenz zum Einlagensatz von aktuell 0,50 Prozentpunkten auf künftig 0,15 Prozentpunkte zu verringern. Auch der Spitzenrefinanzierungssatz für Über-Nacht-Kredite soll gesenkt werden, so dass die Zinsdifferenz zum Hauptrefinanzierungssatz künftig weiterhin 0,25 Prozentpunkte beträgt. Aktuell liegt der Einlagensatz bei 4,0 %, der Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5 % und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,75 %.
Als Grund für diese Maßnahme gab die EZB an, dass die engere Zinsdifferenz mehr Anreize für Geschäftsbanken zur Teilnahme an den wöchentlichen Kreditgeschäften geschaffen werden soll. Denn der Hauptrefinanzierungssatz für die wöchentlichen Kreditgeschäfte soll künftig wieder eine wichtigere Rolle bei der Versorgung der Banken mit Liquidität spielen.
Die Wirkung der veränderten Geldpolitik
In den Jahren der ultralockeren Geldpolitik hatte der Einlagensatz, den Banken erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, den Hauptrefinanzierungssatz als Leitzins für die Finanzmärkte abgelöst. Denn das Bankensystem ist immer noch mit einer hohen Überschussliquidität ausgestattet. Und daher wurden die wöchentlichen Kreditgeschäfte von Finanzinstituten nur wenig genutzt. Die Überschussliquidität dürfte in den kommenden Jahren aber durch die aktuelle Geldpolitik abnehmen.
Ergebnis einer monatelangen Überprüfung
Die Anpassung des „Werkzeugkastens“ der EZB ist das Ergebnis einer Überprüfung, die im Dezember 2022 angekündigt wurde. Damals wurde eine Verkürzung der Notenbankbilanz in die Wege geleitet, die durch die jahrelange ultralockere Geldpolitik auf mehrere Billionen Euro angeschwollen war. Da inzwischen auslaufende Anleihen nicht mehr reinvestiert werden, schrumpft die Bilanz, was dem Markt langsam, aber kontinuierlich Liquidität entzieht.
Reaktion auf das Schrumpfen der EZB-Bilanz
Zur Erinnerung: Das Geld, welches der EZB aus den auslaufenden Anleihen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (APP) zufließt, wird bereits seit längerem nicht reinvestiert. Dagegen wird das Anleihe-Portfolio aus dem Pandemie-Notfallankaufprogramm (PEPP) erst ab der zweiten Jahreshälfte um monatlich 7,5 Milliarden Euro reduziert. Und zum Jahresende wird die Wiederanlage der Tilgungsbeträge eingestellt.
Und in diesem Zusammenhang sollen die Änderungen bei den Leitzinsen am 18. September wirksam werden. „Das Rahmenwerk wird sicherstellen, dass in der Zukunft die Umsetzung unserer Geldpolitik wirksam, robust, flexibel und effizient bleibt, wenn sich unsere Bilanz normalisiert“, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde zu den Maßnahmen. 2026 will die Euro-Notenbank die zentralen Eckpunkte ihres Werkzeugkastens erneut überprüfen.
Man kann also durchaus von Zinssenkungen der EZB sprechen, die aber nicht Teil der aktuellen Geldpolitik sind. Stattdessen dienen die Änderungen laut der EZB der Versorgung des Bankensystems mit Zentralbankliquidität in einem Umfeld allmählich sinkender Überschussliquidität durch die abnehmende Summe der EZB-Bilanz. Zumal der EZB-Rat laut eigenen Angaben den geldpolitischen Kurs weiterhin über den Einlagesatz steuern will, der unverändert bleibt.
18.000er Marke zieht den DAX in ihren Bann
An den Börsen hatte diese Entscheidung daher auch keinen Einfluss auf die Kurse. Der DAX pendelte zum Beispiel den ganzen Tag entlang der psychologisch wichtigen Marke von runden 18.000 Punkten seitwärts, die damit erwartungsgemäß die Kurse angezogen hat.
Nach wie vor gilt, dass auch noch die Rechteckgrenze bei 18.270 Punkten erreicht werden kann, sollte der DAX die 18.000er Marke überwinden. Und ich würde weiterhin vorhandene Long-Positionen auf den deutschen Leitindex mit einem Stop-Loss an der Rechteckgrenze bei 17.560 Punkten absichern.
EUR/USD kämpft um eine Rückkehr in den Aufwärtstrendkanal
Auch der Euro zeigt sich kaum bewegt. Bullen und Bären liefern sich seit der Analyse vom Donnerstag (siehe „Der EZB wurde die Show gestohlen“) einen Kampf um die untere Linie des Aufwärtstrendkanals (grün im folgenden Chart).
Gelingt die Rückkehr in den Trendkanal, etabliert sich der neue Aufwärtstrend seit dem Bruch der Abwärtstrendkanäle (rot) noch ein Stückchen mehr. Und in diesem Fall kann der Wechselkurs weiter bis zum oberen Ende der Seitwärtsrange (gelb) steigen. Davon lässt sich mit Long-Positionen nach wie vor profitieren (siehe auch „Es gibt derzeit nichts, was den Markt vom Kurs abbringt“). Diese würde ich nun auf Einstiegskurs absichern für den Fall, dass der Wechselkurs am Aufwärtstrend abprallt und die Seitwärtstendenz fortgesetzt wird.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de
Stockstreet Börse-Intern Premium
Ihr Trading-Upgrade zu dem beliebten, kostenlosen Börsen-Newsletter "Börse-Intern"
Der Börsenbrief "Börse-Intern Premium" ist Ihr perfektes Upgrade zur "Börse-Intern". Hier werden die treffsicheren Analysen und Prognosen des Wirtschafts- und Börsenexperten Sven Weisenhaus aus dem kostenlosen Börsennewsletter "Börse-Intern" in tatsächliche Käufe und Verkäufe von Aktien und Derivaten umgesetzt.
So entsteht ein zuverlässiges kurz- bis mittelfristig ausgelegtes Depot, das auf den beiden wichtigsten Säulen der modernen Börsenanalyse basiert: der Charttechnik und Fundamentalanalyse.
Der Unterschied liegt in der Kombination beider Disziplinen!
Gerade die Fundamentalanalyse erfordert ein umfangreiches Grundwissen über volkwirtschaftliche Zusammenhänge im globalen Kontext. Immer wieder zeigt sich, wie gefährliches Halbwissen zu falschen Analysen und Prognosen führt. Hier ist ökonomischer Sachverstand gefragt, um wirklich funktionierende Geschäftsmodelle, gesunde Unternehmen und unterbewertete Aktien zu finden! Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, bei einem Investment den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu finden. Und genau hier liegt das Problem vieler rein fundamental ausgerichteter Analysten. Sie erstellen zwar gute Analysen, aber ihr Timing ist schlecht. Das Problem ist, dass eine Aktie, die fundamental kaufenswert ist, nicht zwangsläufig im Kurs steigt. Kaufenswert wird sie erst, wenn sie von einer breiteren Masse von Marktteilnehmern entdeckt wird. Das aber kann die Fundamentalanalyse nicht erkennen. Steigendes Interesse an einer Aktie lässt sich jedoch hervorragend mit der Charttechnik identifizieren. Sven Weisenhaus verbindet im Börsenbrief Börse-Intern Premium diese beiden grundlegenden Aspekte des erfolgreichen Tradings zielsicher und der Erfolg gibt ihm Recht!
Transparente Depot-Perfomance
Der „Börse-Intern Premium“ hat in allen Börsenphasen, in den Bullenmärkten, aber auch in den Crashs 2008 und 2011, in den turbulenten und unsicheren Zeiten ebenso wie auch in den Boomphasen, mit großem Erfolg gewirtschaftet. Selbst den Corona-Crash haben wir mit nur leichten Blessuren überstanden, weil wir an Positionen festgehalten haben, in dem Wissen, dass sich die gut ausgewählten Investments wieder erholen werden. Die Titel, die diesen Erfolgskurs ermöglichen, wählt Sven Weisenhaus aus deutschen Prime Standard Titeln aus DAX, M-DAX, S-DAX und Tec-DAX mit einem kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont aus.
Und so können wir auf eine Performance von über 212 Prozent verweisen. Wo sonst haben Sie eine derartige Performance erzielen können?!
Auch Sie haben die Chance, zum Kreis der erfolgreichsten Trader zu gehören! Denn den Lesern des „Börse-Intern Premium“ gewährt Sven Weisenhaus exklusiv Einblick in sein persönliches Musterdepot.
Wer ist Sven Weisenhaus?
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Bereits 1999 entwickelte er ein großes Interesse für die Bereiche Wirtschaft und Finanzen, insbesonderefür den Börsenhandel. Seitdem beschäftigt er sich intensiv mit dem täglichen Börsengeschehen und handelt als Trader auf eigene Rechnung. Dabei kommt ihm sein breit gefächerter Hintergrund als Betriebswirt, Diplom-Kaufmann und Diplom-Wirtschaftsinformatiker zugute. Durch die ganzheitliche Betrachtung des Wirtschaftsgeschehens treffen seine erstellten Prognosen zu Einzelaktien, Indizes, Rohstoffen und Währungspaaren meist genau ins Schwarze
Börse-Intern Premium im Detail:
Die Zwischenupdates
Damit Sie immer wissen, warum wir gerade jetzt in eine Aktie oder ein Derivat einsteigen, Gewinne mitnehmen oder Stopps setzen, erläutern wir in jeder Info-Mail kurz und verständlich die wichtigsten Beweggründe, die uns zu einer Depot-Transaktion veranlassen. Ob Einstieg oder Ausstieg, Sie erhalten immer rechtzeitig eine Info-Mail von uns. Damit Sie keine Gelegenheit verpassen, senden wir Ihnen auf Wunsch zu jeder Depotänderung auch eine Benachrichtigung per SMS auf Ihr Handy - kostenlos! Das Wichtigste auf einen Blick - damit Sie auch unterwegs Ihre Chancen wahrnehmen können.
Das Wochenupdate mit einer Einschätzung der Märkte, Besprechung einzelner Depotwerte und Erläuterungen zu den Trades
Die Updates zu den Depotveränderungen sind nur ein Teil des umfangreichen Angebots des „Börse-Intern Premium“. Herzstück ist das Wochenupdate. Jeden Donnerstag erhalten Sie einen Überblick über die Marktlage. In seiner Kolumne bringt Sven Weisenhaus die Lage kompakt und verständlich auf den Punkt: Wie sieht das fundamentale Umfeld aus? Wo steht die breite Masse der Anleger? Welche Strategien sind jetzt die richtigen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in unserem Wochenupdate. Zur genauen Standortbestimmung präsentieren wir Ihnen ausführliche Chartanalysen der wichtigsten Aktien-Indizes. Darüber hinaus finden Sie im Wochenupdate eine jeweils aktuelle Besprechung aller Depotwerte. Auch Neueinsteigern geben wir in der wöchentlichen Depotbesprechung wertvolle Informationen zu allen Depotwerten an die Hand:
Wie sieht die weitere Strategie aus?
Lohnt sich noch ein Einstieg?
Wo nehmen wir Gewinne mit?
Ist der Chart weiterhin vielversprechend?
Börse-Intern Premium: Nutzen Sie jetzt Ihre Gewinnchance!
Optimieren Sie jetzt Ihre Depot-Performance und holen Sie sich ab sofort das umfangreiche Wissen des Börsen- und Wirtschaftsexperten Sven Weisenhaus in Ihr Depot!
Alle Leistungen des Stockstreet Börse-Intern Premium stehen Ihnen sofort zur Verügung:
Das ausführliche Wochenupdate mit Markt- und Chartanalyse sowie Depotbesprechung. (Versand per E-Mail als PDF)
Zwischenupdates mit Empfehlungen
Das Musterdepot
Voller Archivzugang: Als Abonnent haben Sie privilegierten Online-Zugriff auf alle bisherigen Ausgaben des Stockstreet Börse-Intern Premium seit 2004.
Kostenloser SMS-Service, um jede Chance sofort zu nutzen
E-Mail-Support: Sie erhalten Unterstützung durch den Chefredakteur Sven Weisenhaus. Er steht Ihnen jederzeit per E-Mail zur Verfügung und hilft Ihnen gerne bei Fragen zu den Werten in den Musterdepots oder zu anderen Themen rund um die Börse.
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie sofort eine Begrüßungsmail, in der Ihnen das Wichtigste noch einmal erklärt wird und Sie sofort loslegen können Nutzen Sie jetzt Ihre Chancen.
Wie bei (fast) allen Börsenbriefen von Stockstreet können Sie auch den Börse-Intern Premium zunächst 30 Tage lang kostenlos testen. Sollte Ihnen dieser Börsenbrief nicht zusagen, können Sie das Abonnement innerhalb dieser 30 Tage jederzeit kündigen.
Kennen Sie schon unsere kostenlosen Börsen-Tools, wie zum Beispiel den Live-Wirtschaftskalender?
Stets informiert und keinen Termin verpassen
Der Live-Wirtschaftskalender listet alle wichtigen Ereignisse und wirtschaftlichen Indikatoren, die den Markt antreiben. Er enthält Beschreibungen der Veranstaltungen und zeigt deren Bedeutung für den Markt.
Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Wenn Sie den Newsletter hin und wieder oder regelmäßig auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichen wollen, schreiben Sie an info@stockstreet.de.
Des Weiteren gelten die AGB und die Datenschutzrechtlichen Hinweise auf unserer Webseite.
Newsletterbezug: Wenn Sie den Börse Intern Newsletter noch nicht regelmäßig beziehen sollten, können Sie sich kostenlos hier anmelden:
Kündigung des Newsletterbezugs: Um den Bezug des Newsletter zu kündigen, klicken Sie bitte auf folgenden Link: