Rätsel zu stellen, ist schwieriger geworden. Insbesondere wenn es sich um Literaturrätsel handelt. Denn einen prominenten oder weniger bekannten Auszug aus einem literarischen Text zu zitieren, um dann zu fragen, um welches Werk oder welche Figur oder welchen Autor es sich handelt, wird durch die Suchmaschinen des Internets leicht zu einer faden Übung. Denn die finden sekundenschnell nahezu jeden Text, über den es sich lohnt, eine Rätselfrage zu stellen.
Natürlich kann man versuchen, auch solche Rätsel durch eigene Kraft zu lösen: „Wer hat 1923 den 'Roman einer Minute' geschrieben?“ „Wer hat 1823 ein Drama von Heinrich Heine so schlecht inszeniert, dass es danach nie wieder aufgeführt wurde, und welchen berühmten pseudonym erschienenen Roman hat diese Autor verfasst?“ „Mit welcher 1723 geborenen Frau hatte ein preußischer Freiherr eine Affäre, allerdings nur laut seiner eigenen Memoiren, durch die er zu einem der großen Kerkerflüchtlinge der Weltliteratur wird?“. Die Versuchung zum Maschineneinsatz ist hier groß. Zumal, wenn es, anders als in Quizsendungen oder Schachpartien, keine Zeitdruck gibt.
Jürgen Kaube
Herausgeber.
Also müssen diejenigen, die ein Rätsel stellen wollen, sich etwas einfallen lassen, um zu google-sicheren Fragen zu kommen. Vollständig google-sicher sind die sechs Fragen, die wir Ihnen heute in unserem Weihnachtsrätsel vorlegen, gewiss nicht. Es ist ja auch das erste Rätsel in diesem Newsletter, und wir üben noch.
Außerdem dürfen die Fragen sinnvollerweise weder zu leicht noch zu schwer sein. Denn was für die eine Person klar auf der Hand liegt, findet die andere Person für alle, die nicht Bibliothekare sind oder Joachim Kalka (der in der Literatur alles weiß), angeberisch schwer. „Das hätten Sie doch selbst nicht gewusst!“, schallt es dem Rätselsteller entgegen. Insofern werden wir uns mit unserem nunmehr monatlich gestellten Rätsel an den richtigen Schwierigkeitsgrad erst noch herantasten, der die Lösungen weder trivial noch unerreichbar erscheinen lässt
Wir wünschen allen, die sich an das Rätsel machen, viel Vergnügen dabei, sowie allen Leserinnen und Lesern ein ruhiges, frohes Weihnachtsfest samt einem guten Rutsch ins Neue Jahr.
Ein Todesfall, etwas Raues, ein Traum und ein Name: Die Fragen dieses Literaturrätsels führen in die Weihnachtszeit. Das aus Buchstaben ihrer Antworten zu bildende Lösungswort führt wieder hinaus. Von Jürgen Kaube
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2024 jährt sich Franz Kafkas Todestag zum hundertsten Mal. In Oxford, wo viele seiner Handschriften aufbewahrt werden, gedenkt man des Autors besonders intensiv. Von Gina Thomas, Oxford
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Für ein Land mit 5,5 Millionen Einwohnern liefert Norwegen sensationell oft Weltbestseller, was der Nobelpreis für Jon Fosse abermals unterstreicht. Zu verdanken ist das auch der Initiative einer engagierten Lehrerin. Von Sebastian Balzter
„Wir sind keine Gesinnungsgemeinschaft“: In Berlin hat an diesem Wochenende der PEN Berlin zur Mitgliederversammlung und zum Kongress eingeladen. Gestritten wurde über: Israel. Von Julia Encke
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Er hat die Thomas-Mann-Forschung auf ein neues Niveau gebracht. Nun ist der Germanist Eckhard Heftrich im Alter von 95 Jahren gestorben. Von Edo Reents
Für die italienische Justiz war er ein theoretischer Kopf der autonomen Linken. Im Gefängnis las er Spinoza als Gewährsmann einer umstürzlerischen Rationalität. Zum Tod des italienischen Philosophen Antonio Negri. Von Christian Geyer
Sören Urbansky zeichnet in seinem Buch „Steppengras und Stacheldraht“ die Geschichte der chinesisch-russischen Grenze nach. Der Kontrast auf beiden Seiten könnte nicht größer sein als heute. Von Ulrich Schmid
Einer der schönsten und traurigsten Liebesbriefe in neuer Übersetzung von Mirko Bonné: Oscar Wildes „De Profundis“ firmiert bei seinem deutschen Kollegen jetzt als „Aus der Tiefe“. Von Andreas Platthaus
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Der Verlag S. Fischer hat einen Monat nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober Autoren gebeten, Texte zu senden, die ihnen Trost verschaffen. Nun ist das daraus resultierende Buch da: „Worte in finsteren Zeiten“. Von Andreas Platthaus
Susan Glaspell hatte ein großes Talent, soziale Ungerechtigkeit dramatisch zu schildern – geriet aber in Vergessenheit. Ihre Erzählungen vom Beginn des 20. Jahrhunderts erscheinen nun auf Deutsch. Von Jan Wiele
Gotteslästerung, Schulverweis, verletztes sittliches Empfinden: Dieses Gedicht über eine gestohlene Madonna hat seinem Verfasser einst sehr viel Ärger eingebracht. Von Gert Loschütz
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