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Literatur| |
 | Liebe Leserin, lieber Leser,
die Leipziger Buchmesse ist abgesagt, die Literaturbeilage der Frankfurter Allgemeinen versorgt Sie mit Rezensionen zu den Büchern, über die dort gesprochen worden wäre: Sie eröffnet mit einer Besprechung von „Stern 111“, dem ersten Roman von Lutz Seiler seit dem Deutschen Buchpreis für „Kruso“. Weitere Rezensionen neuer deutscher Prosa gelten Büchern von Annette Pehnt, Mariam Kühsel-Hussaini, Christine Koschmieder und Rolf Vollmann. Colm Tóibín hat den Orest-Stoff aus der Antike in die Gegenwart übersetzt, Patrick Leigh Fermor schrieb ein Leben lang Briefe, und Sigrid Nunez sowie Regina Porter erzählen über ihre amerikanische Heimat. Edna O’Brien hat die Erlebnisse verschleppter nigerianischer Mädchen zu einem Einzelschicksal verdichtet, Rosa Liksom entführt uns in die jüngere finnische Zeitgeschichte, Sara Mesa setzt ein ungleiches Paar gegen die ganze Außenwelt, und Antonio Scurati beginnt eine Romantrilogie über Mussolini.
Unter den Hörbüchern ragt eine Einlesung von Primo Levis „Ist das ein Mensch?“ heraus, und bei den Rezensionen zu Kinder- und Jugendbüchern ist unter anderem Bart Moeyaert, der letztjährige Gewinner des Astrid-Lindgren-Gedächtnispreises, mit einem neuen Roman vertreten.
Die Sachbücher setzen ein mit Hubertus Butins Beschreibung des sich stetig erweiternden Feldes der Kunstfälschungen. Sodann präsentiert sich Gilbert K. Chesterton als antikapitalistischer Kritiker, führt Jens Malte Fischer durch Leben und Werk von Karl Kraus und fühlt Ulrich Bröckling Helden auf den Zahn. Thomas Steinfeld hat eine italienische Reise komponiert, Michael Hampe steuert erzählend und philosophierend auf das wirkliche Leben zu und Stefano Mancuso kennt die Überlebensstrategien der Pflanzen. Delphine Horvilleur umreißt prägnant Motive des Antisemitismus, eine postume Textsammlung zeigt Nikolaus Harnoncourt als Anwalt des Uneindeutigen, und Bettina Hitzer widmet sich der Rolle von Gefühlen in der Krebsforschung und -therapie. Den Schluss machen wie immer politische Bücher.
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht
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