Liebe Leserin, lieber Leser, die Frankfurter Buchmesse als Präsenzveranstaltung (also das, was eine Messe ausmacht) fällt dieses Jahr aus, die Literaturbeilage der Frankfurter Allgemeinen natürlich nicht. Sie erscheint am Samstag und eröffnet mit einem Blick auf besonders bemerkenswerte Romane und Erzählungen aus Kanada, das diesmal Gastland der Buchmesse gewesen wäre. Darauf muss nun ein Jahr gewartet werden, aber viele Bücher sind schon da. Und die von Lisa Moore, Richard Wagamese, Edem Awumey, Karoline Georges, Margaret Atwood, Paul Seesequasis und David Robertson werden kritisch gewürdigt. Deutschsprachige Literatur ist mit Petra Morsbach, Ralf Rothmann, Olga Grjasnowa, Jan Koneffke, Zaia Alexander, Paul Maar, Ulrike Draesner und Stefanie Sargnagel vertreten, außerdem die Israelin Liat Elkayam, und zwei Bücher widmen sich der Rolle von Frauen beim Schreiben und Lesen. Literaturhistorisches gibt es zu Marcel Proust und Ferdinand Grimm, ehe eine Hörfassung von „Brehms Tierleben“ und die Kinder- und Jugendbücher den belletristischen Teil der Beilage beschließen. Die Sachbücher setzen ein mit Ahmad Mansours Überlegungen, was für die Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts nottut. Linda Scott schreibt ein Plädoyer gegen die ökonomische Benachteiligung von Frauen, Jan Bürger tourt durch die Kulturgeschichte Hamburgs, und Michael Sandel ist der Leistungsgesellschaft nicht grün. Hans Ulrich Gumbrecht lobt Diderot, Werner Busch nimmt sich Künstleranekdoten vor, und Frank Uekötter holt weit aus mit einer Umweltgeschichte der Moderne. Orlando Figes folgt drei europäischen Kosmopoliten, Marcia Bjornerud wirbt für Einsichten der Geologie, Helmut Lethen erinnert sich an seinen intellektuellen Weg, während Heike Behrend eine ethnographische Autobiographie ganz eigener Art vorlegt, und Daniel Leese zeigt, wie in China die Kulturrevolution aufgearbeitet wurde. Den Schluss machen wie immer politische Bücher. In der kommenden Woche werden wir Sie mit Beobachtungen und Einordnungen dessen, was in Frankfurt selbst und was im Netz als Buchmesse geboten wird, auf dem Laufenden halten. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre der Beilage – und alles Gute! Ihre Redaktion |