gestern war der sogenannte „Blue Monday“. Der angeblich traurigste Tag des Jahres. Also für Menschen auf der Nordhalbkugel, im Schnitt zumindest. Erfunden hat das Konzept vor 20 Jahren der britische Psychologe Dr. Cliff Arnall. Am dritten Montag im Jahr seien die Menschen am traurigsten, weil die Tage kurz und grau sind, diverse Rechnungen anfallen, die schöne Weihnachtszeit vorbei ist, die ersten Vorsätze zudem gebrochen, und Montage sind eh doof.
Wissenschaftliche Belege für diese Behauptung blieb Arnall schuldig, das Konzept aber blieb bestehen. Ich für meinen Teil kann sagen: Trotz all der zutreffenden Gründe oben (plus Weltlage, mehr dazu weiter unten im Newsletter) geht es mir erstaunlich gut zur Zeit. Vielleicht liegt's an den Hundespaziergängen, vielleicht am Sport, vielleicht am Vitamin D, das ich nehme?
Ich hoffe, Ihnen geht es auch einigermaßen. Falls nicht, hier noch eine Sache, an die ich mich bei mieser Januar-Laune sonst gerne klammere: In meiner Familie wird traditionell der 2. Februar als eine Art verfrühter Frühlingsanfang gefeiert. Eigentlich ist da Mariä Lichtmess, bei uns heißt der Tag aber „Zwovember“ – ein Wortspiel meines Papas; nicht nach dem Sinn fragen, einfach akzeptieren. Seine Begründung: Ab dem Tag spüre man zum ersten Mal wirklich, dass die Tage länger werden.
Und ich finde, da ist was dran. Vielleicht bilde ich's mir auch nur ein. Aber manchmal hilft es ja auch, sich an etwas zu klammern. Wenn Sie mögen, können Sie's ja mal ausprobieren.
Kristian Meyer
Blattmacher
kristian.meyer@mopo.de