Liebe Leserinnen und Leser, der dänische Theologe Erik Ludvigsen Pontoppidan (1698-1764) berichtete in seiner "Naturgeschichte Norwegens" über die Kraken. An heißen Sommertagen, schrieb er, würden Fischer manchmal eine viel geringere Meerestiefe loten als sonst. Es käme sogar vor, dass der gelotete Grund zu ihnen aufsteige. Dann würden sie fluchtartig das Weite suchen, denn sie wüssten, dass sich nun ein Krake erhebe. Sei der schließlich aufgetaucht, messe er anderthalb englische Meilen im Umfang und erscheine dem Uneingeweihten wie eine von Tang umspülte Insel. Auch Käpt'n Blaubär weiß solche Geschichten zu erzählen und pflegt sie mit dem Zusatz zu bekräftigen: "Jedes Wort davon ist wahr!" Worauf seine Enkel entgegnen: "Die Worte schon, aber auch die Sätze?" Einen etwas realistischeren Eindruck von Kraken, als Pontoppidan ihn vermittelte, gibt das Buch "Rendezvous mit einem Oktopus". Herzlich Ihr Frank Schubert schubert@spektrum.com |