Joshua Kimmich ist nicht nur ein exzellenter Kicker. Er ist auch ein meinungs- und ausdrucksstarker junger Mann. Während viele seiner Branchenkollegen sich nach einem verlorenen Spiel in unsägliche Floskeln à la „im Fußball ist alles möglich“ flüchten, beeindruckt der Bayern-Profi meist schon kurz nach Abpfiff mit klaren, teils messerscharfen Spielanalysen.
Darüber hinaus tut sich der 1,7er-Abiturient auch jenseits des grünen Rasens hervor. So gründete er im März vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Mannschaftskollegen Leon Goretzka die Spendenaktion
#WeKickCorona. Die beiden Bayern-Profis starteten die Aktion mit einer gemeinsamen Spende von einer Million Euro. Die Initiatoren der Hilfsaktion geben auf Ihrer Website an, inzwischen bereits mehr als sechs Millionen Euro für karitative Vereine und soziale Einrichtungen aus allen gesellschaftlichen Bereichen gesammelt zu haben.
Eine große Sache.
Joshua Kimmich wurde (gemeinsam mit Leon Goretzka) inzwischen mehrfach für seine Spenden-Initiative mit Auszeichnungen bedacht. Unter anderem als „Deutscher Fußball Botschafter“.
Die Botschaft, die der vielfach Geehrte allerdings nun verbreitete, ist wohl nur mit einem Wort zu beschreiben: fatal. In einem Interview gestand Kimmich kürzlich, bisher noch nicht geimpft zu sein. So weit, so schlecht. Natürlich ist es jedem hierzulande selbst überlassen, ob er sich und andere durch eine Covid-Impfung schützen will. Andererseits muss gerade einem analytisch denkenden Menschen wie Joshua Kimmich klar sein, dass es sich bei einer solch exponierten Person des öffentlichen Lebens wie ihm nicht mehr nur um die private Entscheidung eines Einzelnen handelt.
Und dass sein Handeln hier im krassen Widerspruch zu seinem vielbeachteten sozialen Engagement gesehen wird.
Die von Kimmich angeführten Gründe für seine Impfskepsis stehen dabei nicht nur im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern geben auch denjenigen Munition, die hinter all den Corona-Maßnahmen vor allem eine verordnete Abwicklung unseres Rechtstaates vermuten.
Der Fußball-Profi hatte sein Verhalten mit fehlenden „Langzeitstudien“ begründet. Diese Bedenken konnten jedoch inzwischen von zahlreichen Wissenschaftlern eindeutig entkräftet werden. So sagt etwa der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO) Thomas Mertens, in der Wissenschaft sei es absolut Konsens,
dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung „nicht vorkommen“. Und der renommierte Immunologe Carsten Watzl ergänzt:
„Dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19-Impfung nicht auftreten.“
Die Satirezeitschrift „Der Postillon“ hatte in einem – natürlich – nicht ganz ernst gemeinten Beitrag geschrieben, dass Kimmich aus Angst vor Langzeitfolgen nun auch auf Kopfbälle verzichten werde.
Im Gegensatz zur Corona-Impfung sind hierzu zahlreiche Studien erschienen, die einen Zusammenhang zwischen häufigen Kopfbällen und schweren Hirnerkrankungen oder neurologischen Erkrankungen wie Demenz nahelegen. Mehrere Mediziner fordern deshalb, das Kopfball-Spiel ganz oder zumindest im Jugendbereich zu verbieten.