Es könnte so einfach sein

Ein Tempolimit auf der Autobahn kann das Klima viel effektiver schützen als bisher angenommen. Doch Volker Wissing (FDP) sperrt sich gegen diese einfache und sofort wirksame Idee. Mit einem Appell zeigen wir dem Verkehrsminister: Er steht mit seiner Blockade ziemlich alleine da. Bitte mach mit und setz Dich für ein Tempolimit ein.

Hallo John,

rasend geht die Welt zugrunde: Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hält am ungebremsten Fahren auf der Autobahn fest. Damit ignoriert er die einfachste Lösung für mehr Klimaschutz im Verkehr. Nach neuen Erkenntnissen lassen sich durch ein Tempolimit viel mehr Treibhausgase vermeiden, als bisher vermutet – 11 Millionen Tonnen CO2 jährlich.[1] Das sind knapp 30 Prozent der Emissionen, die der Verkehrssektor in den nächsten Jahren einsparen muss.[2] Dennoch lehnt Wissing die Idee ab; lieber reißt er die Klimaziele.

Der Verkehrsminister und seine Partei stehen mit ihrer irrationalen Politik immer einsamer da. SPD und Grüne wollen das Limit, auch eine breite Mehrheit in der Bevölkerung ist dafür.[3][4]Die FDP bleibt bei ihrem Nein – dabei hat sie mit ihrem Blockade-Image innerhalb eines Jahres fast die Hälfte ihrer Wähler*innen vergrault.[5]

Gemeinsam machen wir Volker Wissing nun klar, dass er sich immer mehr ins gesellschaftliche Abseits manövriert. Er kann nicht weiter so tun, als sei er für den Klimaschutz nicht zuständig. Unterzeichnen in den nächsten Tagen mehr als 100.000 Menschen, tauchen wir bei einem seiner nächsten Auftritte auf – und konfrontieren ihn vor Publikum und Presse mit unserem Appell. John, hilf mit, das Rasen auf deutschen Autobahnen zu beenden!

Der Zeitpunkt für unseren Vorstoß ist ideal. Die neuen Daten des Umweltbundesamtes und Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe zeigen: Ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen spart weit mehr CO2 ein als gedacht und macht einen erheblichen Unterschied.[1][2] Das wischt die Ausrede der FDP vom Tisch, ein Tempolimit bringe dem Klimaschutz nichts.[6]

Weniger Autos, mehr Züge, eine bessere Rad-Infrastruktur: Im Verkehrsbereich gibt es noch viel zu tun. Doch nirgends ist CO2-Sparen so einfach wie beim Tempolimit. Es braucht kaum Vorlauf, kostet wenig und wirkt direkt. Außerdem rettet es Leben. In einem Brandenburger Pilotprojekt hat sich bei einer Begrenzung auf 130 km/h die Zahl der Unfälle nahezu halbiert.[7] Weniger Lärm, saubere Luft – die Liste der Vorteile lässt sich problemlos fortsetzen. Selbst der ADAC entzieht sich den Argumenten nicht. Er hat ermittelt, dass Raserei und zu dichtes Auffahren Fahrer*innen am meisten stresst.[7]

Nun muss das nur noch der zuständige Minister begreifen. Er darf den Vorschlag nicht länger aus ideologischen Gründen blockieren – gemeinsam fordern wir: Schluss mit der klimaschädlichen Raserei, her mit dem Tempolimit!

Herzliche Grüße
Verena Kraß, Campaignerin

PS: Deutschland ist das einzige Industrieland ohne Geschwindigkeitsbegrenzung – weltweit.[7] Bleibt das Recht auf Raserei wichtiger als das Klima, macht sich der selbsternannte Klimakanzler Olaf Scholz (SPD) auch international völlig unglaubwürdig. Bitte hilf mit, damit das Tempolimit endlich kommt und unterzeichne unseren Appell.

[1]„Flüssiger Verkehr für Klimaschutz und Luftreinhaltung“, Umweltbundesamt, eingesehen am 31. Januar 2023

[2]„Neue Berechnung der Deutschen Umwelthilfe belegt: Klimaschutzwirkung von Tempolimit 100/80/30 viel größer als bisher angenommen“, Umweltbundesamt, Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe, 30. Januar 2023

[3]„Tempolimit: Grüne und SPD lassen nicht locker“, ZDF Online, 10. April 2022

[4]„#Faktenfuchs: Was bringt ein Tempolimit auf Autobahnen?“, Bayerischer Rundfunk Online, 16. Juli 2021

[5]„Sonntagsfrage Bundestagswahl“, infratest dimap, 19. Januar 2023

[6]„Mehrheit der Deutschen für ein Tempolimit auf Autobahnen“, Zeit Online, 17. April 2022

[7]„Rasen ohne Tempolimit“, taz Online, 21. Januar 2023