RZ_Newsletter_Bankenbrief_NEU

Zur Online-Version

Bankenbrief

Wichtiges vom 2. Mai 2024

Logo

 

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Powell verunsichert Anleger: Keine baldige Zinssenkung in den USA 
  • ING kündigt weiteren Aktienrückkauf an
  • Einigung über Tarifabschluss für Postbank-Beschäftigte
  • EY-Deutschland-Chef Ahlers: Deutschland wird abgehängt
  THEMA DES TAGES  

Fed-Chef Powell verunsichert Anleger: Keine baldige Zinssenkung in den USA 

Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA ist es offen, ob es zu den ursprünglich anvisierten drei Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in diesem Jahr kommt. Die US-Währungshüter beließen den Leitzins am Vortag in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. "Die Inflation ist immer noch zu hoch", sagte Fed-Chef Jerome Powell (Foto) zu dem Beschluss. Es könne "länger als bisher angenommen" dauern, bis die Fed mehr Zuversicht gewinne, dass die hohe Inflation wirklich auf dem Rückzug sei. "Eine Zinssenkung im Juni ist vom Tisch", erklärte dazu Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Die Wortwahl der US-Notenbanker deute darauf hin, dass sich eine Senkung in die zweite Jahreshälfte verschiebt. "Mehr noch, es könnte genauso sein, dass eine geldpolitische Lockerung ganz ausbleibt", sagte der Experte. Die US-Inflationsrate lag zuletzt erneut höher als erwartet bei 3,5 Prozent. Die Fed strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an.

Test

Analysten rechnen mit Zinssenkung frühestens im September

Die Aussagen des Fed-Chefs dämpften das Anlageinteresse an den Märkten heute sichtlich. Auch der Dax bewegte sich kaum von der Stelle. Eigentlich hatte die US-Notenbank für dieses Jahr drei Zinssenkungen von jeweils 0,25 Prozentpunkten prognostiziert. In einer im März veröffentlichten Schätzung nahm die Fed für 2024 einen Leitzins von im Schnitt 4,6 Prozent an. Analysten gehen nun davon aus, dass mit einer Zinssenkung frühestens im September zu rechnen ist. Einige von ihnen vermuten zudem, dass es bei lediglich einer Zinssenkung in diesem Jahr bleiben könnte. Zum Thema Bilanzabbau kündigte die Fed an, ab Juni monatlich nur noch US-Staatsanleihen im Wert von bis zu 25 Milliarden US-Dollar (23 Milliarden Euro) auslaufen zu lassen, ohne sie zu ersetzen. Bislang lag die Obergrenze bei 60 Milliarden Dollar pro Monat. (Foto: picture alliance/dpa/AP/Mark Schiefelbein)

[tagesschau.de]
[capital.de]
[wiwo.de]
[reuters.com]
  MELDUNGEN DES TAGES  

ING kündigt weiteren Aktienrückkauf an

Test

Die niederländische Großbank ING hat im ersten Quartal einen Überschuss von knapp 1,6 Milliarden Euro und damit knapp 1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor erzielt. Das teilte der Mutterkonzern der gleichnamigen deutschen Direktbank heute mit. Das Geldhaus kündigte an, weitere 2,5 Milliarden Euro für den Rückkauf eigener Aktien auszugeben. Im ersten Quartal hielt der Konzern die gesamten Erträge mit 5,6 Milliarden Euro in etwa stabil, obwohl der Zinsüberschuss um 5 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro sank. Das Institut legte mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück und musste höhere Betriebskosten schultern. Die ING Deutschland verzeichnete im ersten Quartal Einlagenzuflüsse in Höhe von 9,6 Milliarden Euro und konnte damit den Trend der vergangenen Monate umkehren. Per Ende März stieg die Höhe der Einlagen insgesamt auf 154,8 Milliarden Euro. (Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow)

OECD senkt erneut Prognose für deutsche Wirtschaft

Die Konjunkturexperten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwarten für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur noch ein Plus von 0,2 Prozent. Damit korrigierte die Industriestaatenorganisation ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum hierzulande erneut nach unten, wie aus dem heute in Paris veröffentlichten Ausblick hervorgeht. Bereits im Februar war die Vorhersage von ursprünglich 0,6 Prozent auf 0,3 Prozent Zuwachs zurückgenommen worden. Für das kommende Jahr rechnet die OECD dann aber mit einem deutlicheren Konjunkturplus von 1,1 Prozent. Als Wachstumshemmnis sehen die Experten derzeit vor allem Unsicherheiten in der Wirtschaft hinsichtlich der geplanten steuerlichen Anreize für "grüne" Investitionen. Weltweit erwartet die OECD 2024 ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent und 2025 von 3,2 Prozent. Im Euroraum rechnet sie mit 0,7 Prozent in 2024 und 1,5 Prozent in 2025. (Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt)

test

Einigung über Tarifabschluss für Postbank-Beschäftigte

In der fünften Verhandlungsrunde haben sich heute früh Gewerkschaften und Arbeitgeber auf Gehaltserhöhungen bei der Postbank in zwei Stufen sowie einen bis Ende 2027 verlängerten Kündigungsschutz geeinigt. Das teilten Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) sowie die Deutsche Bank mit. Die laufenden Urabstimmungen über unbefristete Streiks beim Geldhaus sind damit obsolet. Gewerkschaftsangaben zufolge erhalten die etwa 12.000 Beschäftigten im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag vom 1. Juni an 7 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 270 Euro. Vom 1. Juli 2025 an steigen die Tarifgehälter um weitere 4,5 Prozent. Der Tarifvertrag läuft bis 31. März 2026. Ein Deutsche-Bank-Sprecher erklärte dazu: "Dieser Abschluss ist bereits in unseren Finanzplanungen berücksichtigt und ändert nichts an unseren Kostenzielen für dieses und das kommende Jahr." Nach Verdi-Angaben wurde eine Standortgarantie für etwa 320 Postbank-Filialen vereinbart, zudem die Errichtung von 11 neuen regionalen Beratungscentern. Die Deutsche Bank hatte im Herbst angekündigt, bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen zu schließen.

Standard Chartered steigert Gewinn

Höhere Zinsen haben den Gewinn der britischen Bank Standard Chartered beflügelt. Der Vorsteuergewinn habe sich im ersten Quartal um 5,5 Prozent auf 1,91 Milliarden US-Dollar (1,78 Milliarden Euro) erhöht, teilte das Institut heute mit. Von der Bank befragte Analysten hatten 1,39 Milliarden Dollar erwartet. Das Geldhaus, das den Großteil seines Umsatzes in Asien erzielt, bestätigte seine Ziele für 2024. Weil sich die Bewertung von Krediten verschlechterte, musste das Institut eigenen Angaben zufolge im ersten Quartal 165 Millionen Dollar abschreiben verglichen mit 20 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.

Österreichische RBI weiter erheblich in Russland engagiert

Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat im ersten Quartal den Konzernüberschuss leicht auf 664 Millionen Euro gesteigert, nach 657 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das teilte das Geldhaus heute mit. Damit liegt es über den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit 571 Millionen Euro gerechnet hatten. Etwa die Hälfte des Überschusses erzielte das Geldhaus in Russland, wo der Gewinn nach Steuern um 8 Prozent auf 326 Millionen Euro zulegte. Aufgrund russischer Richtlinien können aber keine Dividenden an die Mutter ausgeschüttet werden. Bankchef Johann Strobl zeigte sich mit der Ertragsentwicklung im Quartal zufrieden. Für das laufende Jahr zog das Institut seinen Ausblick allerdings zurück. Verwiesen wurde auf die Forderung der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), sich aus dem Russlandgeschäft schneller zurückzuziehen. Es werde an einer Abspaltung oder einem Verkauf der russischen Tochter gearbeitet – hier gebe es aber zahlreiche Hürden. Ohne Russland und Belarus erwartet die RBI im Gesamtjahr einen Zinsüberschuss von rund 4 Milliarden Euro und einen Provisionsüberschuss von rund 1,8 Milliarden Euro.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief

Notenbanker de Cos rechnet mit baldigem Erreichen des EZB-Inflationsziels

Spaniens Notenbankchef Pablo Hernández de Cos (Foto) hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die EZB auf dem richtigen Weg ist, ihr Inflationsziel von 2 Prozent relativ bald zu erreichen. "Energieeffekte, das Auslaufen der krisenbedingten fiskalischen Maßnahmen und die relativ langsame Abschwächung der Inflation im Dienstleistungssektor werden im Laufe des Jahres 2024 zu schwankenden Inflationsraten führen, bevor wir Mitte 2025 unser Zwei-Prozent-Ziel erreichen", sagte das EZB-Ratsmitglied in London. Im März lag die Teuerung im Euroraum noch bei 2,4 Prozent. (Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS/Cézaro De Luca)

EY-Deutschland-Chef Ahlers: Deutschland wird abgehängt

test

Deutschland hat 2023 einer Studie zufolge bereits das sechste Jahr in Folge weniger ausländische Investitionen angelockt. Die Zahl der angekündigten Investitionsprojekte fiel im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf 733, wie das Beratungsunternehmen EY heute mitteilte. "Das ist ein Alarmsignal", sagte der Vorsitzende der EY-Geschäftsführung, Henrik Ahlers (Foto). "Deutschland wird abgehängt, andere europäische Standorte entwickeln sich viel dynamischer." Industrielle Investoren wurden durch das rezessive Umfeld, die hohen Energiepreise und die Sorge um die Sicherheit der Energieversorgung abgeschreckt, hieß es.
Als attraktivster Standort in Europa konnte Frankreich seinen Platz behaupten. Großbritannien überholte Deutschland und belegt nunmehr Platz 2. (Foto: picture alliance/dpa/Sven Hoppe)

 

Cum-Ex-Chefermittlerin Brorhilker nennt für Kündigung keine Gründe

Cum-Ex-Chefermittlerin Anne Brorhilker hat in ihrer offiziellen Kündigung keine Gründe genannt. Das geht aus einem heute vorgelegten Bericht von NRW-Justizminister Benjamin Limbach an den Landtag hervor. Der Rechtsausschuss des NRW-Landtags will sich morgen mit dem angekündigten Ausscheiden der Staatsanwältin beschäftigen. Die Kündigung sei für die Behördenleitungen und das Justizministerium überraschend gewesen, hieß es. Brorhilker hatte in einem WDR-Interview die politische Aufarbeitung des milliardenschweren Steuerskandals kritisiert und sich für eine zentrale bundesweite Behörde zur Bekämpfung von Finanzkriminalität ausgesprochen. Sie selbst will sich künftig als Geschäftsführerin der Nichtregierungsorganisation "Bürgerbewegung Finanzwende" für den Kampf gegen Finanzkriminalität einsetzen.

Kreise: Goldmans deutscher Investmentbanking-Chef wechselt zu JPMorgan

JPMorgan holt Medieninformationen zufolge den bisherigen Chef des Goldman-Investmentbankings in Deutschland und Österreich, Alexander Mayer, an Bord. Er soll eine leitende Funktion im Geschäft der US-Bank in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernehmen, hieß es. Mayer verlässt Goldman nach fast 25 Jahren, wie aus einem Memo hervorgeht, das "Bloomberg News" vorliegt. Er kam 2000 als Analyst zu Goldman, stieg 2009 zum Managing Director auf und 2016 zum Partner. 

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Wie das Online-Shopping per Kreditkarte funktioniert. Im Internet kann man heute fast alles per Mausklick bestellen, ob Kleidung, Lebensmittel oder Möbel. Beim Bezahlen mit Kreditkarte haben die großen Kreditkartenanbieter wie Mastercard und Visa Sicherheitsverfahren eingeführt, die auf der "3D Secure"-Technologie beruhen, um den Missbrauch der Daten zu erschweren. In seinem jüngsten Blogbeitrag schildert der Bankenverband die vier Phasen, wie ein Online-Einkauf per Kreditkarte abläuft. Die Einzelheiten lesen Sie hier:

[bankenverband.de]
  POSTS DES TAGES  

Destatis

Im März 2024 waren rund 45,7 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat leicht um 8 000 Personen. Weitere Infos zur #Erwerbstätigkeit: https://destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_171_132.htm.

 

EZB

To strengthen European banks without relying on public funds, we must bolster private risk sharing through banks and capital markets, says Supervisory Board Chair Claudia Buch. Completing both the banking union and the capital markets union is therefore critical. Read the speech https://lnkd.in/empvMaHG

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

Weitere europäische Banken legen ihre Quartalsbilanzen vor, darunter Société Générale, Crédit Agricole, Danske Bank und Intesa Sanpaolo. – Auf der Agenda der Hauptversammlung der Aareal Bank steht die Beschlussfassung über die Barabfindung für verbliebene Minderheitsaktionäre (Squeeze-out). – Die norwegische Zentralbank trifft ihren Zinsentscheid. – Eurostat legt die Arbeitslosenquote in der EU für März vor. – Aus den USA kommen die Arbeitslosenzahlen im April. – Bundesfinanzminister Christian Lindner spricht auf der 15. Alfred Weber Lecture an der Universität in Heidelberg zum Thema "Finanzpolitik zwischen Auftrag, Erwartung und Anspruch". – In Japan und China sind die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. 

  NACHSCHLAG  

Führungskräfte sollten folgende 6 Kommunikationsfehler vermeiden

In Führungspositionen hängt der Erfolg vielfach davon ab, wie gut das Kommunizieren mit dem Team funktioniert. Um Probleme effektiver angehen zu können, sollte bereits bei ersten Anzeichen von Konflikten Rat geholt werden, empfiehlt US-Psychologe Matthew Jones. Das Zuhören und Geben von Feedbacks sollten zur Regel gehören. Dabei seien verschiedene Sprachebenen zu beachten. Obwohl es allgemein bekannt sei, dass dabei "Ich"-Aussagen ideal seien, würden sie immer noch in Anschuldigungen umgewandelt wie "Ich habe das Gefühl, dass Du nicht voll bei der Sache bist". Natürlicherweise habe man Bilder von Beweggründen und Werten anderer Menschen im Kopf, die aber aktualisiert werden müssten, damit Beziehungen gedeihen könnten. Wie Sie dabei vorgehen und wann auch eine Trennung die beste Lösung sein kann, lesen Sie hier: