| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Fed nach US-Wahl: Weiter mit kleinerem Zinsschritt? Industriestimmung der Eurozone erholt sich etwas stärker Commerzbank kündigt Aktienrückkauf im Wert von 600 Millionen Euro an Bundesbankchef mahnt vor US-Wahlen: Zollerhöhungen fachen Inflation an Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Fed nach US-Wahl: Weiter mit kleinerem Zinsschritt? Kurz nach den US-Präsidentschaftswahlen wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Donnerstagabend (Freitag deutscher Zeit) voraussichtlich zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zinsen senken. Der geplante Zinsschritt könnte jedoch weniger stark ausfallen als die umfangreiche Senkung im September. Experten erwarten, dass die Fed unter der Leitung von Jerome Powell den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf einen Bereich von 4,50 bis 4,75 Prozent reduzieren wird. Der Grund für diese Erwartung liegt in der nachlassenden Inflation, die nach der langanhaltenden Phase steigender Preise nahezu das 2-Prozent-Ziel der Zentralbank erreicht hat. Auch die jüngsten Arbeitsmarktdaten – im Oktober fiel die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze drastisch auf 12.000, verglichen mit 223.000 im Vormonat – dürften die Notenbanker beschäftigen. | |
Unsichere Zeiten – Notenbank kann nur „auf Sicht fliegen“ Die Fed steht damit vor einer herausfordernden Entscheidung. Die Sitzung wurde extra um einen Tag verschoben, um nicht mit dem Wahltag zu kollidieren – doch das endgültige Wahlergebnis könnte auch über den Donnerstag hinaus auf sich warten lassen. "Bis weißer Rauch über dem Weißen Haus aufsteigt, mag sogar der eine oder andere Tag verstreichen. Für unsicherheitsbedingte Kursschwankungen an den Kapitalmärkten scheint gesorgt", erklärte DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. DWS-Volkswirt Christian Scherrmann fügte hinzu: "Die Prognosen für das politische Wetter bleiben eine Herausforderung." Die finanz- und handelspolitischen Aussichten seien für die geldpolitischen Entscheidungen entscheidend. Angesichts dessen, dass das Inflationsziel der Fed noch nicht vollständig erreicht ist, könnte eine verstärkte Nachfrage problematisch wirken. Daher müssten die US-Notenbanker angesichts der zahlreichen Unsicherheiten "weiterhin auf Sicht fliegen". (Foto: picture alliance/Shawn Thew/EPA/dpa) | |
Industriestimmung der Eurozone erholt sich etwas stärker als erwartet | Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Oktober etwas stärker als erwartet erholt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (PMI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 46,0 Zähler, wie S&P heute in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Im Vormonat September war der Stimmungsindikator noch auf 45,0 Punkte gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Ende des vergangenen Jahres. In einer ersten Schätzung war für Oktober ein Anstieg auf 45,9 Punkte ermittelt worden. Trotz der etwas besseren Stimmung bleibt der Wert für den Indikator unter 50 Punkten, was für ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten spricht. "Diese Zahlen enthalten zumindest eine gute Nachricht: Die Rezession im Verarbeitenden Gewerbe hat sich im Oktober nicht weiter vertieft", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefökonom vom S&P-Partner Hamburg Commercial Bank. (Foto: picture alliance/dpa/Jan Woitas) | | [ariva.de] | Handelsverband: Konsumstimmung steigt zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts |
Mit dem Start ins Weihnachtsgeschäft zeigt sich die Stimmung der deutschen Verbraucher leicht verbessert. Der Handelsverband Deutschland (HDE) teilte heute mit, dass das Konsumbarometer im November um über einen Punkt auf 97,25 gestiegen sei. "Möglicherweise ist diese Stimmungsverbesserung der Beginn einer Erholung", kommentierte der HDE. "Oder sie ist dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft geschuldet." Die positive Entwicklung stimme "in jedem Fall vorsichtig optimistisch" für die kommenden Wochen. Die Konsumenten zeigen zudem eine höhere Bereitschaft zu größeren Anschaffungen und planen, weniger zu sparen. Für viele Händler sind November und Dezember entscheidende Monate, in denen sie einen erheblichen Anteil ihres Jahresumsatzes erzielen. (Foto: picture alliance/dpa/Jan Woitas) | | | [marketscreener.com] | Commerzbank kündigt Aktienrückkauf im Wert von 600 Millionen Euro an Die Commerzbank will im Ringen mit der italienischen UniCredit die Laune ihrer Anteilseigner mit einem weiteren Aktienrückkauf heben. Das Unternehmen will dafür in einer ersten Tranche rund 600 Millionen Euro ausgeben, wie es heute in Frankfurt mitteilte. Der Rückkauf soll nach der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal an diesem Mittwoch starten und spätestens Mitte Februar 2025 abgeschlossen sein. "Unsere Anteilseigner können sich auf uns verlassen", sagte Vorstandschefin Bettina Orlopp laut Mitteilung. Der Konzern wolle mindestens 70 Prozent des Gewinns für dieses Geschäftsjahr über Dividenden und Aktienrückkäufe ausschütten, allerdings nach Abzug der Kuponzahlungen für eigenkapitalähnliche sogenannte AT1-Papiere, sagte Orlopp. In diesem Rahmen sind neben Dividenden zwei Tranchen an Aktienrückkäufen geplant. Es ist das dritte Aktienrückkaufprogramm der Bank seit 2023. | [handelsblatt.com] | Ifo-Beschäftigungsbarometer so niedrig wie seit 2020 nicht mehr Die anhaltende Konjunkturschwäche hat dazu geführt, dass deutsche Unternehmen bei Neueinstellungen so zurückhaltend sind wie seit über vier Jahren nicht mehr. Im Oktober sank das Beschäftigungsbarometer auf 93,7 Punkte, nachdem es im September noch bei 94,0 gelegen hatte, berichtete das Münchner Ifo Institut heute basierend auf seiner Umfrage unter Managern. Damit wurde der niedrigste Stand seit Juli 2020 erreicht, als die Corona-Pandemie ihren Höhepunkt erreicht hatte. "Die Situation am Arbeitsmarkt entwickelt sich seit Monaten negativ, nicht stark, aber kontinuierlich", erklärte Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen, zur aktuellen Lage. "Die Unternehmen besetzen eher Stellen nicht neu, als dass sie Mitarbeiter entlassen." | [welt.de] | Firmen haben Sorge vor Handelsbarrieren bei Sieg von Trump Bei deutschen Unternehmen in den USA gibt es nach einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) mit Blick auf die Präsidentschaftswahl Anzeichen einer gewissen Zurückhaltung bei Investitionen. Die Unternehmen seien abwartend, bis mehr Klarheit über die zukünftige Wirtschaftspolitik bestehe, teilte die DIHK mit. Mit dem Wahlausgang in den USA könnten die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen komplizierter werden, was die internationalen Handelsbeziehungen belasten würde, so DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Ein besonderes Risiko für deutsche Unternehmen seien die im Wahlkampf immer wieder thematisierten Zollpläne, sagte er mit Blick auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und die morgige Wahl. "Die Aussicht auf eine verschärfte Handelspolitik, insbesondere unter einer möglichen Trump-Regierung, könnte die Sorge vor Lieferkettenstörungen und Handelsbarrieren weiter zuspitzen." | [zeit.de] |
| | | Bundesbankchef mahnt vor US-Wahlen: Zollerhöhungen fachen Inflation an Bundesbankchef Joachim Nagel (Foto) hat sich laut Medienberichten gegen Handelsschranken wie die von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump angekündigten Strafzölle positioniert. "Sind Zölle ein guter Weg, um die Nachteile der Globalisierung aus Sicht eines Landes zu begrenzen und von den Vorteilen des Handels bestmöglich zu profitieren? Grundsätzlich nein. Mit Zollerhöhungen machen wir Konsum teurer und fachen die Inflation an. Das macht uns alle ärmer", sagte er heute in Hamburg. Zwar hätten nicht alle Menschen auf der Welt von der Globalisierung profitieren können – auf deren den Wohlstand vermehrenden Effekte sollte dennoch nicht verzichtet werden. "Weltoffen zu sein ist dabei eine ganz wesentliche Haltung, die uns hilft, die Realität wahrzunehmen und vorurteilsfrei anzunehmen", betonte Nagel. (Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau) | [handelszeitung.ch] | Tanja Gönner (BDI): Industrie braucht schnell wirksame Maßnahmen | Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert die Bundesregierung angesichts der Konjunkturflaute zu raschen Entscheidungen für schnell wirksame Maßnahmen auf. Das sagte Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner (Foto) heute in den Medien. Zugleich seien tiefgreifende Strukturreformen notwendig, die jetzt eingeleitet werden müssten. "Es ist allerhöchste Zeit, das Ruder für die Industrie am Standort Deutschland herumzureißen." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei dafür verantwortlich, eine gemeinsame Linie der Bundesregierung für mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln. (Foto: picture alliance/dpa/Jörg Carstensen) | | [produktion.de] | Helaba-Risikochefin sieht Anstieg von Kreditrisiko-Transfers Significant Risk Transfers (SRT), mit denen Banken einen Teil ihrer Kreditausfallrisiken auf externe Investoren übertragen können, gewinnen an Bedeutung. Das sagte Tamara Weiss, die Risikochefin der Helaba, heute im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Mehrere deutsche Kreditinstitute machten von dem Mechanismus bereits Gebrauch. Derartige Transaktionen "werden für Banken immer mehr zu einem gängigen Instrument der aktiven Steuerung des Kreditportfolios, auch für deutsche Banken", sagte Weiss. "Das wird sicher in den nächsten Jahren noch zunehmen." Bei den meisten SRTs behalten Banken die Kredite zwar in den eigenen Büchern, lagern Ausfallrisiken allerdings aus, indem sie Investoren wie beispielsweise Pensionsfonds, Staatsfonds oder Hedgefonds dafür bezahlen, mögliche künftige Verluste mitzuschultern. | [finance.yahoo.com] | Frankreichs Finanzminister: Wir müssen mehr arbeiten Frankreichs Finanzminister Antoine Armand hat die französischen Bürger dazu aufgefordert, mehr zu arbeiten, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Laut Armand arbeiteten Französinnen und Franzosen im Jahresdurchschnitt deutlich weniger als Menschen in anderen europäischen Ländern, sagte er heute in einem Fernsehinterview. "Die Folge davon sind weniger Sozialversicherungsbeiträge, weniger Geld zur Finanzierung unserer Sozialsysteme, weniger Steuereinnahmen und letztlich weniger Arbeitsplätze und weniger Wirtschaftswachstum." Die Pariser Regierung prüfe nun mögliche Reformen, um die Wirtschaft anzuschieben. Von den traditionell starken französischen Gewerkschaften sei jedoch Widerstand zu erwarten. | [ch.marketscreener.com] |
| | Finanzbildung: Jetzt oder nie! – das ist der Titel des aktuellen Gastbeitrags von Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, in der Börsen-Zeitung. Darin skizziert er den aktuellen Stand des Themas in Deutschland und fordert eine umfassende Stärkung der finanziellen Bildung und die Entwicklung einer nationalen Finanzbildungsstrategie. Den ganzen Artikel können Sie in unserem Blog lesen: | | | Ten years ago today, European banking supervision became a reality! Supervisory Board Chair Claudia Buch and former Chairs Andrea Enria and Danièle Nouy reflect on the journey, accomplishments, and challenges of keeping Europe’s biggest banks safe: https://bankingsupervision.europa.eu/about/milestones/html/index.en.html [x.com] | | | Sarah Schmidtke, Geschäftsführerin Bankenverband Mitte, Bereichsleiterin Banken & Gesellschaft - Bundesverband deutscher Banken, Geschäftsführerin IFK | Finanzbildung ist uns wichtig – daher organisieren wir seit über 20 Jahren Seminare für Lehrkräfte zu Finanzfragen inklusive Austausch mit Bankerinnen und Bankern aus unserem Netzwerk. Ende Oktober hatten wir wieder das Vergnügen, wieder engagierte Lehrerinnen und Lehrer einzuladen, die aktiv Politik und Wirtschaftsthemen unterrichten. In Zusammenarbeit mit der Frankfurt School of Finance & Management haben wir spannende Einblicke und praxisnahe Ansätze aufgezeigt, um ökonomische Inhalte wirkungsvoll in den Unterricht zu integrieren. [linkedin.com] |
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In den USA findet die Präsidentschaftswahl statt. Neben dem Präsidentenamt stehen auch alle Sitze des Repräsentantenhauses und rund ein Drittel der Sitze im Senat zur Wahl. – In Brüssel treffen sich die EU-Finanzminister – In Athen präsentiert die National Bank of Greece ihre Zahlen aus dem dritten Quartal. | Verhandeln wie ein Profi – so klappt’s Einen richtig guten Deal machen – wie das geht, verrät, nein, nicht Donald Trump, sondern Ingo Schiller, Ex-Manager von Hertha BSC und Verhandlungsexperte. Ihm zufolge geht es nämlich im Kern darum, eine Win-win-Situation für alle Beteiligten zu erreichen. Wie Sie das erreichen können, lesen Sie hier: | [impulse.de] | |