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Bankenbrief

Wichtiges vom 13. Juni 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Fed peilt nur noch eine Zinssenkung in diesem Jahr an
  • Institute beschließen Einstellung von Giropay zum Jahresende
  • JPMorgan Chase verbessert Investmentbankingprognose deutlich
  • Yellen: Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine durch russisches Staatsvermögen ermöglicht
  THEMA DES TAGES  

Fed peilt nur noch eine Zinssenkung in diesem Jahr an

Trotz zuletzt rückläufiger Inflationsdaten hält die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an ihrer Hochzinspolitik fest. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell (Foto) beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz am Vortag nach Börsenschluss bereits zum siebten Mal in Folge in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Zugleich stellten sie im Mittel nur noch eine Zinssenkung für 2024 in Aussicht. Im März waren noch drei Zinsschritte nach unten angedeutet worden. An den Finanzmärkten wird nun überwiegend mit einer Zinssenkung im September gerechnet. In einer Stellungnahme des Offenmarktausschusses (FOMC) der Fed hieß es, eine Reduzierung werde als nicht angemessen angesehen, "solange keine größere Zuversicht besteht, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt". "Bis jetzt haben wir diese Zuversicht in diesem Jahr noch nicht bekommen", erklärte Powell auf der Pressekonferenz.

Test

Fed erhöht Inflationsprognosen

Die Entscheider der Fed gingen für dieses Jahr im Mittel von einem Leitzins von 5,1 Prozent aus, was auf einen Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten hindeutet. Powell stellte jedoch klar, dass es sich dabei nur um eine Prognose handele. Er betonte, dass es durchaus länger dauern könne, bis die Notenbank das Vertrauen fasse, um mit einer Lockerung der Geldpolitik zu beginnen. Anders als die Fed hatte die Europäische Zentralbank (EZB) bereits vergangene Woche die Zinswende eingeleitet und den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Die Fed geht in ihrer jüngsten Wirtschaftsprognose von einer leicht höheren US-Inflationsrate für dieses und das nächste Jahr aus. Sie rechnet nunmehr für 2024 mit einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2,6 Prozent. Im Mai war die Inflationsrate auf 3,3 Prozent von 3,4 Prozent im April gesunken. (Foto: picture alliance/dpa/AP/Patrick Semansky)

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[n-tv.de]
[boersen-zeitung.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Finanzinstitute beschließen Einstellung von Giropay zum Jahresende

Test

Banken und Sparkassen haben sich wie erwartet auf das Aus für das gemeinsame Online-Bezahlverfahren Giropay/Paydirekt verständigt. "Im Rahmen ihrer Gesellschafterversammlung am 12.6.2024 haben die Gesellschafter der Paydirekt GmbH unter Vorbehalt der Zustimmung ihrer entsprechenden Gremien die Einstellung des Zahlverfahrens Giropay zum Ende dieses Jahres beschlossen", teilte eine Paydirekt-Sprecherin heute mit. Die Erwartungen an den Paypal-Konkurrenten, der im Herbst 2015 startete, hatten sich, was die Reichweite anbelangt, nie erfüllt. Hoffnungen werden derzeit vielmehr auf europäischer Ebene auf das mit deutscher Unterstützung vorangetriebene Bezahlsystem EPI (European Payments Initiative) gesetzt. (Foto: picture alliance/dpa/DSGV)

JPMorgan Chase verbessert Investmentbankingprognose deutlich

Die US-Großbank JPMorgan Chase hat ihre Prognose für die Einnahmen aus dem Investmentbanking erhöht. Das Institut erwartet für das zweite Quartal nunmehr einen Anstieg um 25 bis 30 Prozent, erklärte JPMorgan-Manager Troy Rohrbaugh. Im Mai hatte das Geldhaus einen Zuwachs der Einnahmen im Investmentbanking um etwa 15 Prozent vorausgesagt. "Die Kapitalmärkte sind nach wie vor äußerst robust, und das gesamte Geschäft hat sich verbessert", berichtete Rohrbaugh. Er gilt als möglicher Nachfolger von JPMorgan-Chef Jamie Dimon. Im ersten Quartal hatten die Einnahmen aus dem Investmentbanking um 27 Prozent auf 2 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) zugelegt. (Foto: picture alliance/Zumapress.com/Taidgh Barron)

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Terraform einigt sich mit der SEC auf fast 4,5 Milliarden Dollar Strafe

In einem Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC hat die Kryptofirma Terraform Labs einem milliardenschweren Vergleich zugestimmt. Das US-Unternehmen soll 4,47 Milliarden Dollar Strafe zahlen, teilte die Behörde mit. Ob die Geldbuße jedoch beglichen wird, ist nach Expertenansicht fraglich, da das Unternehmen nach dem Scheitern der Kryptowährung TerraUSD Insolvenz angemeldet hatte. Die SEC hatte gegen Terraform und deren südkoreanischen Gründer Do Kwon wegen des Zusammenbruchs von TerraUSD geklagt. Sie wirft dem Unternehmen und dem Mitgründer Betrug mit Kryptowährungen im Volumen von 40 Milliarden Dollar (37 Milliarden Euro) vor. 

Wirtschaftsforscher für Konjunktur leicht optimistisch 

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute zeigten sich heute für die hiesige Konjunktur etwas zuversichtlicher als noch im Frühjahr. "Es gibt Licht am Ende des Konjunkturtunnels", sagte Moritz Schularick, Präsident des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). "Die Zeichen mehren sich, dass sich die deutsche Wirtschaft aus der Rezession befreien kann." Die Wirtschaft komme langsam wieder in Schwung, konstatierte auch das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI Essen) in seiner neuesten Prognose. Die Essener Wirtschaftsforscher erhöhten ihre Wachstumsprognose für 2024 um einen Tick auf 0,4 Prozent. Das IfW Kiel geht von einem minimalen Plus von 0,2 Prozent aus. Im vergangenen Jahr war die deutsche Wirtschaft mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,2 Prozent in eine Rezession gerutscht. 

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief

Yellen: Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine durch russisches Staatsvermögen ermöglicht

Die G7-Staaten haben sich heute auf ihrem Gipfeltreffen im süditalienischen Apulien darauf verständigt, mit Hilfe von Zinsen aus eingefrorenen russischen Staatsvermögen ein Kreditpaket für die Ukraine im Umfang von etwa 50 Milliarden US-Dollar (47 Milliarden Euro) zu finanzieren. Diese Milliarden sollen die Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen Russland stärken, den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur unterstützen und mögliche finanzielle Engpässe im ukrainischen Staatshaushalt ausgleichen. US-Finanzministerin Janet Yellen (Foto) schrieb zugleich heute in einem Gastbeitrag für die "New York Times", das Darlehen für die Ukraine würde über einen längeren Zeitraum durch die Zinserträge zurückgezahlt werden. Mit den Mitteln sei die Ukraine in der Lage, die erforderlichen Mittel für Verteidigung und zum Wiederaufbau aufzubringen und das "bezahlt aus den Erträgen von Herrn Putins eigenem Vermögen". (Foto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini)

EZB-Vizechef de Guindos erwartet nur sehr langsame Zinssenkungen

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Aufgrund der unwägbaren Inflationsaussichten rechnet der Vizechef der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos (Foto), mit Zinssenkungen, die sich über einen längeren Zeithorizont erstrecken dürften. Das Ausmaß an Unsicherheit sei hoch, deshalb müsse man sehr vorsichtig sein, betonte er. Es sei notwendig, sich sehr langsam und mit viel Umsicht zu bewegen. Die Inflationsentwicklung dürfte in den kommenden Monaten holprig werden. "Die Hauptnachricht ist, wir haben keinen irgendwie vorherbestimmten Pfad für die Entwicklung von Zinssenkungsentscheidungen in den nächsten sechs Monaten", sagte der EZB-Vize auf einer Veranstaltung. Man befinde sich immer noch in einem restriktiven Bereich. Die Notenbank hatte in der vergangenen Woche erstmals seit fast fünf Jahren die Zinsschraube gelockert. (Foto: picture alliance/dpa/Lino Mirgeler)

Österreichs Notenbank dürfte künftig von Kocher geführt werden

Österreich wird Medienberichten zufolge Wirtschaftsminister Martin Kocher in Kürze zum neuen Notenbankchef nominieren. Das berichteten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Vorbereitungen für seine Bestellung zum Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) seien fast abgeschlossen, hieß es. Der 50-jährige Professor würde dann im September 2025 nach dem Ende der Amtszeit des derzeitigen OeNB-Chefs Robert Holzmann mit seiner Arbeit beginnen. 

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Fünf Tipps für die Geldanlage in Aktien und Fonds. Die Deutsche Bundesbank beziffert des Geldvermögen privater Haushalte hierzulande Ende 2023 auf mehr als 7 Billionen Euro. Der Hauptteil liegt auf Giro- und Tagesgeldkonten, Sparbüchern oder sogar im Sparstrumpf. Insgesamt sind es 41,5 Prozent. Nur 12,5 Prozent des Geldvermögens stecken in Aktien, weitere 12,5 Prozent in Investmentfonds. Dabei könne man mit der Geldanlage in Aktien langfristig ein kleines Vermögen aufbauen, schreibt der Bankenverband in seinem jüngsten Blogbeitrag. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihr Geld in Aktien oder Fonds anlegen, lesen Sie hier:

[bankenverband.de]
  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) stellt seine Konjunkturprognose in einer Video-Konferenz vor. – Das europäische Statistikamt Eurostat veröffentlicht Zahlen zur Handelsbilanz der EU-Staaten im April. – Die Zentralbank Japans gibt ihren Zinsentscheid bekannt. – Die Universität von Michigan berichtet über die Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens im Monat Juni. – Die Fußball-Europameisterschaft beginnt in München mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers Deutschland gegen Schottland.

  NACHSCHLAG  

Mit Erfolg richtig umzugehen lernen

Ob Fußballteam oder Firmengemeinschaft – für beide gilt, Erfolge und Niederlagen richtig zu verarbeiten. Oftmals sei der Umgang mit Erfolgen schwieriger als die Aufarbeitung der Misserfolge, erklärt Teampsychologe und deutscher Nationalspielercoach Maximilian Pelka. Denn es kann passieren, dass Teams sich auf dem Erreichten zu lange ausruhen und sich darauf verlassen, dass es wie in der Vergangenheit weiterläuft, was aber in der Regel nicht der Fall sei. Der wichtigste Schritt sei, zeitnah die Abläufe genau zu analysieren und sich auszutauschen, rät er. Dabei sei die Vertrauenskultur entscheidend. Was Pelka empfiehlt, um ein gutes Vertrauensklima entstehen zu lassen, so dass Teams gut funktionieren, lesen Sie hier: