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Liebe/r Leser/in,

was dem Papst, Joe Biden und Manuel Neuer gemeinsam ist? Ihre Leidenschaft für eine Lebensarbeitszeit ohne Einschänkungen. Ein vorgezogener Ruhestand wäre mit ihnen nicht zu machen. Die FDP und wohl auch die Grünen sehen das jetzt ähnlich. Sie wollen die „Rente mit 63“ abschaffen oder zumindest einschränken. Sie sei zu teuer und entziehe dem Arbeitsmarkt, so klagt etwa der liberale Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, wertvolle Fachkräfte. Wer länger arbeiten wolle, dem solle dies unter attraktiven Bedingungen möglich gemacht werden.

Die „Rente mit 63“ ist der neue Lieblingsapfel der Ampelzanker. Die FDP, so heißt es, wolle gegen die gemeinsam beschlossenen Regeln des Rentenpakets II im Bundestag stimmen, sollte der 63er-Trick nicht endlich verboten werden. Diese Drohung ist schon deshalb so bedrohlich, weil es die „Rente mit 63“ längst nicht mehr gibt. Ohne Abschläge konnten nämlich im Alter von 63 Jahren nur jene in Rente gehen, die mindestens 45 Jahre Rentenbeiträge gezahlt hatten – und vor dem Jahr 1953 geboren wurden. Nach allem, was wir wissen, sind die Protagonisten dieser Jahrgänge schon im Garten, im Hobbykeller oder auf dem Kreuzfahrtschiff. Und jene, die immer noch arbeiten, sind 71 Jahre alt. Mindestens.

Wer heute „Rente mit 63“ sagt, der meint es nicht so. Also nicht genau so. Er meint die Möglichkeit, früher in Rente zu gehen – und dabei ziemlich deutliche Abschläge bei den Ruhestandsbezügen in Kauf zu nehmen. Sehr viele träumen davon – und viele tun das auch. Allerdings längst nicht alle mit 63. Die Deutschen verabschieden sich im Durchschnitt im Alter von 64,4 Jahren in die Rente. Das ist zwar immer noch einige Monate früher als das gesetzlich vorgesehene Alter. Aber würde sich irgendjemand über die „Rente mit 64,4“ aufregen wollen?

Gefährdet die Rente mit 64,4 den Wohlstand? Taugt sie als mahnendes Zeichen für den Verfall der Arbeitsmoral? Eher nicht. Wer lange arbeiten will – auch über den Renteneintritt hinaus –, kann und wird dies schon heute tun. Zusätzliche Anreize werden mehr Menschen dazu bringen. Das ist gut so. Neue Hürden alllerdings werden wenig bewirken. Wer unbedingt etwas früher mit der Arbeit aufhören will (und Abschläge akzeptiert) – sollte dies tun dürfen.

Wir wollen aber auf keinen Fall Manuel Neuer aus dem Tor vertreiben.

Mit vielen Grüßen

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Markus Krischer,
stellvertretender Chefredakteur FOCUS Magazin

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