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Der Vorsitzende der Bürgerdemokraten und Kandidat für das Premierministeramt, Petr Fiala, hält die Pleite einiger Energieversorger für ein Versagen des Industrie- und Handelsministeriums und der tschechischen Energie-Regulierungsbehörde ERÚ. In einer anderen Situation wäre laut Fiala der Rücktritt des Industrieministers Karel Havlíček (parteilos) notwendig. Es sei jedoch in diesem Moment wichtig, Menschen zu helfen, die den Energieversorger verloren hatten, so der Bürgerdemokrat. Eine Mehrwertsteuersenkung, die der jetzige Premier Andrej Babiš (Partei Ano) vorschlägt, hält Fiala nicht für den besten Weg. Das sagte er am Sonntag in einer Debatte im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen.
Fiala erklärte zudem, dass die entstehende Regierung einen neuen Staatshaushaltsentwurf für das nächste Jahr mit einem Defizit unter 300 Milliarden Kronen (11, 5 Milliarden Euro) zusammenstellen will.
Fiala zufolge braucht Tschechien, die EU-Agenda auf der Regierungsebene besser zu koordinieren. Dies könnte im neuen Kabinett der Minister für europäische Angelegenheiten übernehmen.
Der Vorsitzende des Senats des tschechischen Parlaments Miloš Vystrčil (Bürgerdemokraten) zweifelt daran, dass Präsident Miloš Zeman weiß, wie die Präsidentenkanzlei über ihn und seinen Gesundheitszustand informiert. Der Senatspräsident ist davon überzeugt, dass sich Zeman so nicht verhalten würde. Wenn der Staatspräsident alles unter Kontrolle hätte, würde er sich wünschen, dass die Öffentlichkeit informiert wird. Das sagte Vystrčil am Sonntag in einer Diskussionssendung des TV-Senders CNN Prima News. Der Senatspräsident erklärte am Freitag gegenüber den Medien, der Staatspräsident sei nicht in guten Händen. Die Mitarbeiter der Kanzlei unternehmen laut Vystrčil Schritte, denen Zeman nicht zugestimmt hätte.
Der ehemalige Senatspräsident Milan Štěch (Sozialdemokraten) erinnerte daran, dass sich die Mitarbeiter der Präsidentenkanzlei nicht gut verhalten, das Bild des Staatspräsidenten verschlechtern und eine negative Stimmung in der Gesellschaft hervorrufen. Es sei kein gutes Team von Mitarbeitern, betonte Štěch.
Auf dem Hradschiner Platz protestierten am Samstagabend einige Hundert Menschen gegen das Verhalten der Beamten der Präsidentenkanzlei im Zusammenhang mit dem Gesundheitszustand von Präsident Miloše Zeman und dessen Tauglichkeit, das Amt auszuüben. Die Organisatorin der Demonstration, Edita Šramotová, erklärte, sie protestiere gegen die gezielt verlogenen und gegenüber der Öffentlichkeit beleidigenden Informationen, die der Leiter der Präsidentenkanzlei, Vratislav Mynář, und der Leiter der Presseabteilung, Jiří Ovčáček, verbreiten. Die Aktivistin forderte die Mitglieder des Senats des tschechischen Parlaments auf, zu handeln. Sie brachte die Unterstützung für das Personal des Zentralen Militärkrankenhauses zum Ausdruck, in dem Zeman behandelt wird.
Viele der Teilnehmer der Protestdemonstrationen brachten Transparente mit, auf denen unter anderem stand: "Hradní (z)rádci táhněte do Moskvy" (Verräter von der Burg, zieht nach Moskau). Präsident Zeman wird seit einer Woche auf der Intensivstation des Prager Miliärkrankenhauses behandelt. Die Präsidentenkanzlei schweigt, der Pressesprecher informierte während der Woche nur darüber, dass der Präsident Aprikosenkuchen gegessen habe.
Am Samstag wurden in Tschechien 1157 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das war um 500 mehr als vor einer Woche und die höchste Zahl von Neuinfizierten an einem Wochenendtag seit Anfang Mai. In den Krankenhäusern wurden 463 Patienten mit dem Coronavirus behandelt, das war um 135 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 86 Neuinfizierten je 100.000 Einwohner, vor einer Woche lag sie bei 56. Die Reproduktionszahl ist am Sonntag leicht gesunken – von 1,46 auf 1,41. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervor.
Seit dem Beginn der Corona-Impfungen im Dezember vergangenen Jahres wurden in Tschechien fast zwölf Dosen Impfstoff verabreicht. Vollständig immunisiert sind mehr als sechs Millionen Menschen, das sind knapp 60 Prozent der Bevölkerung.
Premier Andrej Babiš wird mit seiner Partei Ano nach den Abgeordnetenhauswahlen offensichtlich in der Opposition sein. In einer vom Meinungsforschungsinstitut Median für den öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunk durchgeführten Umfrage wurde die Frage gestellt, ob Babiš für das Präsidentenamt kandidieren soll. 66 Prozent der Tschechen lehnen seine Kandidatur ab. Gegen Babiš sprachen sich vor allem junge Menschen, Menschen mit Hochschulabschluss und Bewohner größerer Städte aus. Eine eventuelle Kandidatur des jetzigen Premierministers unterstützen rund 25 Prozent der Befragten. Den Premier würden zudem 80 Prozent der Studenten nicht unterstützen.
Babiš hat seine Kandidatur in der Vergangenheit weder bestätigt, noch widerlegt. Das Meinungsforschungsinstitut Median führte zuvor eine Umfrage durch, in der danach gefragt wurde, wen sich die Menschen als Staatsoberhaupt vorstellen könnten. Am stärksten wurde in der Umfrage der ehemalige Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, General Petr Pavel, unterstützt. Die Präsidentenwahlen sollen in Tschechien im Frühjahr 2023 stattfinden.
Das internationale Festival gegen Totalitarismus Mene Tekel ging am Sonntag mit einem ökumenischen Gottesdienst für die Opfer der totalitären Regime in der Prager Ignatius-Kirche zu Ende. Den Gottesdienst leitete der Vorsitzende des Ökumenischen Kirchenrats und Synodalsenior der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, Daniel Ženatý.
Die Ignatius-Kirche schloss sich in diesem Jahr dem Festival auch mit Ausstellungen an, die an das Schicksal der Priester Jan Bula und Václav Drbola erinnern, die vom kommunistischen Regime hingerichtet wurden. Drbola war Pfarrer in Babice in der Gegend von Třebíč, er wurde in einem Schauprozess verurteilt und 1951 hingerichtet. Bula aus Rokytnice nahe Třebíč wurde im Zusammenhang mit dem sogenannten „Fall Babice“ veurteilt und 1952 hingerichtet. Nach 1989 wurden die beiden Priester rehabilitiert. Das Festival Mene Tekel arbeitet mit mehreren Institutionen zusammen, darunter mit dem Prager Institut für das Studium totalitärer Regime. Die Ausstellungen sind in der Ignatius-Kirche noch bis 21. Oktober zu sehen.
Am Montag ist es in Tschechien bedeckt, im Nordosten am Vormittag mit Regenschauern. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 12 bis 16 Grad Celsius, im Nordosten 10 bis 13 Grad Celsius. In den 1000-Meter-Lagen werden 8 Grad Celsius erreicht.
Edith Piaf aus Prag, Grande Dame des Chansons oder Chanson-Sängerin mit slawischer Seele. Mit diesen Attributen wurde Hana Hegerová bedacht.
Am 18. Oktober 1896 fand die erste öffentliche Filmaufführung in Prag statt – im Hotel „Zum Schwarzen Ross“ in der Straße Am Graben (Na Příkopě). Die anspruchsvolle Projektion übernahm der Optiker und Mechaniker Adolf Oppenheimer.
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