2. Einen Weg ins Gehirn gefunden Weil es der empfindlichste Teil ist, schottet sich das menschliche Gehirn gegenüber dem restlichen Organismus weitgehend ab. Nun steht die Medizin häufig vor dem Problem, dass diese Blut-Hirn-Schranke therapeutische Wirkstoffe blockiert. Einem Team um den Neurochirurgen Nir Lipsman aus Toronto (Kanada) gelang es jetzt bei Operationen, diese Barriere für 24 Stunden aufzuheben. Sie injizierten vier Patientinnen mikroskopisch kleine Perlen eines Kontrastmittels, die sie mit Ultraschallwellen aktivierten. Das versetzte die Bläschen in Schwingungen, die im Kopf dazu führten, dass sich die zelluläre Schranke ein Stück weit hob. Die brustkrebskranken Patientinnen erhielten auf diesem Weg das Mittel Herceptin, das die Tumorablagerungen im Gehirn bekämpfen sollte. Der Krebs ging ein Stück weit zurück, Nebenwirkungen traten nicht auf. | Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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