Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr 2022 erwartungsgemäß gesteigertGuidance bestätigt, Kursziel aufgrund Erhöhung des risikolosen Zinssatzes reduziert Mit einem Umsatzanstieg in Höhe von 11,8 % auf 60,30 Mio. € (VJ: 53,93 Mio. €) hat die USU Software AG einen neuen Halbjahres-Rekordwert erreicht. Dabei hatte sich das Umsatzwachstum im zweiten Quartal sogar beschleunigt. Nachdem im ersten Quartal ein Umsatzanstieg in Höhe von 8,8 % erreicht wurde, lag die Umsatzsteigerung im zweiten Quartal bei 14,9 %. Vor dem Hintergrund der aktuellen eingetrübten konjunkturellen Lage, ist es der USU gelungen, sowohl eine Reihe namhafter Neukunden zu gewinnen als auch Folgeaufträge zu generieren (bspw. Versicherungsgesellschaft Verti, Lebensmittelkonzern Emmi, BMW). Zum sichtbaren Umsatzanstieg haben alle Umsatzgruppen beigetragen. Erwartungsgemäß verzeichnete die Gesellschaft einen Anstieg der wiederkehrenden SaaS- und Wartungserlöse in Höhe von 30,5 % auf 34,83 Mio. € (VJ: 31,99 Mio. €). Gleichzeitig verbesserte sich die Quote der wiederkehrenden Erträge auf 31,3 % (VJ: 30,8 %). Parallel dazu legten die Beratungserlöse, als Folge des anhaltenden Digitalisierungstrends, um 8,9 % auf 34,83 Mio. € (VJ: 31,99 Mio. €) zu. Überraschend stark war die Entwicklung der einmaligen Lizenzerlöse, die trotz des Trends hin zu SaaS-Aufträgen um 21,3 % auf 5,82 Mio. € (VJ: 4,80 Mio. €) zugelegt hatten. Das EBITDA, welches seit 2022 die zentrale Planungs- und Steuerungsgröße darstellt, verbesserte sich vor diesem Hintergrund um 9,1 % auf einen neuen Rekordwert von 7,26 Mio. € (VJ: 6,66 Mio. €). Aufgrund der nur konstanten Entwicklung der Mitarbeiter im Bereich „Beratung und Services“ musste die Gesellschaft, angesichts der guten Auftragslage, zuletzt verstärkt auf freie Mitarbeiter zurückgreifen, was im Vergleich zum Einsatz des eigenen Personals mit höheren Kosten verbunden ist. Das USU-Management hat die Prognose für das laufende Geschäftsjahr sowie die Mittelfristplanung bestätigt. Unverändert wird dabei mit Umsatzerlösen von 120 bis 125 Mio. € und mit einem EBITDA von 14,5 – 16 Mio. € gerechnet. Mittelfristig soll ein durchschnittliches organisches Wachstum von 10 % und bis 2024 ein Anstieg der EBITDA-Marge auf 16 – 18 % erreicht werden. Vor dem Hintergrund der Halbjahreswerte liegt ein Zielerreichungsgrad von jeweils 50 % der unteren Prognosebandbreiten vor. Da im zweiten Halbjahr der größere Umsatz- und Ergebnisbeitrag eines Geschäftsjahres erwirtschaftet wird, ist die Prognosebestätigung als konservativ einzustufen. Zumal im ersten Halbjahr und darüber hinaus eine Reihe neuer Aufträge generiert wurden, was auch zu einem Rekord-Auftragsbestand von 78,31 Mio. € (30.06.2021: 66,23 Mio. €) geführt hat. Trotz des konservativen Charakters der Guidance behalten wir unsere bisherigen Schätzungen der Geschäftsjahre 2022 bis 2024 unverändert bei. Bei für 2022 von uns erwarteten Umsatzerlösen in Höhe von 125,00 Mio. € und einem EBITDA in Höhe 16,18 Mio. € liegen wir an der jeweils oberen Spanne der Guidance. Auch wenn möglicherweise im laufenden Geschäftsjahr 2022 ein Übertreffen der Guidance und damit unserer Schätzungen möglich ist, ist nicht auszuschließen, dass Kunden Investitionen verschieben, weswegen wir keine Prognoseanpassung vornehmen. Auf Basis der unveränderten Prognosen ergibt sich im Rahmen unseres DCF-Bewertungsmodells dennoch eine Kurszielreduktion auf 30,75 € (bisher: 33,90 €). Dies liegt ausschließlich an der marktbedingen Anhebung des risikolosen Zinssatzes auf 1,25 % (bisher: 0,40 %) und damit der gewichteten Kapitalkosten WACC auf 7,3 % (bisher: 6,5 %). Der daraus resultierende negative Effekt überwiegt den positiven Roll-Over-Effekt, was zur Minderung des Kursziels führt. Wir vergeben weiterhin das Rating KAUFEN. In obiger Analyse ist folgender möglicher Interessenskonflikt gemäß Katalog gegeben: 5a,6a,11 *Ein Katalog möglicher Interessenskonflikte finden Sie unter: https://www.gbc-ag.de/rechtliches/offenlegung |