Ende 2019 kam es beim Betreiber eines Medienparks in Münchener Vororat Ismaming, der AGROB Immobilien AG, zu einem Wechsel des Großaktionärs. Die vorherige Großaktionärin, die HVB Gesellschaft für Gebäude, eine 100-Prozent-Tochter der UniCredit Bank, hat ihre Stücke an die Ersa IV S.à r.l. (Ersa), eine Holdinggesellschaft welche mit der Apollo Global Management verbunden ist, veräußert. Gezahlt wurden 32,00 € je Stammaktie und 28,00 € je Vorzugsaktie. Hierbei handelte es sich um 1.735.900 AGROB-Stammaktien (entsprechend ca. 75,02% der AGROB-Stammaktien) und 318.420 AGROB-Vorzugsaktien (entsprechend ca. 20,12% der AGROB-Vorzugsaktien). Zudem hat die Ersa am 25.09.2019 ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb sämtlicher Aktien der AGROB Immobilien AG abgegeben. Schlussendlich lag die gesamte Andienungsquote der freien Aktionäre bei 5,61%, womit Ersa IV nun rund 81,4% der Stammaktien und 24,5% der Vorzugsaktien halten dürfte. Die operative Entwicklung der Gesellschaft war indes von einer gewohnt hohen Stabilität geprägt. Ein sehr leichter Umsatzrückgang auf 5,36 Mio. € (VJ: 5,49 Mio. €) wurde dabei durch Teilrückgaben von Mietflächen im Jahr 2018 verursacht. Für die meisten der betroffenen Flächen wurden bereits neue Mieter gefunden, welche nun einen marktkonformeren Mietzins zahlen. Somit sollten die Flächenneuvermietungen künftig höhere Umsätze beisteuern. Ergebnisseitig kam es zu einem Rückgang auf 3,56 Mio. € EBITDA (VJ: 4,06 Mio. €). Hintergrund dieser Entwicklung war das angelaufene Modernisierungsprogramm, welches bis 2020 Investitionen in Höhe von 2,5 Mio. € umfasst. Der Finanzaufwand reduzierte sich weiter auf 0,67 Mio. € (VJ: 0,79 Mio. €), was zu einem Periodenergebnis in Höhe von 0,90 Mio. € führte (VJ: 1,28 Mio. €). Diese Entwicklung setzte sich auch nach 9 Monaten 2019 fort, mit Umsatzerlösen in Höhe von 8,21 Mio. € (VJ: 8,27 Mio. €) und einem EBITDA in Höhe von 5,44 Mio. € (VJ: 5,88 Mio. €). Im Rahmen der 6- und 9-Monatszahlen wurde die Guidance bestätigt. Das Unternehmen geht für 2019 von Umsatzerlösen in Höhe von 10,8 bis 11,0 Mio. € und einem EBITDA von 1,80 bis 2,00 Mio. € aus. Durch die Teilrückgaben von Flächen der Plazamedia kam es zu leichten Umsatzrückgängen im Jahr 2018 und 2019, jedoch konnten diese Flächen größtenteils wieder vermietet werden. Zudem wurde die Neuvermietung genutzt, um ein marktkonformeren Mietzinsniveau zu erzielen. Daher gehen wir von Umsatzerlösen in Höhe von 10,90 Mio. € im Jahr 2019 aus mit weiteren Steigerungen auf 11,01 Mio. € im Jahr 2020. Durch das Modernisierungsprogramm, welches sich auf 2,5 Mio. € beläuft und 2020 größtenteils abgeschlossen sein soll, kommt es einerseits zu leichten Er-gebnisbelastungen, andererseits wird die Basis für zukünftige Umsatzsteigerungen gelegt. Wir erwarten ein EBITDA in Höhe von 7,33 Mio. € im Jahr 2019 und 7,37 Mio. € im Jahr 2020. Durch die sukzessive Rückführung von Finanzverbindlichkeiten sollte es mittelfristig zudem zu überproportionalen Ergebnisverbesserungen kommen. Nach Vorlage des Übernahmeangebotes der neuen Großaktionärin Ersa IV haben wir die Unternehmensbewertung um einen markorientierten Beta-Ansatz erweitert. Auf Basis unseres erweiterten DCF-Modells haben wir einen fairen Wert in Höhe von 34,40 € je Aktie ermittelt und erkennen damit weiteres Kurspotenzial. |