- Verkauf und Entkonsolidierung des Ultraschall-Segments erfolgt
- Halbjahreszahlen etwas unter unseren Erwartungen
Der nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB aufgestellte Halbjahresabschluss der MS Industrie AG weist erwartungsgemäß eine rückläufige Umsatzentwicklung auf 109,18 Mio. € (VJ: 128,04 Mio. €) aus. Dabei lag der Umsatzrückgang im Hauptsegment MS XTEC mit -9,8 % auf 78,21 Mio. € (VJ: 86,69 Mio. €) im Rahmen unserer Erwartungen. Ursächlich hierfür war insbesondere die vorherrschende Nachfrageschwäche im Nutzfahrzeugbereich. Diese spiegelt sich auch im Absatzrückgang im Segment Mercedes Benz des Hauptkunden Daimler Trucks wider, der im ersten Halbjahr mit -15,2 % deutlich ausfiel. Darüber hinaus war die Geschäftsentwicklung im Segment MS XTEC durch Verzögerungen beim Serienhochlauf des Traton-Auftrags geprägt.
Schwächer als von uns erwartet entwickelte sich das inzwischen mehrheitlich veräußerte Segment Ultraschall. Hier fiel der Umsatzrückgang mit 25,2 % auf 30,78 Mio. € (VJ: 41,16 Mio. €) sogar deutlich zweistellig aus. Grund hierfür war eine konjunkturbedingte Nachfrageschwäche im Serien- und Sondermaschinenbau.
Der deutliche Umsatzrückgang spiegelt sich in einem ebenfalls sichtbaren Rückgang des operativen Ergebnisses wider. Sowohl das EBITDA reduzierte sich auf 7,91 Mio. € (VJ: 12,11 Mio. €) als auch das EBIT ging sichtbar auf 2,79 Mio. € (VJ: 7,45 Mio. €) zurück. Auch auf EBT-Basis, die eine bessere Vergleichbarkeit der nunmehrigen HGB-Zahlen mit den historischen IFRS-Zahlen ermöglicht, verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Rückgang auf 0,36 Mio. € (VJ.: 5,87 Mio. €). Hier wirkten sich das gestiegene Zinsniveau sowie die erhöhten Finanzverbindlichkeiten zusätzlich belastend aus.
Im Rahmen des Halbjahresberichtes hat das Management der MS Industrie AG erstmals eine Guidance abgegeben, die den mehrheitlichen Verkauf des Ultraschallsegments berücksichtigt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Gesellschaft mit einem Umsatzvolumen von rund 180 Mio. € und erwartet weiterhin ein deutlich positives Jahresergebnis. Nach der Entkonsolidierung des Ultraschallbereichs zum 30.06.2024 werden im zweiten Halbjahr 2024 nur noch die Umsätze der MS XTEC enthalten sein. Für die kommenden Geschäftsjahre erwartet das MS-Management einen Anstieg des Geschäftsvolumens auf über 170 Mio. € pro Jahr. Wir haben unsere Umsatzschätzungen an diese vom Unternehmen kommunizierte Marke angepasst und rechnen mit einer Überschreitung ab dem Geschäftsjahr 2026.
Der Wegfall der margenstärkeren Ultraschallumsätze wird zunächst zu einem Rückgang des EBIT führen. Zudem wird das EBIT nach HGB (ab 2024) im Vergleich zu IFRS (bis 2023) optisch darunter leiden, dass die gesamten Leasingaufwendungen im operativen Aufwand ausgewiesen werden, während nach IFRS ein Teil dieser Aufwendungen im Finanzergebnis enthalten ist. Daher ist mit einem nachhaltigen Rückgang des EBIT unterhalb des Niveaus des Geschäftsjahres 2023 zu rechnen. Dem steht jedoch eine deutliche Steigerung des Finanzergebnisses gegenüber, so dass das Nachsteuerergebnis in den kommenden Geschäftsjahren überproportional zulegen sollte.
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