SBF mit überzeugenden Quartalszahlen und einem vielversprechenden Ausblick; Fortsetzung des dynamischen Wachstumskurs im boomenden Bahnsektor; Erhöhung des Kursziels auf 9,50 € (zuvor: 8,20 €); Kaufen-Rating bestätigt
Die SBF AG (SBF) mit ihrer Kernbeteiligung SBF Spezialleuchten GmbH, dem europäischen Technologieführer für Decken- und Beleuchtungssysteme der Schienenfahrzeugindustrie, hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (2020) den eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fortgesetzt. So konnte der Konzern seinen Quartalsumsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 4,90 Mio. € (VJ: 4,10 Mio. €) deutlich steigern, was einem Anstieg um 19,7% gleichkommt.
Parallel hierzu hat der Bahntechnikkonzern auch auf allen Ertragsebenen überproportionale Zuwächse verzeichnen können. Entsprechend ist der Rohertrag um 21,8% auf 2,7 Mio. € (VJ: 2,22 Mio. €) und das EBITDA um 29,4% auf 1,20 Mio. € (VJ: 0,93 Mio. €) signifikant angestiegen. Auf Netto-Ebene konnte die Gesellschaft ebenfalls mit einem Anstieg von 25,5% auf 0,90 Mio. € im Vergleich zum Vorjahresquartal sehr dynamisch zulegen.
Mit der Veröffentlichung der Q1-Zahlen hat SBF zudem seinen bisherigen Ausblick in Form von 21,60 Mio. € Umsatz und einem Vorsteuergewinn (EBT) in Höhe von 3,60 Mio. € bestätigt. Daneben hat der Bahnkonzern bekannt gegeben, dass er bis zum bisherigen Zeitpunkt keine wesentlichen negativen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie hinnehmen musste. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen zugleich betont, dass die von den Zugherstellern erhaltenen Aufträge in der Regel langfristig sind und sich über mehrere Jahre erstrecken.
In Anbetracht der über unseren Erwartungen liegenden Quartalszahlen und der weiterhin guten Auftragslage, passen wir unsere bisherigen Umsatz- und Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr 2020 nach oben hin an. Wir gehen nun von einem Umsatz in Höhe von 21,40 Mio. € (bisher: 20,40 Mio. €) und einem Nettoergebnis in Höhe von 3,55 Mio. € (bisher: 3,30 Mio. €) aus. Für die Folgejahre 2021 und 2022 rechnen wir weiterhin mit Umsatzerlösen in Höhe von 24,30 Mio. € sowie 27,90 Mio. €. Hierbei sollte das Nettoergebnis weiter auf 3,88 Mio. € bzw. 4,51 Mio. € zulegen können.
Unserer Einschätzung nach sollte in den kommenden Jahren der wesentliche Wachstumstreiber die weitere Kapazitätsauslastung am Stammsitz Leipzig sein. Wir gehen davon aus, dass die vorhandenen Produktionskapazitäten an diesem Standort nochmals weitere Reserven von ca. 35,0% bis zur maximalen Kapazitätsauslastung aufweisen.
Hierbei ist anzumerken, dass eine deutliche Auslastungserhöhung zu spürbaren Skaleneffekten führt und sich damit überproportional positiv auf die Ertragslage auswirken sollte. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass das Unternehmen bekannt gegeben hat, dass die vorhandenen Kapazitäten bzw. Strukturen mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand ausgebaut werden könnten und dass das hiermit realisierbare Umsatzniveau von derzeit rund 35,00 Mio. € auf rund 50,00 Mio. € sprunghaft ansteigen würde.
Gemäß der Unternehmensstrategie sollen weitere Wachstumsimpulse durch die geplante Internationalisierung des Stammgeschäfts und durch beabsichtigte M&A-Aktivitäten erzielt werden können. Durch Letztere soll eine Erhöhung der Fertigungstiefe und eine Angebotserweiterung erreicht werden.
In Punkto Expansionsaktivitäten liegt der Hauptfokus des Unternehmens laut eigenen Angaben aktuell auf den USA. Wie bisher seitens des Unternehmens kommuniziert, strebt die Gesellschaft auch weiterhin bis spätestens Ende 2021 die Eröffnung einer neuen Fertigungsstätte in diesem Absatzmarkt an.
Insgesamt gehen wir somit weiterhin davon aus, dass es SBF gelingt, zusammen mit seinen Partnern, den führenden europäischen Schienenfahrzeugherstellern, im boomenden Bahntechniksektor zukünftig deutlich zu wachsen. Hierbei sollte der Konzern v.a. von seiner Technologieführerschaft, langjährigen Kooperationen und engen Verbindungen (Entwicklungspartnerschaften) zu den führenden Zugherstellern profitieren können. Auf Basis unserer angehobenen Prognosen und einem einsetzenden „Roll-Over-Effekt“ (Kursziel bezogen auf das darauffolgende Geschäftsjahr 2021) errechnet sich unter Verwendung unseres DCF-Modells ein fairer Wert in Höhe von 9,50 € je Aktie (zuvor: 8,20 € je Aktie). In Anbetracht des aktuellen Kursniveaus vergeben wir somit weiterhin das Rating Kaufen.