1.HJ 2021: Positiver Trend im „Corona“-Halbjahr sichtbar; Prognosen bestätigt, Kurszielsteigerung durch Roll-Over-Effekt Die Covid-19-bedingten Belastungen hatten sich bei der CENIT AG auf den gesamten Zeitraum des ersten Halbjahres 2021 ausgewirkt, wohingegen die Vorjahresperiode ab März von der Pandemie betroffen war. Vor diesem Hintergrund ist die konstante Umsatzentwicklung der Gesellschaft als positiv einzustufen. Insgesamt reduzierten sich die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2021 leicht um -1,0 % auf 73,93 Mio. € (VJ: 74,69 Mio. €). In der quartalsweisen Betrachtung wird dabei eine aufwärtsgerichtete Tendenz sichtbar. Nachdem im ersten Quartal 2021 Umsätze in Höhe von 36,22 Mio. € (-7,7 % ggü. VJ) erreicht wurden, lagen diese im zweiten Quartal bei 37,71 Mio. € (+6,3 % ggü. VJ). Bei den Beratungs-/Service-Umsätzen liegt, im Gegensatz zu den beiden anderen Produktgruppen, noch keine positive Tendenz vor. In dem Umsatzrückgang in Höhe von -8,2 % machen sich weiterhin die Budgetkürzungen und Projektverschiebungen der Kunden bemerkbar. Demgegenüber stehen bei den Fremdsoftware-Umsätzen ein leichter Anstieg in Höhe von 1,8 % sowie eine dynamischere Entwicklung der Eigensoftware-Umsätze, die um 4,7 % über den Vorjahreswert lagen. Die Eigensoftware-Umsätze lagen sogar wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Im Rahmen des Halbjahresberichtes 2021 hat die CENIT AG erstmals eine konkrete Aufgliederung innerhalb dieser drei Erlösarten dargestellt. Besonders interessant ist hier der Umstand, wonach der wiederkehrende Umsatzanteil im Bereich der Fremdsoftware 84,3 % und im Bereich der CENIT-Eigensoftware 69,1 % beträgt. Konzernweit macht der Anteil der wiederkehrenden Erträge 61,3 % und bietet damit eine sehr stabile Basis, auch vor dem Hintergrund des nach wie vor ungewissen Pandemieverlaufs. Die Steigerung der Software-Umsätze, hier insbesondere der margenstärkeren Eigensoftware-Umsätze hat, trotz der insgesamt konstanten Umsatzentwicklung, einen Anstieg des EBIT auf 0,94 Mio. € (VJ: 0,78 Mio. €) ermöglicht. Hier finden sich auch teilweise die vom CENIT-Management ergriffen Maßnahmen zum Kostenmanagement wieder. Zudem ist die erneut sehr positive Cashflow-Entwicklung hervorzuheben. Aus dem operativen Geschäft heraus hat die CENIT AG einen hohen Liquiditätszufluss in Höhe von 9,71 Mio. € (VJ: 9,41 Mio. €) generiert. Auch bereinigt um Working Capital-Effekte hätte die Gesellschaft mit 1,58 Mio. € (VJ: 3,63 Mio. €) einen deutlich positiven operativen Cashflow aufgezeigt. Trotz der Wiederaufnahme der Dividenden-Ausschüttung in Höhe von 3,93 Mio. € erhöhten sich die liquiden Mittel auf 29,52 Mio. € (31.12.2020: 26,05 Mio. €) und machen insgesamt 34,2 % (31.12.2020: 31,2 %) der Bilanzsumme aus. Mit Veröffentlichung des Q1-Berichtes hat das CENIT-Management die Guidance bestätigt. Weiterhin rechnet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr 2021 mit Umsatzerlösen in Höhe von 152 Mio. € und einem Konzern-EBIT in Höhe von 4,9 Mio. €. Ausgehend von den erreichten Werten des ersten Halbjahres, stufen wir diese Prognose als gut erreichbar ein. Dazu müssten im ohnehin traditionell stärkeren zweiten Halbjahr, welches dieses Jahr zudem von der Minderung der pandemiebedingten Effekte profitieren sollte, lediglich Umsatzerlöse in Höhe von rund 78 Mio. € (1.HJ 2021: 73,93 Mio. €) erreicht werden. Auch von der Kundenseite her liegen positive Impulse vor. Die für die CENIT AG wichtigen Branchen Luftfahrt, Automobil- sowie die Produktionsindustrie waren zwar besonders stark von der Pandemie betroffen, derzeit stehen die Zeichen jedoch auf Erholung. Der VDMA berichtet etwa von einer deutlichen Verbesserung der Auftragslage, wodurch der Rückgang des Corona-Jahres in 2021 zum Teil aufgeholt werden könnte. Auch der Automobilbau-Verband VDA prognostiziert für das laufende Jahr ein Zuwachs bei den Verkaufszahlen von etwa 3 %. Hier wären eigentlich höhere Absätze möglich, der globale Chipmangel bremst jedoch die diesjährige Erholung. Schließlich sieht Airbus, ein wichtiger CENIT-Kunde und von uns stellvertretend für die Luftfahrtbranche ausgewählt, ebenfalls deutliche Erholungstendenzen. Angesichts steigender Flugreisen wurde die Prognose für 2021 auf 600 Auslieferungen (bisher: 566 Auslieferungen) angehoben. Im Rahmen unsers DCF-Bewertungsmodells haben wir ein Kursziel in Höhe von 18,80 € ermittelt. Wir vergeben weiterhin das Rating KAUFEN. |