Flüchtlinge und der Arbeitsmarkt
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Stimme
des Westens

Michael Bröcker

09. September 2019

Liebe Frau Do,

vor vier Jahren begann zwar nicht der große Flüchtlingsstrom nach Deutschland – viele Zehntausende kamen schon in den Monaten zuvor – doch die Ereignisse an jenem 4. September gelten bis heute als Kern der Flüchtlingsfrage, die bis heute die Gesellschaft spaltet. Damals harrten Tausende Flüchtlinge tagelang in Ungarn aus, bevor sie sich über die Autobahn Richtung Österreich mit Fernziel Deutschland aufmachten und die Kanzlerin diese Menschen schließlich einreisen ließ und das Dublin-Abkommen de facto aushebelte. Vier Jahre danach zieht die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), eine positive Bilanz der Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt. Eva Quadbeck hat mit ihr gesprochen.

Nie gab es im Land mehr Polizeianwärter mit ausländischen Wurzeln. Was einst Ausnahme war, soll nun normal sein, denn die Diversität in der Gesellschaft muss sich auch im Staatsdienst widerspiegeln. Gleichzeitig wird der Polizei allerdings von Politikern und Rechtsextremismusforschern eine sehr große Nähe zur AfD attestiert. Wie passt das zusammen? Clemens Boisserée hat recherchiert.

Vor fünf Jahren bin ich erst- und bisher letztmalig einen Halbmarathon (bei herrlichem Frühjahrswetter in Berlin) gelaufen und kurz vor dem Ziel sahen wir einen Rettungssanitäter bei einem am Boden liegenden Mann sitzen. Wie sich später herausstellte, war der Mann erschöpft zusammengebrochen und gestorben. Nun überschattet ein Todesfall auch den Düsseldorfer 21-Kilometer-Lauf. Ein 40-Jähriger konnte nicht mehr reanimiert werden. Sport soll Freude bereiten, glücklich machen und eigentlich eine Stärkung der Gesundheit mit sich bringen. Auch deshalb hat der Fall in Düsseldorf viele erschüttert. Helene Pawlitzki beschreibt den Fall.

Unser Interview mit Armin Laschet und Gerhard Schröder hat im politischen Berlin für Furore und jede Menge Gesprächsstoff gesorgt. Unzählige Nachrichten aus der Union haben mich in den vergangenen Tagen erreicht, das Interview wurde breit zitiert. Im Lager von Annegret Kramp-Karrenbauer, aber auch im Umfeld von Jens Spahn und Friedrich Merz, hat man das Doppelinterview als das verstanden, was es war: ein Fingerzeig des NRW-Ministerpräsidenten, dass mit ihm in der Kanzlerfrage zu rechnen ist. Ein Lob an die CDU-Chefin oder die sonst übliche Aussage, dass die Parteichefin natürlich das Erstzugriffsrecht bei der Frage hat, verkniff sich Laschet. Das fiel einem CSU-Freund in der bayerischen Landesregierung auf. Das Rennen ist also offen. Hinter den Kulissen hat auch schon der Kampf um den Listenplatz eins der NRW-CDU für die nächste (vielleicht ja frühere Bundestagswahl) begonnen. Jens Spahn will, Friedrich Merz angeblich auch und der Fraktionschef Ralph Brinkhaus ebenfalls. Und sollte Laschet wirklich Kanzler werden wollen, müsste er selbst zugreifen. Warten wir es ab!

Herzlich

Ihr

Michael Bröcker

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