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+ Drosten empfiehlt Ende der Flughafen-Tests + Krisensitzung zu fehlender Kontrollkapazität + Schluss mit Autos auf der Friedrichstraße +
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Wochenende Kurzstrecke
 
  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 22.08.2020 | Wolkig, windig und frisch bei 24°C bis 26°C, Samstag sind Gewitter wahrscheinlich.  
  + Drosten empfiehlt Ende der Flughafen-Tests + Krisensitzung zu fehlender Kontrollkapazität + Schluss mit Autos auf der Friedrichstraße +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

die Verspätung des Tages ist heute mal eine gute Nachricht (relativ jedenfalls): Der „Earth Overshoot Day“, also der Tag, an dem alle natürlichen regenerierbaren Ressourcen eines Jahres verbraucht sind, wurde vom Juni auf den 22. August verschoben – vor allem eine Folge der Anti-Corona-Maßnahmen. Allerdings fehlen in dieser Rechnung noch die umweltschädlichen Heizpilze, die von Herbst an das aerosolarme Menü im Freien ermöglichen sollen. Sogar ein Grüner ist für Ausnahmen vom Verbot, damit die Covid-19-geschädigten Gastronomen den Weltuntergang noch live erleben können. Es handelt sich dabei allerdings um den Bürgermeister von Tübingen (und dem ist ja bekanntlich kein Thema zu heiß, wenn er die eigene Partei damit auf die Palme bringen kann). In unserer Umfrage gestern im Checkpoint lagen die Heizpilz-Gegner bei hoher Beteiligung übrigens mit 53% leicht vorne. Und wie es in den Berliner Restaurants im Winter aussieht, können Sie hier erfahren (mit Abo).
 
     
 
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  Charité-Chef-Virologe Christian Drosten empfiehlt in einem Brief an den Regiermeister und die Gesundheitssenatorin, die kostenlosen Corona-Tests an den Flughäfen wieder einzustellen – der Anlass: Wegen der „weltweiten Kontingentierung der zwingend benötigten Reagenzien und Verbrauchsmaterialien“ gehen die Kapazitäten zur Neige (wie im Checkpoint am 20.8. prognostiziert), eine Testung von Reiserückkehrern ist „im Umfang der vergangenen Wochen durch die Berliner Labore nicht mehr möglich“. Schon jetzt, schreibt Drosten gemeinsam mit Experten der Berliner Labore, kann „die Diagnostik im Rahmen der geplanten Testung von Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen nicht durchgeführt werden“.  
     
 
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Tanz im August zeigt am 22.+23.8., 16:00 (Uferstudios) und 29.+30.8., 14:00 (Hallesches Ufer 60) das neue Radioballett des Hamburger Performancekollektivs LIGNA. 13 Choreograf*innen beschäftigen sich mit gesellschaftlichen und körperlichen Veränderungen in Zeiten globaler Bedrohungen. Über Kopfhörer wird das Publikum einbezogen. Tickets.
 
 
 
 
  In einer Krisensitzung am Freitag mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci, der Michael Müller die Testverantwortung gerade wieder übertragen hatte, wurde nach der Bestandsaufnahme und einer Engpassanalyse über mögliche Lösungen gesprochen – alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnten zu einer verkürzten Quarantäne verpflichtet werden. Eruiert werden soll auch, ob andere Labore außerhalb Berlins noch Kapazitäten haben – Kalayci hat deshalb nach Checkpoint-Informationen eine Abfrage bei allen Bundesländern gestartet und das Thema auf die Tagessordnung der Gesundheitsministerkonferenz mit Jens Spahn am Montag gesetzt. Damit dürfte auch klar sein, dass es Massentests von Zuschauern, wie sie Union für den Bundesligastart ebenso plant wie einige Kulturveranstalter, nicht geben wird.  
     
 
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  Thomas Mücke, Experte für Deradikalisierung, sagt über den Amok-Attentäter von der A100: „Solche Täter kann es immer wieder geben“ – ihre psychische Labilität macht sie so gefährlich. Bei dem mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag wurden sechs Menschen verletzt, darunter ein Berliner Feuerwehrmann, der auf der Intensivstation liegt – er war nach dem Dienst mit seinem Motorrad auf dem Weg nach Hause. Seine Kollegen haben eine Sammelaktion für ihn gestartet, heute früh waren bereits 6405 Euro zusammengekommen – Sie können hier mit einer kleinen Spende dazu beitragen, dass es noch etwas mehr wird.  
     
 
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  Gestern war Schluss mit dem Autoverkehr auf der Friedrichstraße – erstmal als Modellversuch bis Januar 2021, dann sehen wir weiter. Bis zum 29. August wird jetzt noch der Gehweg verbreitert und in der Mitte der Straße ein Fahrradweg eingerichtet (erlaubt ist max. Tempo 20). Dazu kommen ein paar Bäume und „Sitzmöbel“ – fertig. Aber ob das mehr Leute zum Shoppen und Spazierengehen herlockt? Wir werden sehen und berichten. Aber jetzt sind wir erstmal an Ihrer Meinung dazu interessiert:  
     
 
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  Umfrage zur Sperrung der Friedrichstraße  
   
     
 
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  Gesucht und gefunden  
  Gesucht und gefunden: In unserer neuen Checkpoint-Rubrik „Wer sucht was?“ fragte Manfred Füger vom „Gofenberg & Chor“ nach einem coronagerechten Proberaum. Martina Steffen-Elis, Pfarrerin der Schöneberger Apostel-Paulus-Gemeinde, reagierte – wir haben beide befragt. (Fotos: Manfred Füger/ev-apg)

Wie wars?
Manfred Füger: „Die Pfarrerin der Apostel-Paulus-Gemeinde, Frau Steffen-Elis (regelmäßige Checkpoint-Leserin wie ich) hat sich aufgrund meiner Suchanfrage direkt bei unserem Chor gemeldet. Das hing wohl auch damit zusammen, dass unsere Musik – Lieder in jiddischer und hebräischer Sprache – sie angesprochen hat, denn uns eint sicher das gemeinsame Engagement gegen Antisemitismus und die Bereitschaft zu einem fruchtbaren interreligiösen Dialog.“
Martina Steffen-Elis: „Wir versuchen als Apostel-Paulus-Gemeinde, möglichst vielen, die wegen der coronabedingten Abstandsregelungen ihre bisherigen Räume für Proben, Sitzungen, Konzerte, Lesungen und andere Veranstaltungen nicht mehr nutzen können, kurz- oder mittelfristig zu helfen.“

Was war Ihr erster Eindruck?
Manfred Füger: „Wir hatten ein sehr nettes Gespräch, das in dem Angebot gipfelte, in Zukunft einmal in der Woche (dienstags) den Kirchenraum für unsere Proben zu nutzen.“
Martina Steffen-Elis: „Bei diesem Chor passt es auch inhaltlich sehr gut zum interreligiösen Schwerpunkt der Gemeinde. Das zweijährige interreligiöse Projekt ‚Lebensmelodien‘, das jüdische, bisher unveröffentlichte Musik aus der Zeit des Holocaust zur Aufführung bringt und vom Antisemitismusbeauftragten gefördert wird, ist dabei unser ,Herzstück‘.“

Gab's Kaffee dazu?
Manfred Füger: „Hitzegemäß ein Glas Wasser.“
Martina Steffen-Elis: „Bei diesen Temperaturen lieber Wasser.“

Mit welchem Gefühl sind Sie gegangen?
Manfred Füger: „In unserem Chor hat das Angebot große Begeisterung ausgelöst, denn der uns zur Verfügung stehende Probenraum ist bei weitem nicht groß genug, um die für Chöre besonders strengen Abstands-und Hygieneregeln einzuhalten.“
Martina Steffen-Elis: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Chor und die Proben in unserer Kirche.“

Gibt's eine Fortsetzung?
Manfred Füger: „Ich bin ziemlich sicher, dass wir uns bei der Gemeinde mit einem Konzert bedanken werden, sobald dies wieder möglich ist!“
Martina Steffen-Elis: „Da ist vieles möglich: Mitwirkung bei besonderen Veranstaltungen in unserer Kirche, z.B. beim Auschwitz-Gedenken am 27.Januar, beim Akazienstraßenfest oder auch mal mit einem Konzert.“

Sind Sie auch auf der Suche nach etwas oder jemandem? Dann schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de, wer Sie sind und was Sie suchen, egal was es ist. Wir helfen beim Finden.
 
     
 
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  Außerdem heute u.a. in der Checkpoint-Abo-Ausgabe:

+ Der Zweikampf Müller/Chebli: „Man beißt nicht die Hand, die einen gefüttert hat.“

+ Wann ist es an der Zeit, zu gehen? Umfrage zum Abgang von Michael Müller.

+ Mieten zum Mondpreis: Die Geschäfte mit möblierten Apartments.

+ Neues aus Müllhausen: Wenn das Ordnungsamt mit der Leiter anrückt.

+ Tod auf der Straße: Berlin wird zur gefährlichen Stadt. 

+ 48 Stunden Berlin: Thomas Wochniks wilde Fahrt durchs Wochenende.

+ Mit Checkpoint-Wildschwein Kevin raus ins Grüne – Tipps für einen schönen Tag in der großen, weiten Welt (also rund um Berlin).

+ Unser Wochenendrätsel: Was hat Spandau, was der Rest der Stadt (noch) nicht hat?

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„Der schlimmste Tatort, den ich je gesehen habe“: Blutbad im Wohnzimmer, eine erschlagene Frau auf dem Gehweg und Rätsel um ein totes Frühchen – Staatsanwältin Antonia Ernst hat schon alles gesehen. Tagesspiegel-Reporterin Katja Füchsel hat die Berliner Mordermittlerin sechs Monate lang begleitetet. Ihre Geschichte können Sie hier lesen. Mehr lesen
 
„Wir reden zu viel über Covid-19“ – das sagt Thomas Piketty, der bekannteste Wirtschaftswissenschaftler der Welt. Der Kapitalismus-Kritiker spricht über die Benachteiligung der Jugend in der Pandemie und Wege aus der Krise. Mehr lesen
 
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