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+Heidekrautbahn soll wieder rollen+Germania hat Finanznot+Spree strömt wieder vorwärts+
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von Ann-Kathrin Hipp

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Freitag, 11.1.2019 | Heute gibt's nochmal die Chance auf Schnee, während das Wochenende eher regnerisch und am Sonntag zudem windig bei 5-7 °C verläuft.

Guten Morgen,

was auch immer gerade schief läuft, in Berlin oder im Leben, auf eins können Sie sich jetzt verlassen: Die Spree fließt wieder richtig. Nachdem unser Hauptstadtfluss aufgrund der monatelangen Dürre im vergangenen Jahr eher daher gedümpelt und zeitweise sogar rückwärts geflossen ist, sorgt der Regen jetzt für den Wechsel in die korrekte Richtung: Es geht vorwärts in unserer Stadt!

Weitestgehend Stillstand herrscht im Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten. Noch im November hatte der Personalrat einen drohenden Exodus angekündigt, sollten nicht bald zusätzliche Stellen geschaffen und besetzt werden. Immerhin würden die reaktivierten Pensionäre, die im vergangenen Jahr ausgeholfen hatten, zum 31. Dezember zurück in ihren wohlverdienten Ruhestand kehren. So war zumindest der Plan. Aber wir sind in Berlin. Und Pläne ändern sich: Die Pensionäre bleiben bis Ende 2019. Mindestens 30 (von 34). Weil neue Stellen bisher noch nicht ausgeschrieben wurden und weil es dauert, bis die hundert Stellen, die demnächst ausgeschrieben werden sollen, besetzt sind. „Es ist ein Ausschreibungsmarathon. Und das LAF ist nicht die einzige Behörde, die Personal sucht“, sagt die zuständige Senatorin Elke Breitenbach (Linke). Sonst noch was? Achja: Bezahlt werden die Pensionäre übrigens von Geldern, die für bereits geschaffene, unbesetzte Stellen zur Verfügung stehen. Ja…

Uraufführung am 13. Januar: »Violetter Schnee« in der Staatsoper Unter den Linden
Die neueste Oper von Beat Furrer zeichnet die Welt im Ausnahmezustand. Fünf Menschen sind eingeschlossen in einem unaufhörlichen Schneewehen. Wird das jemals enden? In Claus Guths Inszenierung werden u.a. Martina Gedeck, Anna Prohaska und Elsa Dreisig Teil des endzeitlichen Szenarios.
Fotocredit: MakiEni´s photo/Getty Images

Büroflächen verzweifelt gesucht – nie zuvor war die Leerstandsquote in der Stadt so niedrig wie heute (1,6 % / Q: Cushman & Wakefield). Aber die Bildungsverwaltung lässt seit mehr als einem Jahr fast die ganze 18. Etage im Handelszentrum an der Georgen-/Dorotheenstraße ungenutzt. Den vorherigen Mietern hatte die städtische Wohnungsbaugesellschaft Mitte zum 31.12.17 gekündigt, um Platz zu machen für das Senatsressort. In den ersten Monaten passierte gar nichts, dann wurden ein paar Stühle reingeräumt und ein paar Leitungen verlegt, danach das gleiche Bild wie zuvor: Niemand da.

Der Grund? „In Befolgung des eGov-Gesetzes und der daraus folgenden Vorgaben der IKT-Steuerung des Landes Berlins, insbesondere zur Schaffung der Voraussetzungen für die Einhaltung der Datensicherheit, sind umfangreiche technische Maßnahmen durch das ITDZ auszuführen. Diese sind nunmehr abgeschlossen, somit wird der Bezug der Georgenstraße Anfang Februar erfolgen.“ So kompliziert, so Senatsverwaltung. Übersetzt heißt das: Die Leitungen mussten an das sichere Landesnetz angeschlossen werden und das IT-Dienstleistungszentrum des Landes hat dafür ein Jahr gebraucht. Eigentlich dauere das Ganze zwar nur „bis zu sieben Monate“. Aber – Achtung Wiedervorlage! – die Behörde ist unterbesetzt.

Überfordert, aber immerhin solidarisch. Seit Donnerstag gehört Berlin offiziell zum internationalen Städte-Netzwerk der „Solidarity Cities“, einem Metropolen-Zusammenschluss für die Aufnahme und Integration von Geflüchteten. Dazu der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD): „Berlin als ‚Stadt der Freiheit‘ hat sich stets mit der Idee der Solidarität identifiziert. Die Stadt hat nach 1945 im Kampf um ihre Freiheit Solidarität und Hilfe von anderen erfahren. Daraus erwächst uns als Stadt und als Zivilgesellschaft die politische und moralische Verpflichtung, für Menschen in Not solidarisch einzustehen.“

Seit 1996 macht Stefan Diemer mit seinem Team von City-Küchen Lust auf eine neue Küche. Heute richten sie sogar ganze Häuser oder Villen ein mit einem überzeugenden Gefühl für Ästhetik. Immer mit dem Ziel, Räume zu gestalten, in denen sich Lebenslust pur entfaltet und die Menschen beflügelt.
city-kuechen.de
Hohenzollerndamm 187
10713 Berlin
TEL.: 030 86 47 68-0

Dass sich die Hauptstadtkirche solidarisch erweist, erfahren derzeit Success Johnson und Diana Namusoke aus Nigeria und Uganda. Die beiden Frauen, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten, weil sie Frauen lieben, und ihre Liebe dort, wo sie herkommen, illegal ist, stehen aktuell unter dem Schutz einer Berliner Gemeinde. Ihr zweiter Asylantrag wurde abgelehnt, sie sollen abgeschoben werden. Die Begründung: Man glaubt ihnen nicht, dass sie lesbisch sind. Aber wie soll man Liebe beweisen? Eine Petition für ihr Bleiberecht haben bereits mehr als 32.000 Menschen unterschrieben.

Gut ein Jahr nach der Pleite von Air Berlin steckt mit der Germania eine weitere Berliner Fluggesellschaft in finanziellen Schwierigkeiten. Man prüfe Optionen, um den kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu sichern, teilte das Unternehmen mit . Blinken die Warnleuchten beim Berliner Senat? Gibt es Anrufe des Regierenden bei der Germania-Geschäftsführung? Nein, bestätigt Firmensprecher Lars Wagner. Wäre ja unfair. Hatte man bei Air Berlin schließlich auch nicht gemacht. Gleiches Nicht-Recht für alle.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

Doppelkorrektur zum Checkpoint von gestern: Thomas Flierl ist zwar als Berater an dem ein oder anderen Bauprojekt beteiligt, war aber seinerzeit nie Bausenator, sondern für Wissenschaft, Forschung und Kultur zuständig. Außerdem wurde er bereits von April 2017 bis Ende 2018 angestellt. Ob er auch in diesem Jahr weiterbeschäftigt wird, wird derzeit ausgehandelt. Checkpoint-Prognose: Mit der Begründung seiner Einzigartigkeit sollte die Verhandlung schnell geführt sein.
Den Schweinen soll es in Berlin bald besser gehen. Den Hühnern in Brandenburg geht es immer noch schlecht. Zu viele Tiere, zu viel Kot, zu viel Stickstoff: Das Landesumweltland genehmigt jedes Jahr Freiland-Legehennenanlagen, die laut geltendem Recht nicht betrieben werden dürften (Quelle: RBB).
Gute Bahn-News:Seit 30 Jahren träumen Eisenbahnfans von der Strecke, seit 20 Jahren diskutiert die Öffentlichkeit – und nun soll es auf einmal ganz schnell gehen. Ab Ende 2023 sollen wieder Züge auf der Stammstrecke der Heidekrautbahn rollen, von Wilhelmsruh nach Nordosten.
Betrunkene Bahn-News: Um 21.28 Uhr fuhr am Mittwoch der ICE 993 Hamburg-Leipzig am Berliner Hauptbahnhof ab, um 21.35 Uhr am Südkreuz. In Wittenberg allerdings verpasste der Fahrer den Stopp und Bundespolizisten stellten fest, warum: Er hatte 2,49 Promille. Die BVG beugt dem übrigens schon seit 20 Jahren vor: Alle Fahrer müssen mit Alkoholkontrollen bei Dienstbeginn rechnen. Zufallspusten.

Alle elf Minuten verliebt sich ein… Nein, das war anders. Alle 17 Minuten wird in Berlin ein Rad geklaut. Die Aufklärungsquote liegt bei nur knapp vier Prozent. Mit einem „Lock-Fahrrad“, das mit einem GPS-Tracker präpariert ist, will die Polizei jetzt mehr Täter erwischen (Quelle: RBB). Tatsächlich wurde das Rad bereits mehrmals gestohlen.
Die Berliner Polizei macht gerade übrigens einen auf Relotius (der Schummeljournalist, der besser Romanautor geworden wäre) und verwandelt wahre Fälle in fesselnde Kriminalgeschichten (Quelle: "BZ"). „Es ist früher Abend an einem dunklen und regnerischen Dienstag im Januar. Ein junges Mädchen kommt von der Schule nach Hause…“ – beginnt da etwa ein Facebook-Eintrag unter dem Titel „Der Fremde vor deinem Haus“. Demnächst dann auch: „Der Polizist und der böse Räuber“, „Andreas Geisel und die sieben Polizisten" oder der Klassiker „Die Polizei im Wunderland“. Letzteres würde immerhin passen.
Seit Herbst verhandeln die Fachleute von SPD, Linken und Grünen in Berlin über die Neuerung des Polizeigesetzes. Jetzt allerdings wird erstmal blockiert. Der Landesvorstand der Linken hat einstimmig beschlossen „jede Verschärfung des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes abzulehnen“. Dem bayerischen Ministerpräsidenten gefällt das nicht.
Sollten Sie selbst sich demnächst wieder einmal über R2G ärgern, denken Sie daran: Für die Opposition (in diesem Fall die CDU-Fraktion) scheinen schon kleine Hindernisse große Hürden. Blumenerdeentsorgung vorm Fraktionsbüro zum Beispiel (Beweisfoto hier). Es kommentiert Sebastian Czaja (FDP): „Wenn das morgen früh auch noch liegt, packe ich an.“ Na immerhin einer.

Elf Tage sind seit Silvester vergangen und trotzdem klagen Anwohner noch immer über Müll. Nachgefragt bei der BSR: Man komme gut voran, heißt es. Einen konkreten Termin, zu dem alle Feierabfälle beseitigt sein sollen, könne man allerdings nicht nennen.

Passend dazu noch ein kleiner Rückblick auf eine Berliner Liste aus dem „Tagesspiegel Sonntag“: Silvesterbesuch in der Hauptstadt. „Wie lange es wohl dauert, bis hier wieder alles sauber ist?“, fragt einer am Neujahrsmorgen. „Zwei drei Tage“, antwortet der andere. Und der Dritte: „Ach Leute, Berlin wird doch eh niemals sauber.“
Und wo wir gerade beim Sonntag sind: Sollten Sie noch ein Lesestück für das Wochenende suchen, empfehle ich Ihnen das Streitgespräch fünf junger Europäer über finnische Wohlfahrt, britische Überheblichkeit, miserablen ungarischen Smalltalk – und die Zukunft eines Kontinents.
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2414

Zitat

"Zum Glück lebt in den Berlinern eine gewisse Restvernunft."
Bei allem Fatalismus: Werner van Bebber hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Seinen Kommentar zum Regelzustand der Stadt („Verbote sind noch keine Politik“) finden Sie hier.

Tweet des Tages

@MusicHistoryLaw
"Wenn man was von Berliner Bürgeramt will, muss man Wochen warten oder lernt einen Außenbezirk kennen. Ich fahre heute nach Lankwitz. Spannung."
@RdigerSchulz
"Ulkig ich fahre heute nach Hohenschönhausen, weil die Termine hatten. Bürgerämter verursachen Völkerwanderung in der Stadt..."

Berlin heute

Verkehr Die A10 (Nördlicher Berliner Ring) ist von 22 Uhr an bis Montagmorgen, 4 Uhr in beiden Richtungen zwischen AS Mühlenbeck und AD Pankow gesperrt, eine Umleitungsempfehlung der VIZ finden Sie hier. Rund um die Mercedes-Benz-Arena ist wegen der Handball-WM ab ca. 16.30 Uhr mit Staus zu rechnen, ebenso im Bereich der Max-Schmeling-Halle ab ca. 18.30 Uhr – allerdings wird hier Volleyball gespielt, die BR Volleys treten gegen die Bisons Bühl an. S1, S2 und S25 fahren ab 22 Uhr bis Montag, 1.30 Uhr nicht zwischen Yorckstraße und Gesundbrunnen, es gibt SEV.

Demonstration Vor dem Bundeskanzleramt findet heute von 14 bis 15 Uhr die Kundgebung „Mahnwache und Gebet mit Christen aus ganz Deutschland aufgrund jüngster antisemitischer Ausschreitungen mit Aufrufen zu Terror und Mord auf deutschem Boden“ mit ca. 50 Teilnehmern statt. Der Verein BerlinBrennt e.V. hält von 15 bis 23 Uhr eine Kundgebung mit rund 50 Teilnehmern vor dem Roten Rathaus. Von 11 bis 17 Uhr ziehen am Samstag rund 450 Teilnehmer von der Max-Taut-Aula bis zur Warschauer Brücke um „Gegen den Ausverkauf der Stadt – Gegen den Bebauungsplan Ostkreuz“ zu demonstrieren. Etwa 150 Menschen treffen sich in der Stauffenbergstraße/ Ecke Reichpietschufer und laufen „Für Frieden, Demokratie und Sozialismus“ bis zur Rathausstraße/ Marx-Engels-Forum (14.30-18.30 Uhr). Am Sonntag erwartet DIE LINKE ca. 10.000 Teilnehmer von 9 bis 13 Uhr in der Gudrunstraße (Lichtenberg) zum „Gedenken an den 100. Jahrestag der Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs“. Rund 10.000 weitere Menschen ziehen unter dem Motto „Luxemburg-Liebknecht-Ehrung 2019“ vom Frankfurter Tor zur Gudrunstraße (10.13 Uhr).

Gericht Wegen Mordes an einer 84 Jahre alten Frau kommt ein 24-Jähriger auf die Anklagebank. Er soll willkürlich an der Tür der ihm unbekannten Seniorin geklingelt haben. Als sie öffnete, habe er sie ohne Vorwarnung geschlagen und aus niedrigen Beweggründen getötet (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 220).

Prominent verraten

Unschwer zu erkennen - in dieser Woche haben wir die BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta gesucht, richtig erraten hat es CP-Leser Daniel Windmüller. Herzlichen Glückwunsch zum Checkpott!

Stadtleben

Essen so amerikanisch, wie’s nur geht: Donuts meet Hot Dogs heißt es nämlich bis Sonntag in der Alten Potsdamer Straße 7 (S/U-Bhf Potsdamer Platz). Kein Grund, jetzt die Gesichter zu verziehen, gemeint ist natürlich nicht gleichzeitig. Hintereinander geht aber schon, denn in der Filiale von Brammibal’s Donuts in Mitte gastiert der „Vegan Hot Dog Pop Up Store“. Der verkauft vegane Hot-Dog-Würstchen zwischen selbstgebackenen Brötchen. Garniert werden kann das typisch amerikanische Fast Food mit Linsen, schwarzen Bohnen, Chili und Coleslaw. Wer sich dann noch das Signature Dish des gehypten Foodstores gönnen will, bestellt einen „Cinnamon Sugar“-Kringel, oder vielleicht auf einen „Nougat Filled“. Fr-So 11-18 Uhr

Trinken & Frühstücken im Akazienkiez Bunte Gemälde an den Wänden, helles Holz und viele Topfplanzen, die grüne Akzente setzen: Das Daily Day erfüllt damit schon eine Menge Kriterien für den optimalen Gemütlichkeitsfaktor. Und den sollte ein gutes Frühstückscafé auch haben. Ebenso eine üppig ausgestattete Vitrine mit selbstgemachten Kuchen, Croissants, Pain au chocolat und Muffins (nichts für Unentschlossene!). Wer lieber „Spanish“ oder „Italian“ frühstückt, hausgemachte Limo mag, oder Bio-Tee bevorzugt, kann auch zum Brunch getrost die Belziger Straße 21 (S-Bhf Julius-Leber-Brücke) anpeilen. Tägl. 8-18.30 Uhr

Am Freitagnachmittag feiert das Projekt cdmXberlin das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Mexiko-Stadt. Dafür werden zwischen 14 und 21 Uhr im Kreativhaus auf der Fischerinsel 3 Miniaturmodelle der zwei Städte ausgestellt, maßgeblich beteiligt an der Umsetzung war die Klasse 6a der Mühlenau-Grundschule. Darüber hinaus erfahren Besucher mehr über die Lieblingsorte der Menschen in Berlin und Mexiko-Stadt. Natürlich gibt’s auch ein kulinarisches Highlight: Mexikanische Süßigkeiten! U-Bhf Märkisches Museum

Last-Minute-Tickets bekommen Familien für die „Spass-Manufaktur“ im Tempelhofer Hafen: Mit dem Titel versprechen die Moderatoren des Vaterschafts-Podcasts „Jungfräuliche Väter“ einen lustigen Familiennachmittag. Halten sollen das Versprechen unter anderem ein 3D-Minigolfplatz, ein Spielplatz, die für funkelnde Kinderaugen obligatorische Hüpfburg und eine Riesenrutsche gibt’s oben drauf. Um 14 Uhr beginnt der Spaß, ab 20 Uhr soll es auf der After-Party auch für die Erwachsenen heiter zugehen. Karten gibt’s ab 10 Euro.
Last-Minute-Verlosung für die erste Aufführung von „Nosferatu“ im Babylon Berlin: Das Kino in der Rosa-Luxemburg-Straße 30 (U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz) hat zu seinem 90. Geburtstag das Babylon Orchester Berlin gegründet, das im Januar bei der Auftaktreihe „Berlin Marlene, Marlene Berlin“ unter dem Dirigenten Marcelo Falcão elf Stummfilme musikalisch begleitet. Um 20 Uhr gibt das Orchester Hans Erdmanns „Symphonie des Grauens“ – rekonstruiert von Hans Brandner - zum wohl bekanntesten Vampirfilm-Klassiker zum Besten. Dafür verlost der Checkpoint 2x2 Karten (bis 12 Uhr) – wer traut sich?

Am Wochenende in die Zitadelle Spandau: Dort begibt sich ein kleines Theaterensemble unter der Regie von Elzbieta Bednarska auf eine „theatralisch-musikalische Reise“. Inspiriert wurde die Performance „Unrast“ von dem gleichnamigen Buch der polnischen Autorin Olga Tokarczuk. Sie erzählt die – autobiografisch gefärbte – Geschichte einer endlos scheinenden Wanderschaft. Denn „Unrast“ sei symptomatisch für die zeitgenössische Epoche. Das Stück wird jeweils Freitag-, Samstag- und Sonntagabend ab 19 Uhr im Gotischen Saal der Zitadelle aufgeführt. Karten gibt’s ab 10 Euro.

Sonntag Die Berliner waren letztes Jahr in überdurchschnittlicher Plansch-Laune. Über 6,7 Millionen Gäste haben 2018 Berlins Schwimm- und Freibäder besucht. Das waren beinahe eine schlappe Million mehr als im Vorjahr – und das trotz, sagen wir mal, „variabler“ Öffnungszeiten. Zur kalten Jahreszeit dürfte es jetzt etwas ruhiger zugehen: Perfekt also für einen Wochenendausflug! Wobei Sie im Wellenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg wahrscheinlich trotzdem ins Schwitzen kommen, entweder in der Trockensauna oder beim Hüpfen über die Wellen. Wasserrutsche und Sprungbecken sind auch vorhanden. Angeblich kann man vom Becken aus direkt in den Görlitzer Park schauen. Eintrittspreise und Ermäßigungen hier,Wiener Straße 59 h, U-Bhf Görlitzer Bahnhof, Sa-So 9-22 Uhr (via Carina Kaiser)
Oder Sie bleiben trocken und gehen zum Rotary Benefizkonzert mit den Berlin Philharmonic Brass im Kammermusiksaal der Philharmonie. Ab 16 Uhr gibt’s eine Bandbreite von Bach über Purcell über Schostakowitsch auf die Ohren. Der Erlös geht an mehrere Kinderhilfsorganisationen, darunter „Berliner helfen“ und das Kinderschutzzentrum Berlin. Karten gibt's ab 40 Euro.

Karten gewinnen für die Wiederaufnahme von „Eine Frau, die weiß, was sie will!“ in der Komischen Oper am Sonntag (ab 19 Uhr). Für das Operettenstück aus den 30er Jahren schlüpfen die Schauspieler Dagmar Manzel und Max Hopp in gleich 20 verschiedene Rollen. Es wird also bunt! Im Anschluss an die Aufführung findet in der Behrenstraße 55-57 (U-Bhf Französische Straße) eine Aftershow Lounge mit Cocktails und Barmusik statt. Wenn Sie die Schauspieler trotz ihrer Wandelbarkeit auf der Bühne erkennen, könnte sich sogar ein Plausch mit ihnen ergeben! Wir verlosen 2x2 Karten für die Aufführung am Sonntag (bis 12 Uhr).
Noch hingehen in den Gropius Bau zu Lee Buls „Crash“. Die Performance- und Installationskunst der Koreanerin ist bis Sonntag in der Niederkirchnerstraße 7 (S-Bhf Anhalter Bahnhof) zu sehen. Eine Portion Verständnis sollten Besucher mitbringen – Buls Credo lautet nämlich: Verständnis für das Unverständnis in der Kunst zu erwirken. Der Eintritt kostet 11 Euro. 10-19 Uhr

Mit diesen Stadtleben-Tipps wünscht Maria Kotsev ein schönes Wochenende!

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Karl Max Einhäupl (72), Neurologe, Noch-Vorstandsvorsitzender der Charité / Mark Forster (35), Sänger / Anja Kofbinger (59), für die Grünen im AGH, stellv. Fraktionsvorsitzende / Wolf Lepenies (78), Soziologe, ehem. Rektor des Wissenschaftskollegs Berlin (1986-2001) / Mathis Marx, „endlich kein Teenie sondern Twen“ / Jana Scheerer (41), Journalistin und Schriftstellerin / Vincent (20), „liebe Grüße von Papa“ / Cornel Werhahn (70), „LG von der Sauna" / Nachträglich: „Herzlichen Glückwunsch und einen starken Rücken meiner wunderbaren Kollegin Birgit Reinkens"
Sonnabend - Ernst Bier (68), Jazz-Schlagzeuger / Marlene Heihsel (30), Mitglied der BVV Xhain (FDP), „schmausige Geburtstagswünsche“ / Maybrit Illner (54), TV-Moderatorin / Anja Lorenz, „das Allerbeste zum Feste wünschen Petra & Stephan aus Nürnberg!“ / Prof. Angelika Margull (75) / Gerlinde Schuknecht, „Alle guten Wünsche, vor allem gute Genesung. ML“
Sonntag - Alexander Dix (68), Jurist, stellv. Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz / Monika Grage, „Liebe Geburtstagsgrüße von Schöneberg nach Wyk. ML.“ / Bernhard Just (50), „Der tollste Mann der Welt" Carolin Mylord (58), Regisseurin und Schauspielerin / Uta Schorn (72). Schauspielerin und Moderatorin / „Joko“ Winterscheidt (40), Moderator und Comedian
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben - Prof. Adolf-Eugen Bongard, * 12. März 1929 / Peter Caternberg, * 2. März 1935 / Joachim Reibold „Jockel“, * 7. Februar 1937
Stolperstein - Simon Carl Knoller (Jhg. 1883) lebte mit seiner Frau Paula Knoller (Jhg. 1882) und dem gemeinsamen Sohn Karl Knoller (Jhg. 1919) am Alexanderufer 5 in Mitte. Die Familie floh 1933 nach Holland, wurde daraufhin in Westerbork interniert und heute vor 75 Jahren nach Bergen-Belsen deportiert. Paul Knoller wurde dort am 1. Juni 1944 ermordet, der Sohn Karl am 4. Dezember desselben Jahres und Simon Carl Knoller am 15. Februar 1945.

Er marschiert an der Grenze des Sagbaren. Mancher sieht Brandenburgs AfD-Spitzenkandidaten Andreas Kalbitz bereits als Nachfolger von Parteichef Gauland. Lesen Sie das Porträt von Maria Fiedler heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

Wir lieben Berlin. Wir verfluchen Berlin. Und es scheint, als sei es anderen schon im letzten Jahrhundert so ergangen. Und in dem davor. In diesem Sinne großen Dank an Ulrich Schröder für unser Fundstück der Woche: „Berlin. Berichte und Bilder“ von Martin Hürlimann aus dem Jahr 1934. Das Vorwort: „In einer Werbeschrift unserer Zeit lese ich 'viele' hielten Berlin für die schönste Stadt der Welt. Schon vor hundert Jahren wurde in einem Berlinbuch fast wortwörtlich dasselbe gesagt; aber einem dieser 'vielen' in Wirklichkeit zu begegnen, wird damals so selten geglückt sein wie heute. (…) Ganz im Gegensatz zur Meinung jener 'vielen' hat sich wohl keine Weltstadt so viele Beschimpfungen gefallen lassen müssen wie gerade Berlin. Namentlich mit dem 'Charakter' Berlins scheint es nach feinen Kritikern sehr schlimm zu stehen – und nicht nur heute! 'Gerade darin besteht Berlins Charakter, dass es keinen Charakter hat', meinte Mitte des vorigen Jahrhunderts trostreich ein Geistreicher. Doch Berlin lockt zu Übertreibungen, denen der Lobredner wie der Kritiker leicht verfallen. Versuchen wir darum, uns auf den Boden des gerecht wägenden Chronisten zurückzuziehen: nicht indem wir alle Gegensätzlichkeiten in einer grauen Mittelmeinung ausgleichen, sondern indem wir sie in ihrer ganzen Buntheit gegeneinander spielen lassen.“
Wir stellen fest: Die ersten Checkpoint-Bausteine wurden bereits in einem Berlin vor unserer Zeit gelegt. Wir werkeln gerne weiter...

Heute Abend allerdings feiert das Team Checkpoint erstmal noch Weihnachten und Neujahr nach. Das erste Gläschen trinken wir auf Sie! Ihnen ein schönes Wochenende! Machen Sie es gut! Ihre
Ann-Kathrin Hipp
@ak_hipp
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