Wenn Hippos im Wasser zu dösen scheinen, dann liegen sie keinesfalls nur auf der faulen Haut, sondern kommunizieren eifrig untereinander. Der französische Forscher Nicolas Mathevon und sein Team haben im Naturschutzgebiet Maputo Special Reserve in Mosambik das dauernde Grunzen und Schnauben der bis zu vier Tonnen schweren Tiere untersucht. Sie fanden heraus, dass jedes Individuum offenbar eine eigene Stimme und Stimmlage hat, die von den anderen wahrgenommen und zugeordnet werden kann. Die Nilpferde (eigentlich: Flusspferde) erkennen demnach zuverlässig die Zurufe ihrer Freunde und beantworten sie mit gelassenem Brummen. Auf fremdes Brüllen hingegen reagieren sie aggressiv und rücken sofort an, um ihr Territorium zu verteidigen, indem sie Kot verspritzen. Forscher erhoffen sich, dank dieser Erkenntnis die Ansiedlung neuer Gruppen der gefährdeten Spezies besser vorbereiten zu können. Oft scheitert der Versuch am aggressiven Verhalten der angestammten Tiere, die neue Genossen attackieren und vertreiben. Künftig könnten bereits vor dem Ansiedlungsversuch die Angestammten an die Stimmen der Neuen per Beschallung mit Lautsprechern gewöhnt werden.
Margot Zeslawski, Politik & Wirtschaft |