Bei Mathe-Genie John Nash, im Film „A Beautiful Mind“ dargestellt von Russell Crowe, dürften sie heftig gefunkt haben: die Neuronen in unserem Gehirn, die jetzt an den Universitäten Bonn und Tübingen identifiziert wurden. In unseren Schläfenlappen sitzen offenbar Nervenzellen, die bei bestimmten Rechenoperationen aktiv werden. Einige springen beim Addieren an, andere beim Subtrahieren.
Die Forschenden machten ihre Beobachtung bei Epilepsie-Patienten, denen ultrafeine Elektroden implantiert worden waren, um den Herd ihrer Krämpfe zu lokalisieren. Die Neuronen der neun Probanden reagierten auf mathematische Symbole genauso wie auf die Wörter plus und minus. Um komplexe Probleme zu lösen, wie sie John Nash beschäftigt haben, reichen die nun entdeckten Mathe-Neuronen freilich nicht aus. Forschende an der Pariser Sorbonne zeigten bereits vor einigen Jahren: Geht es um höhere Mathematik, springt im Gehirn ein spezielles Netzwerk an, über das anscheinend nur Profi-Denker verfügen.
Bernhard Borgeest, Wissen & Gesundheit |