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Liebe/r Leser/in,

die Zahl der Menschen mit multipler Sklerose hat sich in Deutschland innerhalb von vier Jahrzehnten verdoppelt. Experten schätzen, dass in Deutschland heute etwa 250.000 Menschen an multipler Sklerose (MS) leiden. Warum ausgerechnet Milch die Symptome der chronisch entzündlichen Erkrankung des Nervensystems verstärkt, erklären wir in unserem aktuellen Newsletter. Außerdem berichten wir über ein vermeintlich Schwarzes Loch, das sich als ein anderes Himmelsphänomen entpuppte. Zum Auftakt des Karnevals in Rio verraten wir, was Samba-Rhythmen in unserem Gehirn auslösen können, und wir gehen kurz auf die Ergebnisse des IPCC-Berichts ein.

Viel Spaß beim Lesen!

Sonja Fröhlich,
Wissen & Gesundheit

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Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Milch verstärkt MS

Kuhmilch und Kuhmilchprodukte können die Symptome von multipler Sklerose (MS) verstärken, wenn die Patienten unter einer Allergie gegen das Milchprotein Casein leiden. Ein Team der Universitäten Bonn und Erlangen-Nürnberg hatte den Zusammenhang untersucht, nachdem MS-Patientinnen häufiger von zunehmenden Beschwerden nach dem Verzehr von Milchprodukten geklagt hatten. Die Erkenntnisse ihrer jetzt im Fachmagazin PNAS erschienenen Studie ließen sich womöglich auch auf nicht an MS erkrankte Menschen übertragen, so die Forschenden.

Das Team um Stefanie Kürten vom Anatomischen Institut des Universitätsklinikums Bonn verabreichte Mäusen Casein, die daraufhin neurologische Störungen entwickelten. Grund war eine Schädigung der Isolierschicht um die Nervenfasern, dem sogenannten Myelin. Bei MS greift das eigene Immunsystem diese Schicht an, was zu Bewegungsstörungen führt und viele Betroffene bei fortgeschrittener Krankheit an den Rollstuhl bindet.

Dass Casein bei Mäusen einen ähnlichen Vorgang hervorrufe, liege offenbar daran, dass sich dieses Protein und ein weiteres namens MAG (im Körper an der Herstellung des Myelins beteiligt), ähnelten, glauben die Forschenden. Deshalb attackiere die körpereigene Abwehr bei Menschen, die unter einer einer Allergie gegen den Milchbestandteil leiden, sowohl das Casein als auch die wichtigen MAG-Proteine.

Derzeit werde ein Selbsttest entwickelt, mit dem MS-Betroffene testen könnten, ob sie allergisch auf Casein reagierten. Der Zusammenhang sei aber auch für nicht MS-Erkrankte beunruhigend, so Kürten. Schätzungen zufolge leiden in Europa rund 0,6 Prozent der Erwachsenen unter einer Kuhmilchallergie ­ nicht zu verwechseln mit einer Laktoseintoleranz, die hier nicht untersucht wurde.

Alina Reichardt,
Wissen & Gesundheit

Bild der Woche: Hitze und Hunger

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Mohamed Mohamud, ein Ranger der Sabuli Wildlife Conservancy, betrachtet den Kadaver einer Giraffe, die in der Nähe des kenianischen Dorfes Matana an Hunger gestorben ist. Afrika trägt relativ wenig zu den Treibhausgasemissionen des Planeten bei, erleidet aber einige der schwersten Auswirkungen des Klimawandels. Auch das unterstrich der neue Bericht des Weltklimarats (IPCC), der am Montag vorgestellt wurde. Demnach werden die verheerenden Folgen des Klimawandels immer deutlicher – für die Ökosysteme, die Artenvielfalt und die Gesundheit der Menschen. Bereits jetzt seien weltweit mehr als drei Millionen Menschen von der globalen Erwärmung in ihren Lebensumständen gefährdet. Wenn die Erwärmung 2,1 Grad erreiche, dürften in Afrika bis 2050 zusätzlich 1,4 Millionen Kinder wegen Unterernährung in ihrer Entwicklung für immer zurückbleiben.

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2. Doch kein Loch

Es galt als Sensation, als ein Forschungsteam vor zwei Jahren meldete, bei einem Stern das angeblich der Erde nächstgelegene Schwarze Loch gefunden zu haben – nur 1000 Lichtjahre entfernt. Die Astronomen mussten sich jetzt korrigieren, ihre neue Erklärung ist aber ähnlich spannend.

Wie detailliertere Beobachtungen zeigten, handelt es sich bei dem Objekt mit dem Namen HR 6819 nicht um das ursprünglich vorgeschlagene Dreifachsystem aus zwei Sternen und einem Schwarzen Loch, sondern um einen Doppelstern mit einem seltenen „Vampir“-Stern.

Zu der Fehlinterpretation sei es gekommen, weil sich der Stern in einem ungewöhnlichen, sehr kurzen Zustand seiner Entwicklung befinde, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Astronomy & Astrophysics“. Damit enthalte HR 6819 zwar kein Schwarzes Loch, biete den Astronomen aber die besondere Möglichkeit, Einblick in diese kurze Phase der Entwicklung eines Doppelsterns zu erhalten.

Sonja Fröhlich,
Wissen & Gesundheit

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3. Mehr als Samba

Zu Samba-Rhythmen schwingen selbst Tanzmuffel die Hüften. Dass die mit dem brasilianischen Straßenkarneval populär gewordene Musik mit ihren eingängigen Trommelklängen bei vielen Freude, Bewegungsdrang und Gefühle der Verbundenheit auslöst, ist kein Zufall. Der Takt und das synchrone Zusammenspiel der verschiedenen Schlaginstrumente aktivieren Gehirnareale, die sowohl an Bewegung als auch an Vorhersagen beteiligt sind, wie Forschende des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) und des D’OR Instituts für Forschung und Lehre in Rio de Janeiro jetzt herausfanden.

„Je synchroner die Instrumente zusammenspielen, desto klarer kann der zugrunde liegende Takt erfasst werden. Das vereinfacht vermutlich die Vorhersageprozesse“, erklärt Annerose Engel, Neurowissenschaftlerin und Neuropsychologin am MPI CBS und dem Universitätsklinikum Leipzig. Für ihre Studie spielten Engel und ihr Team Studienteilnehmenden Samba-Musik im Original sowie in leicht verzerrtem Takt vor, befragten sie zu ihrem Empfinden und maßen ihre Gehirnaktivität mithilfe funktioneller Magnetresonanztomografie.

Zudem könne die Wahrnehmung von Synchronie zwischen den Instrumenten auch eine soziale Verbundenheit erzeugen, schreibt das Team im Fachmagazin „Frontiers of Neuroscience“. So regten sich bei Studienteilnehmenden, die beim Zuhören besonders intensive Gefühle empfanden, auch Hirnregionen, die an sozialer Bindung und prosozialem Verhalten beteiligt sind. „Die Erkenntnisse könnten uns auch in der Neurorehabilitation helfen“, sagt Engel. Etwa bei der Behandlung eines Schlaganfalls werde Musik gezielt eingesetzt, um durch rhythmische Stimulation Bewegungsabläufe, aber auch Aufmerksamkeit und andere kognitive Fähigkeiten zu trainieren.

Alina Reichardt,
Wissen & Gesundheit

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