Liebe/r Leser/in, dass sich Angela Merkel für die nicht durchdachte Idee, Gründonnerstag und Karfreitag zu Ruhetagen zu erklären, schon wenig später entschuldigt hat, verdient persönlich Respekt. Denn sich zu entschuldigen, fällt niemandem leicht. Bundeskanzler sind da eher keine Ausnahme. Allerdings kann man daran erinnern, dass Gerhard Schröder sich für seine Agenda-2010-Reformen zwar nie entschuldigt hat, dafür aber 2005 vorgezogene Neuwahlen ausrief, die er absehbar verlor. Auch so kann die Übernahme von Verantwortung aussehen.
Man könnte die absurde Idee, die dritte Welle der Pandemie mithilfe des Gründonnerstags zu brechen, für eine Petitesse halten, die noch schnell genug aus dem Verkehr gezogen wurde, bevor sie ernsthaften Schaden anrichten konnte. Doch nach Masken-, Impf- und Schnelltest-Desaster blitzt das böse Wort vom Staatsversagen auf. Deutschland fühlt sich – mit einigem Recht – unter Niveau regiert, was alle Umfragen derzeit zeigen. Die über viele Jahre auch international bewunderte Krisenkanzlerin Angela Merkel verlassen offenbar die Kräfte.
Doch wo etwas vergeht, steigt häufig auch etwas auf. In diesem Fall ist das Boris Palmer, der unbequeme Oberbürgermeister von Tübingen, der von Anfang an eigene Wege in der Corona-Pandemie beschritten hat. Sein Modell – Wiedererlangung von Freiheiten wie Shoppen für negativ Getestete mit amtlichem Tagespass – ist plötzlich in aller Munde. Markus Söder – bislang der Härteste unter den Harten im Kampf gegen Corona – plant ab dem 12. April in Bayern ein „Tübingen plus“. In acht Städten und Landkreisen sollen Shopping- und andere Freiheiten unter massivem Einsatz von Schnelltests für zwei Wochen bei höheren Inzidenzen ausprobiert werden.
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef erweist sich einmal mehr als politisch sehr flexibel – er handelt schon, während andere sich noch fragen, was gerade geschehen ist. Eben noch „Team Vorsicht“, wenige Stunden später plötzlich „Team Hoffnung“. Und Boris Palmer, den viele Grüne wegen seines Eigensinns noch vor wenigen Monaten am liebsten aus der Partei geworfen hätten, steigt auf zum Mann der Stunde.
Über die Lehren nach gut einem Jahr Corona, politisches Versagen, Digitalisierung und Datendiktatur und die Zukunft unseres Planeten schreibt in dieser Ausgabe Yuval Noah Harari. Der israelische Professor ist Historiker und Zukunftsforscher in einem. Über 27 Millionen Exemplare seiner Bücher (z. B. „Homo Deus“) wurden weltweit verkauft. In seinem Gastbeitrag ab Seite 22 entdecken Sie übrigens ein Logo, das Sie in den nächsten Monaten noch häufiger sehen werden – „For Our Planet“.
Denn unter dem Namen „For Our Planet“ startet der BurdaVerlag, in dem FOCUS erscheint, in dieser Woche eine publizistische Initiative, um auf die Veränderung des globalen Klimas als die größte Herausforderung unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir wollen eine publizistische Plattform für eine inhaltlich fundierte Diskussion über die ökologischen, sozialen und politischen Folgen des Klimawandels sein. Mehr unter: forourplanet.com.
Um Nachhaltigkeit, Heimatliebe und den Sinn für Natur geht es auch in unserer Titelgeschichte ab Seite 56. Denn kein Vehikel zur Corona-Alltagsflucht ist gesünder als das Fahrrad. Mein Kollege Markus Götting, der diese Titelgeschichte konzipiert hat, verbringt jede freie Minute in den Alpen – mit dem Mountainbike oder seinem Rennrad. Dabei nutzt er seit vielen Jahren die App Komoot. Götting sagt: „Das ist die beste Plattform für Radfans und Wanderer.“ Umso glücklicher ist er, das Berliner Start-up bei der Suche nach den schönsten Radtouren für FOCUS gewonnen zu haben.
Komoot ist vor etwas mehr als zehn Jahren gestartet und soziales Netzwerk, Routenplaner und Navigation in einer App. Mit 17 Millionen Nutzern ist es die populärste Plattform für Rad- und Wandertouren. User laden ihre Strecken hoch, teilen Erlebnisse, lassen sich inspirieren, kommentieren. Mit den Daten dieser riesigen virtuellen Gemeinschaft haben wir für unsere Titelstory Ausflüge für jedes Level und jede Region kuratiert. In diesem Heft stellen wir Ihnen 33 wunderbare Radtouren vor – und in der FOCUS-Collection auf Komoot finden Sie ab sofort insgesamt 50 tolle Ideen der Redaktion. Und das nicht nur für die Osterferien. |
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