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Moritz Döbler
Chefredakteur
30. September 2024
Liebe Frau Do,
der erwartete Rechtsruck in Österreich ist eingetreten: Die FPÖ setzte sich mit 29,2 Prozent der Stimmen an die Spitze und ist damit in etwa so stark wie die AfD bei den jüngsten Landtagswahlen im Osten. Die Regierungsbildung dürfte schwierig werden, der dortige Bundespräsident muss den Auftrag dafür nicht zwingend dem Wahlsieger übertragen. In Deutschland wird der Bundestag wohl schon bald über ein Verbot der AfD abstimmen . Einzelne Abgeordnete von CDU/CSU, SPD, Grünen und Linken haben einen entsprechenden Gruppenantrag ausgearbeitet, wie unter anderem die „Welt am Sonntag“ berichtet. Um ihn einzubringen, muss er von mindestens 37 Abgeordneten getragen werden, was offenbar der Fall ist. Ich halte den Schritt für falsch, obwohl die AfD sich in Teilen klar rechtsextremistisch und damit verfassungsfeindlich positioniert. Nur: Wenn sich die etablierten Parteien nach drei verlorenen Landtagswahlen wirklich zu einem Verbot durchringen sollten, wäre das ein zwiespältiges Signal für die Demokratie. Und das Verfahren würde Jahre dauern. Alice Weidel fordert also in (spätestens) einem Jahr als Kanzlerkandidatin Olaf Scholz, Friedrich Merz und Robert Habeck heraus. SPD, CDU/CSU und Grünen sollte mehr einfallen als ein Verbot des politischen Gegners. Sonst steuert Deutschland auf einen ähnlichen Rechtsruck im Bund zu, wie ihn Österreich jetzt erlebt hat.
FPÖ-Chef Herbert Kickl am Wahlabend in Wien., FOTO: AP/Heinz-Peter Bader
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Nahostkonflikt: Mehr als 30 Jahre stand Hassan Nasrallah an der Spitze der schiitischen Hisbollah im Libanon. Nun hat Israel ihn neben einer ganzen Reihe hochrangiger Hisbollah-Mitglieder getötet. Die wichtigsten Namen haben für Sie zusammengefasst . In der Nacht zu Montag hat Israel an mehreren Fronten massiv angegriffen: Neben der Hisbollah und der Hamas werden auch die Huthi im Jemen zum Ziel. Derweil wächst die Sorge vor einer möglichen Bodenoffensive Israels im Libanon. Den aktuellen Stand finden Sie immer in unserem News-Blog.
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Meinung am Morgen
Papst: Mit seinen Äußerungen über Weiblichkeit hat Papst Franziskus bei seinem Besuch in Belgien am Wochenende für Empörung gesorgt. Worin sich die Kritik entzündet und was das Frauen (und Männern) zu denken geben sollte, beschreibt Dorothee Krings in ihrem Kommentar. Die Katholische Universität in Löwen, wo das Kirchenoberhaupt vor Studentinnen sprach, distanzierte sich danach mit „Unverständnis und Missfallen“ von seinem Rollenbild.
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„Fruchtbare Aufnahme und Fürsorge“ – wie der Papst Frauen missversteht
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Durch die Brille eines Konzerns
So gesehen
Beim 50. Berlin-Marathon erreichten Äthiopiens Lauf-Asse gestern zwar keinen Weltrekord und keinen Streckenrekord, aber waren doch enorm schnell. Milkesa Mengesha siegte beim Jubiläum über die 42,195 Kilometer in 2:03:17 Stunden bei den Männern, Tigist Ketema in 2:16:42 Stunden bei den Frauen. Mein letzter Marathon liegt schon einige Jahre zurück, insgesamt zwölf bin ich gelaufen, davon vier in Berlin, und stets ungefähr halb so schnell. Für mich und die meisten Hobbyläufer gilt: Die letzten sieben bis zehn Kilometer sind die schwersten, und am besten gelingt es, wenn man bewusst langsam startet, um das Tempo gleichmäßig bis zum Ende zu halten. Dieser Grundsatz eignet sich auch für den Start in die Woche. Bloß keine Hektik! Wobei allerdings ein Brückenwochenende vor uns liegt – vielleicht sind die drei Tage bis dahin doch eher ein Sprint? So oder so wünsche ich Ihnen bei jedem Tempo viel Freude (und danach Zeit zum Durchatmen). Bis morgen!
Herzlich
Ihr
Moritz Döbler
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P.S. Was hat uns unsere erste Liebe gelehrt? Und wie fühlt sich Liebe an, die über den Tod hinaus anhält? In unserer Reihe „Bei aller Liebe“ widmen wir uns dem schönsten Gefühl überhaupt – und präsentieren viele spannende Geschichten.
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Nach einem halben Jahr Teillegalisierung
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