RZ_Newsletter_Bankenbrief_NEU

Zur Online-Version

Bankenbrief

Wichtiges vom 17. Juni 2024

Logo

 

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • EZB plant keine Notkäufe französischer Staatsanleihen
  • ING setzt sich höhere Ziele 
  • Arbeitgeberpräsident Dulger sieht Demokratie in Gefahr 
  • Fed-Kashkari stimmt Anleger auf Leitzinssenkung ein
  THEMA DES TAGES  

Frankreichs Finanzmarkt in Aufruhr: Kein Notfallprogramm der EZB 

Die Europäische Zentralbank (EZB) plant derzeit keine Notkäufe französischer Staatsanleihen. Wie Medien heute berichteten, betonten fünf Währungshüter, die aufgrund des sensiblen Themas anonym bleiben wollten, dass sie kein Notfall-Kaufprogramm vorbereitet haben, um die Situation an Frankreichs Finanzmärkten zu beruhigen. Sie äußerten zwar ihre Besorgnis über den jüngsten Verkaufsdruck auf französische Staatsanleihen, erklärten jedoch, dass es vielmehr die Aufgabe der Politik sei, Investoren von einer stabilen Wirtschaftspolitik zu überzeugen. Die Finanzmärkte gerieten zuletzt unter Druck, da Anleger vor den vorgezogenen Neuwahlen, die dem rechtsextremen Rassemblement National (RN) eine Mehrheit bringen könnten, sich vermehrt von französischen Wertpapieren trennten. Finanzminister Bruno Le Maire hatte gewarnt, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone könne in eine Finanzkrise schlittern, sollten die extremen Parteien die Wahlen am 30. Juni und 7. Juli gewinnen. EZB-Chefökonom Philip Lane zeigte sich bezüglich der jüngsten Turbulenzen wenig besorgt. "Was wir auf den Märkten beobachten, ist natürlich eine Neubewertung", sagte Lane heute in London. "Es ist nicht die Welt der ungeordneten Marktdynamik."

Test

EZB hat für den Notfall ein heißes Eisen im Köcher 

Die EZB verfügt über ein bisher ungenutztes Anleihenkauf-Instrument namens "Transmission Protection Instrument" (TPI), das zur Unterstützung einzelner in Schwierigkeiten geratener Länder eingesetzt werden kann. Dieses Instrument soll sicherstellen, dass die Geldpolitik gleichmäßig im gesamten Währungsraum wirkt und ein Auseinanderdriften der Finanzierungskosten der einzelnen Euro-Staaten verhindert. Der gezielte Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des TPI erfordert jedoch, dass die betreffenden Länder die EU-Vorgaben zu den Staatshaushalten erfüllen. (Foto: picture alliance/dpa/AP/Thomas Padilla)

[n-tv.de]
[msn.com]
[ch.marketscreener.com]
[manager-magazin.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Nord/LB kehrt den Flugzeugfinanzierungen den Rücken 

Test

Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) lässt das Geschäft mit Flugzeugfinanzierungen fallen. Das Institut aus Hannover verkauft ein Kreditportfolio von 1,67 Milliarden Euro an die Deutsche Bank, wie beide Seiten heute ohne weitere Preisangaben mitteilten. Der Deal solle in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Das Restportfolio in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro verbleibt demnach im Nord-/LB-Konzern und läuft sukzessive aus. Die Nord/LB werde kein Neugeschäft mehr mit Flugzeugfinanzierungen machen, hieß es. Stattdessen wolle sich die Landesbank künftig stärker auf Erneuerbare Energien konzentrieren. "Mit dieser Entscheidung gehen wir nun den nächsten Schritt und richten uns noch stärker auf die Umsetzung der Energiewende in unseren ausgewählten Wachstumsbereichen Erneuerbare Energien, Commercial Real Estate und Firmenkunden aus", sagte Nord/LB-Chef Jörg Frischholz. Die freigesetzten Mittel sollen diese Bereiche weiter stärken. (Foto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini)

UBS will Greensill-Affäre zu den Akten legen 

Die UBS will die von der übernommenen Credit Suisse geerbte Greensill-Affäre endgültig abschließen. Die Schweizer Großbank teilte heute mit, dass Investoren der "Credit Suisse Supply Chain Finance Funds", die in die zusammengebrochene Greensill Capital investiert hatten, ein freiwilliges Rückkaufangebot erhalten sollen. Die Anleger können demnach pro Anteil 90 Prozent des vom Subfonds zuletzt bestimmten Nettoinventarwerts (NAV) vom 25. Februar 2021 erhalten. "Das Angebot zielt darauf ab, den Fondsanlegern Sicherheit zu geben, mit einem beschleunigten Ausstieg aus ihren Positionen und einem hohen Maß an finanzieller Entschädigung", erklärte die UBS. Das Geldhaus rechnet im zweiten Quartal mit einer Rückstellung von rund 0,9 Milliarden US-Dollar (0,84 Milliarden Euro) für das Rückkaufangebot, entnimmt diese jedoch aus einem bestehenden 4 Milliarden Dollar schweren Altlastentopf, der nach der Übernahme der Credit Suisse installiert worden war. Daher seien keine wesentlichen Auswirkungen auf das Finanzergebnis oder das harte Kernkapital (CET1) zu erwarten, hieß es. (Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler)

test

ING Groep setzt sich höhere Ziele 

Die niederländische Großbank ING Groep erwartet mittelfristig eine höhere Eigenkapitalrendite. Für 2027 strebe die Gruppe eine Rendite von 14 Prozent an, was über dem bisherigen Ziel von 12 Prozent bis 2025 liege, teilte das niederländische Institut heute anlässlich seines Kapitalmarkttages mit. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Zwischen 2024 und 2027 plant die Bank demnach, ihre Gesamterträge jährlich um 4 Prozent bis 5 Prozent zu steigern. Die Gebühreneinnahmen sollen bis 2027 auf 5 Milliarden Euro steigen, nachdem sie 2023 bei 3,6 Milliarden Euro lagen. ING bekräftigte außerdem das Ziel einer Kernkapitalquote (CET 1) von rund 12,5 Prozent bis Ende 2025.

PBoC rührt Leitzins MLF abermals nicht an

Die Zentralbank in Peking hat den Leitzins MLF erneut unverändert belassen. Der einjährige Zinssatz der mittelfristigen Kreditfazilität (MLF) bleibt auf 2,5 Prozent, wie die People's Bank of China (PBoC) heute bekannt gab. Der MLF liegt seit dem vergangenen Sommer unverändert auf diesem Niveau. Die Zentralbank der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt habe den Leitzins erneut nicht angetastet, da sie Sorgen um eine stärkere Abwertung des Landeswährung Yuan zum US-Dollar habe, schrieb die Commerzbank in einem Kommentar. Natürlich habe dies bei einer gemanagten Währung wie dem Yuan keinen direkten Einfluss auf den Wechselkurs, sei aber trotzdem als Signal zu verstehen.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Brief

Dulger sieht Demokratie in Gefahr 

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger (Foto) hat die Bundesregierung zu grundlegenden Reformen aufgerufen. Seiner Ansicht nach stehen Wohlstand und Freiheit auf dem Spiel, weshalb Deutschland jetzt handeln müsse, erklärte er heute in Dresden. "Unsere Demokratie steht unter Druck – sowohl von außen als auch von innen", betonte er. Eine Politik der Mitte solle wieder die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität ins Zentrum rücken. Dulger sieht Deutschland vor den größten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen seit der Wiedervereinigung. Das Land müsse schneller und effizienter werden, forderte er. Der Arbeitgeberpräsident hob dabei insbesondere den Bürokratieabbau, unkomplizierte Genehmigungsverfahren und eine Fachkräfteoffensive hervor. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler)

Fed-Kashkari stimmt Anleger auf Leitzinssenkung ein

test

Neel Kashkari (Foto), Präsident des Ablegers der Federal Reserve (Fed) in Minneapolis, hält einen Zinsschritt gegen Jahresende für wahrscheinlich. Es sei eine "vernünftige Prognose", dass dies im Dezember passieren könne, sagte Kashkari in einem gestern ausgestrahlten TV-Interview. Die Fed befinde sich in einer guten Situation und könne sich mit einer Entscheidung Zeit lassen. Er machte aber eine wichtige Einschränkung: Es sei notwendig, weitere Beweise für einen Inflationsrückgang zu sehen, um von einem Zusteuern auf das 2-Prozent-Ziel überzeugt zu sein. Erst vergangene Woche bestätigte die Fed den aktuellen Leitzinskorridor von 5,25 bis 5,5 Prozent. (Foto: picture-alliance/dpa/Department of the Treasury)

Yellen: Nutzung des Russlandgeldes ist kein Diebstahl

Die Gruppe der Sieben (G7-Staaten) wollen der Ukraine mit Milliardeneinnahmen aus Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen unter die Arme greifen. Russlands Präsident Wladimir Putin reagierte erwartungsgemäß erbost. US-Finanzministerin Janet Yellen kann die Aufregung und Kritik aus Moskau hingegen nicht nachvollziehen. Das eingefrorene russische Vermögen verbleibe, wo es sei, sagte Yellen gestern im US-Fernsehen. Es generiere allerdings Gelder, auf die Russland keinen Anspruch habe. Es handle sich also nicht um Diebstahl. "Es gibt hier kein rechtliches Problem", so die Finanzministerin. Die Zinserträge des russischen Vermögens zu nutzen, sei eine Möglichkeit zu zeigen, dass die Unterstützung für die Ukraine anhalte. In westlichen Ländern wurden seit Beginn des russischen Angriffs nach Angaben der US-Regierung rund 280 Milliarden Dollar an russischen Zentralbankgeldern eingefroren. Die G7-Staaten haben sich bei ihrem jüngsten Gipfel in Italien darauf verständigt, mithilfe von Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen ein Kreditpaket im Umfang von 50 Milliarden Dollar zu finanzieren.

EZB-Chefökonom Lane: Inflation sinkt sukzessive

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane äußerte sich zuversichtlich, dass die Inflation im kommenden Jahr das Notenbankziel von 2 Prozent erreichen wird. Lane erklärte heute, dass die EZB trotz einiger Hürden auf dem richtigen Weg sei. "Es gibt viel Zuversicht bezüglich des Ziels für die zweite Hälfte des nächsten Jahres", sagte Lane. "Wir müssen die eingehenden Daten sorgfältig interpretieren und zwischen Rauschen und Signal unterscheiden." Die EZB strebt eine Teuerungsrate von 2 Prozent an, die als optimal für die Währungsunion gilt.

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Transition Finance: In der neuen Folge des Podcasts "Bankgeheimnis" beschäftigt sich der Bankenverband mit den Fragen: Wie gestaltet sich die Finanzierung des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft aktuell? Welche Aufgabe kommt den Banken zu? Was ist die Rolle der Politik? Um das Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft zu erreichen, müsse der Prozess des mehrjährigen Übergangs zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell entsprechend geplant und finanziert werden, erklären die Autoren. Die sogenannte EU-Taxonomie erfasse nur die heute schon grünen Wirtschaftsaktivitäten – wichtig wäre es aber, außerhalb des Anwendungsbereichs der Taxonomie, klare Leitlinien zu haben, um Transitionsprozesse zu identifizieren und zu unterstützen. Die Links zum Podcast mit Politikökonom Frederik Lange vom Bankenverband erhalten Sie hier: 

[bankenverband.de]
 
  POSTS DES TAGES  

European Central Bank

To properly anticipate and tackle risks to the economy, policymakers need to monitor and analyse changes across different sectors, such as manufacturing, trade and hospitality.

Read this #EconomicBulletin article to find out more https://ecb.europa.eu/press/economic-bulletin/articles/2024/html/ecb.ebart202404_01~7283402c4b.en.html

 

Commerzbank AG

Wie denken Vermögende über ihre #Nachlassplanung?

Und wie sieht ihr #Vermögen überhaupt aus? 🤔

Unsere Studie „Vermögen über Generationen sichern“ zeigt: 78 % der Befragten besitzen Konto- und Wertpapiervermögen, das größtenteils über die eigene Erwerbsarbeit geschaffen wurde. Und 46 % davon besitzen mehr als 100.000 Euro.

Mehr Infos zum Thema: https://scom.ly/Testament

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

In Frankfurt halten die EZB und die Kommission der Europäischen Union (EU) eine Konferenz zur europäischen Finanzintegration ab. EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness und EZB-Vizepräsident Luis de Guindos nehmen mit Redebeiträgen daran teil. – Die Europäische Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht in Luxemburg die Inflationszahlen für Mai. – In Mannheim legt das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung seinen Barometer für die Konjunkturerwartungen für den laufenden Monat vor.

  NACHSCHLAG  

Darf ich am Arbeitsplatz Fußball schauen?

Der Ball rollt: Für viele Fußballfans beginnt mit der Europameisterschaft die schönste Zeit des Jahres. Beschäftigte sollten in den kommenden Wochen jedoch einige Grundregeln beachten, damit es bei aller Begeisterung nicht zu Konflikten mit den Vorgesetzten kommt. Welche das sind, lesen Sie hier: