Plus: Warum wir unseren Lieben mehr Zettel schreiben sollten
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Guten Tag,

tagsüber drehen Seeadler ihre Runden, nachts malen Polarlichter herrliche Farben an den Himmel. Im nächstgelegenen Dorf wohnen nur etwa dreißig Menschen, denen man kaum einmal begegnet. Hier, in der Region Vesterålen in Nordnorwegen, ist man ziemlich allein. Und genauso wollte es Carola Rackete haben. Für einen Monat hatte sich die Aktivistin im Frühjahr vom Trubel der Welt zurückgezogen, um nördlich des Polarkreises Kraft zu sammeln für die Anstrengungen dieses Sommers: Zum ersten Mal bewirbt sie sich um ein politisches Amt und tritt als eine von zwei Spitzenkandidaten für die Partei Die Linke bei der Europawahl an.

Bekannt geworden ist Rackete 2019 als Kapitänin der »Sea-Watch 3«, einem Schiff der NGO Sea-Watch, das Migrantinnen und Migranten auf dem Mittelmeer rettete. 53 Menschen in Seenot hatte die Crew damals aus einem Schlauchboot nahe der libyschen Küste an Bord genommen – aber weder Malta noch Italien wollten das Schiff in ihre Häfen einlaufen lassen. Nach einer Odyssee von fast drei Wochen widersetzte sich Rackete schließlich einem Dekret der italienischen Regierung und steuerte Lampedusa an. Die Menschen an Bord waren gerettet – aber sie wurde vorläufig festgenommen. Während sie von der einen Seite als Zuarbeiterin von Schlepperbanden beschimpft wurde, feierten viele andere Rackete als Heldin.

SZ-Magazin-Redakteurin Susan Djahangard durfte die Ruhe von Rackete stören und besuchte sie in Norwegen – es war eine von vielen Begegnungen der beiden und ist Teil des großen Porträts, das Djahangard für das SZ-Magazin über die frischgebackene Spitzenpolitikerin geschrieben hat. Und egal, wie man zu Rackete oder der Partei steht, für die sie sich zur Wahl stellt (ohne Parteimitglied zu sein): Sie ist eine spannende Person, die Widerstände auszuhalten bereit ist und glaubwürdig für ihre Überzeugungen kämpft. Ob ihr die Arbeit im Europaparlament liegen wird, weiß Rackete selbst noch nicht: »Die Parlamente sind für die Fragen, die wir haben, eigentlich zu langsam. In den Krisen, die wir erleben, bräuchten wir schnellere demokratische Entscheidungen, von Bürgerräten zum Beispiel.«
Frau am Ruder
Carola Rackete, bekannt geworden als Seenotretterin auf dem Mittelmeer, strebt als Spitzenkandidatin für Die Linke ins Europaparlament. An einen erfolgreichen Kampf für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit glaubt sie aber nicht – warum tut sich ein Mensch das dann an?
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Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre des neuen SZ Magazins.

Herzlich,

Ihr Michael Ebert
Chefredakteur
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