Liebe Leserin, Lieber Leser,
die Sachfragen sind zwar noch so ungeklärt wie Deutschlands Punktestand beim nächsten Eurovision Song Contest, doch das schwarz-rote Postenroulette dreht sich längst. Als gesetzt gilt das Duo „Klingorius“. Lars Klingbeil überlegt, ob er sich Finanzminister traut (ob wir es ihm zutrauen, steht auf einem anderen Blatt). Es könnte ihm auf dem Weg zur Kanzlerkandidatur 2029 helfen. Konkurrent Boris Pistorius besitzt die Kompetenz für gleich drei Ämter (Außen, Innen, Verteidigung). Welches es wird, hängt von den Unions-Gelüsten ab. Für 15 Ministerien (falls es noch so viele sein werden) gilt voraussichtlich die Formel 6+6+3, verteilt auf CDU, SPD und CSU. Bevor Sie jetzt an Basar denken: Es ist sinnvoll, sich frühzeitig Gedanken über Führungskräfte zu machen. Mit vorausschauendem Personalmanagement, das weiß jedes gute Unternehmen, steht und fällt der Erfolg. Beim Stichwort Erfolg kommt einem allerdings eine Person gerade nicht in den Sinn: Saskia Esken (12,9 Prozent Erststimmen in ihrem Wahlkreis Calw). Mit Sätzen wie „Ich verspreche, dass ich nerve” nervt sie sogar die Parteifreunde, die sie menschlich schätzen. Meine Kollegen Mike Szymanski und Janna Claudia Wolf schreiben im neuen FOCUS ungemein lesenswert über die „Entgenossisierung“ als letzte Chance der deutschen Sozialdemokratie: „Erneuerung statt Saskia Esken, Pragmatismus statt Programmhörigkeit.” Die beiden stellen nüchtern fest: „In einer intakten SPD wäre diese Frau 2019 kaum Parteichefin geworden.“ |