Frauenquote im Mittelstand steigt nur langsam – Corona-Krise trifft Chefs und Chefinnen gleich hart
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Presseerklärung der KfW vom 05.03.2021
Frauenquote im Mittelstand steigt nur langsam – Corona-Krise trifft Chefs und Chefinnen gleich hart
Anteil der Chefinnen im Mittelstand 2020 nur leicht auf 16,8% gestiegen
Im Mittelstand insgesamt gleiche Corona-Betroffenheit männer- und frauengeführter Unternehmen
Bei jungen Selbständigen, die erst wenige Jahre am Markt sind, verzeichnen Frauen aber häufiger Umsatzverluste als Männer
Die Corona-Krise hat frauen- und männergeführte Unternehmen im deutschen Mittelstand in der Gesamtsicht gleich hart getroffen. Das zeigt eine neue Studie von KfW Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels. Zuletzt berichteten im Januar 2021 jeweils etwa zwei Drittel der weiblichen und männlichen Unternehmenschefs über negative Folgen der Corona-Pandemie. Für die Teilgruppe der jungen Selbständigen, die erst wenige Jahre am Markt sind, deuten ergänzende Ergebnisse einer Umfrage von KfW Research in Kooperation mit der Gründerplattform auf eine stärkere Betroffenheit selbständiger Frauen hin. Seit Ausbruch der Corona-Krise haben 36% der antwortenden Männer, aber 45% der Frauen mehr als die Hälfte ihrer Umsätze verloren.
 
Die Unterschiede bei den jungen Selbstständigen sind weitgehend durch die Branchenstruktur zu erklären. Besonders von Umsatzverlusten betroffen sind Branchen mit hohem Frauenanteil – zum Beispiel das Sozialwesen oder das Kreativgewerbe. Selbstständige IT-ler hingegen sind deutlich weniger von Umsatzverlusten betroffen – eine Branche mit hohem Männeranteil.
 
Blickt man auf den gesamten Mittelstand, so standen im vergangenen Jahr rund 638.000 Frauen an der Spitze eines mittelständischen Unternehmens in Deutschland oder waren selbständig - 25.000 mehr als 2019. Mit aktuell 16,8% ist der Anteil der frauengeführten an allen kleinen und mittleren Unternehmen weiterhin aber deutlich vom Höchststand des Jahres 2013 (19,4%) entfernt. Zu geringe Gründungstätigkeit von Frauen generell und häufigeres Aufschieben von Gründungsprojekten im Corona-Jahr 2020 wirken dämpfend auf den Chefinnenanteil.
 
„Zum Internationalen Weltfrauentag am 8. März gibt es diesmal leider wenig gute Nachrichten aus dem deutschen Mittelstand: Frauen sind als Chefinnen kleiner und mittlerer Unternehmen weiterhin unterrepräsentiert, ihre Zahl steigt im Corona-Jahr 2020 nur gering“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Die seit Jahren bestehende Zurückhaltung von Frauen bei Gründungen bremst den Zuwachs an Unternehmenslenkerinnen perspektivisch. Die stärkere Betroffenheit der weiblichen jungen Selbständigen durch die Folgen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen dürfte für einen weiteren Dämpfer sorgen. Dass die Führungsetagen des Mittelstands absehbar stärker weiblicher werden, ist wenig wahrscheinlich.“
Weiterführende Informationen
Die aktuelle Analyse von KfW Research zu den Chefinnen im Mittelstand ist abrufbar unter:
w w w. kfw. de/kompakt
 
Zum Datenhintergrund:
Die aktuelle Analyse von KfW zum Frauenanteil und zur Corona-Betroffenheit im gesamten deutschen Mittelstand basiert auf dem KfW-Mittelstandspanel. An dieser repräsentativen Befragung mittelständischer Unternehmen mit maximal 500 Mio. EUR Jahresumsatz beteiligen sich jährlich rund 10.000 Unternehmen. Für die ergänzende Befragung unter Gründern und jungen Selbstständigen hat KfW Research vom 4.-15. Februar 2021 die auf der von Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, KfW und BusinessPilot betriebenen Gründerplattform (www.gruenderplattform.de) registrierten Nutzer online befragt. Beteiligt haben sich 492 junge Selbstständige und 218 Personen in der Gründungsplanung. Aufgrund des Befragungsdesigns sind die Ergebnisse nicht repräsentativ, geben jedoch einen wichtigen Einblick in die Betroffenheit von Selbstständigen und jenen auf dem Weg dahin. Die Daten zur Corona-Betroffenheit von Frauen unter den jungen Selbstständigen und Gründungsplanern hat KfW Research anlässlich des Weltfrauentags vorab ausgewertet. Die vollständige Analyse wird bis Mitte März 2021 publiziert.
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