2. Zu viele Akademiker Wenn die Hamburger am kommenden Sonntag eine neue Bürgerschaft wählen, stehen besonders viele Hochschulabsolventen auf den Wahllisten. 83 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten von CDU, SPD und Grünen haben ein Studium absolviert, nur 17 Prozent lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung. Das steht im krassen Gegensatz zur Bevölkerung der Hansestadt: Nur 22 Prozent der Hamburger haben einen Hochschulabschluss, 50 Prozent eine Berufsausbildung. Das bestätigt für den Politologen Armin Schäfer vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Beobachtungen auf Bundesebene: Auch dort sind Menschen mit geringerem Einkommen, geringerer Bildung oder Berufsgruppen mit niedrigerer Bezahlung unterrepräsentiert. Viele Entscheidungen des Bundestags gingen daher zulasten dieser Bevölkerungsgruppe, sagt Schäfer. Die Folge: „Weil sie sich nicht mehr vertreten fühlen, wenden sich die Menschen von der Politik ab und bleiben zu Hause, oder sie geben ihre Stimme populistischen Parteien.“ |