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Liebe Leserinnen & Leser,
Intersport hat gestern einen dystopischen Kurzfilm vorgestellt, der uns aufzeigt, wie eine Welt aussehen würde, in der Sport verboten wäre. Darin untersagt eine fiktive Regierung im Jahr 2041 Sport, um die Produktivität des Landes zu steigern. 15 Jahre später begehren die Menschen des Landes, dessen Kulisse an einen heruntergekommenen kommunistischen Staat erinnert, endlich dagegen auf. In dem Clip tritt u.a. Fußball-EM-Heldin Alexandra Popp auf. Einen kurzen Trailer gibt's hier, den gesamten Kurzfilm mit knapp zehn Minuten Länge hier.
Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Florian Treiß
Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat nach Informationen von Business Insider weitere Staatshilfen in Höhe von 238 Millionen Euro beim Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland beantragt. Zuvor hatte das Unternehmen in zwei Tranchen bereits 680 Millionen Euro erhalten. Für einen weiteren Staatskredit müsste Galeria-Gesellschafter René Benko selbst 50 Prozent der Kreditsumme beisteuern, soll bislang aber nur bereit sein, 15 Prozent zu tragen – trotz eines bislang nicht bekannten Jahresüberschusses der Dachgesellschaft Signa Holding von 570 Millionen Euro in 2021. Zugleich wurde nun bekannt, dass Galeria im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 bei einem Umsatz von 2,11 Milliarden Euro einen Verlust von über 622 Millionen Euro gemacht hat - das sind schlappe 30 Prozent vom Umsatz. Auch für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 2021/22 rechnet die Geschäftsführung mit einem "Jahresfehlbetrag im unteren bis mittleren dreistelligen Millionenbereich". Angesichts dessen wird die Kritik an einer weiteren Staatshilfe immer lauter: "Es kann nicht sein, dass der Staat mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen unterstützt", sagte CDU-Politiker Wolfgang Steiger dem "Handelsblatt". Und Patrick Zahn, Chef des Textildiscounters Kik, warnt in dem Artikel: "Hier wird gutes Geld schlechtem nachgeworfen."
Ab dem 1. November will Aldi Nord zahlreiche Filialen schon um 20 Uhr schließen. Damit will der Discounter "einen aktiven Beitrag zum Energiesparen" leisten, wie das Unternehmen auf Twitter mitteilt. Die Maßnahme soll zunächst für die Winterzeit 2022/2023 gelten, die am 26. März 2023 endet. Bislang haben die meisten Aldi-Nord-Filialen noch bis 21 Uhr geöffnet, an vereinzelten Standorten z.B. in Berlin auch bis 22 Uhr. Damit ist Aldi Nord der erste große Lebensmittelhändler, der die meisten seiner Filialen früher schließen will. Zuvor hatte sich z.B. Edeka Hieber in Süddeutschland entschlossen, seine 16 Märkte mittwochs bereits um 13 Uhr zu schließen. Dort war der Hauptgrund aber Personalmangel.
In den ersten beiden Corona-Jahren hat beim Möbelkonzern Ikea angesichts der Einschränkungen in den Filialen das Online-Geschäft geboomt. Nach einem Umsatzsprung von 73 Prozent kam der Online-Umsatz im vergangenen Jahr dann auf knapp 10 Milliarden Euro. Im jetzt abgeschlossenen Geschäftsjahr vom 1. September 2021 bis zum 31. August 2022 ging der Online-Umsatz aber wieder um 10 Prozent zurück auf immer noch stolze 9 Milliarden Euro, berichtet Exciting Commerce. Dafür lief das Geschäft in den Möbelhäusern mit einem Umsatzplus von 13 Prozent wieder deutlich besser, so dass der Gesamtumsatz um 6,5 Prozent auf 44,6 Milliarden Euro stieg.
Die Buchhandelskette Hugendubel verwandelt ihre Läden ab kommende Woche in Agentenzentralen. Möglich wird durch ein neues Mobile Game namens "Weltensammler", dass ab 24. Oktober im Google Play Store oder Apple App Store zum Download zur Verfügung steht. Zum Einsatz kommt dabei Augmented Reality (AR), eine Technologie zur Erweiterung der physischen Welt auf dem Smartphone-Screen. Chefin Nina Hugendubel sagt dazu: "Buchhandlungen sind Erlebnisräume; sie laden zum Verweilen, Stöbern, Schmökern ein, und manch einer versinkt förmlich in andere Welten. Mit der AR Gaming App verbinden wir die reale Bücherwelt mit der digitalen und bieten einen neuen Zugang für das Buch und das Lesen."
Amazon ist gestern mit einem eigenen Webshop für Belgien gestartet, der auf Französisch, Flämisch und Englisch verfügbar ist. Der Marktplatz ist Amazons zehnter aktiver Marktplatz in Europa und bringt die Gesamtzahl der Länder auf 21. Belgier konnten schon vorher bei Amazon einkaufen, jedoch gab es keinen eigenen Ländershop und so mussten sie z.B. auf die Amazon-Shops für Frankreich oder die Niederlande ausweichen. Interessant am neuen Webshop ist der Bereich "Brands of Belgium", der Produkte von rund 100 Marken aus Belgien bündelt. Zuletzt hatte Amazon eigene Ländershops für Polen (März 2021) und für Schweden (Oktober 2020) gestartet.
Der japanische Tech-Investor Softbank trennt sich von seiner Beteiligung an dem in Schwierigkeiten geratenen britischen E-Commerce-Konzern The Hut Group (THG) und veräußert seinen THG-Anteil von rund acht Prozent an THG-Mitgründer Matthew Molding sowie den Staatsfonds von Katar. Der Schritt festigt Mouldings Kontrolle über THG, zudem u.a. das Berliner Unternehmen Glossybox gehört. Der Aktienkurs von THG war in den letzten 12 Monaten um 86 Prozent eingebrochen, so dass Softbank seinen THG-Anteil nur mit einem heftigen Verlust von 450 Millionen Pfund loswird. Softbank bekommt nur 31 Millionen Pfund für den Anteil, den es einst für 481 Millionen Pfund gekauft hatte.
Online-Händler können künftig über die Logistik-Plattform Everstox auch eine Finanzierung erhalten. Das Geld und Scoring läuft über das Fintech Banxware von Miriam Wohlfarth, berichtet FinanceFWD. Dadurch sollen sie in die Lage versetzt werden, ihre Waren vorzufinanzieren und zahlen den Betrag dann anteilig von ihrem Umsatz zurück. Einige Fintech-Anbieter von diesem sogenanntem Revenue-Based-Financing sind erst im vergangenen Jahr gestartet.
In Deutschland gibt es knapp eine Million Kassen, doch nur wenige lassen sich flexibel durch den Laden tragen und ermöglichen somit auch ein Kassieren jenseits eines festen Kassenplatzes. Unter dem Namen POS Go führt der Zahlungsdienstleister Unzer (vormals Heidelpay) daher nun ein mobiles Zahlungsterminal ein. Das handliche Gerät vereint Kasse, Kartenleser, Belegdrucker und Scanner und ist dank cloud-basierter Software überall flexibel einsatzbereit. Wer möchte, kann mit wenigen Klicks zudem einen Online-Shop erstellen und mit POS Go vernetzen. Unzer-CEO Robert Bueninck sagt dazu: "Physischer und virtueller Handel gehen zunehmend ineinander über. Dem müssen auch die Kassensysteme gerecht werden. POS Go ist eine ganzheitliche Lösung, um Vor-Ort-Verkauf und Online-Shopping zu integrieren und die digitale Transformation voranzubringen."
Es sind nur noch knapp fünf Wochen bis zum Black Friday, der dieses Jahr auf den 25. November fällt. In den letzten Jahren bekamen Händler regelmäßig Ärger, wenn sie den Begriff dieser Rabattschlacht für eigene Zwecke verwendeten, weshalb es auch Alternativbegriffe wie z.B. Red Friday, Red Week oder Black Week gab. Grund dafür war ein Unternehmen, dass sich den Begriff als Marke hatte schützen lassen und Lizenzgebühren für die Verwendung verlangte. Doch das war juristisch umstritten - und so wurde mittlerweile die Löschung dieser Marke angeordnet. In einem aktuellen Urteil hat das Kammergericht Berlin nun entschieden, dass die Löschung der Marke rechtens war. So stehen die Chancen nun gut, dass dieses Jahr jeder Händler den Begriff ohne Kostenrisiko verwenden kann.
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