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1. Februar 2018 Liebe Frau Do, Joachim Gauck war mehr als viele seiner Vorgänger und mehr als sein Nachfolger ein Präsident des Wortes. Klug, reflektierend, mahnend, selten belehrend. Im Kern stets ein Demokratie- und Freiheitslehrer. Gestern nun kam der frühere Bundespräsident nach Düsseldorf, um seine Gastprofessur an der Heinrich-Heine-Universität zu übernehmen. Mit Dankbarkeit, wie der Mann aus Rostock betonte. Denn durch Heines Texte und Gedichte habe er die Menschen besser verstanden. Bei seiner Rückkehr nach Nordrhein-Westfalen erklärte Gauck auch einen Satz, den er bei einer Rede im Bundestag 1999 über die Mentalität der Ostdeutschen gesagt hatte. Damals, am zehnten Jahrestag des Mauerfalls, hatte Gauck den Abgeordneten die Gefühlslage seiner Landsleute so erklärt: „Sie hatten vom Paradies geträumt und wachten in Nordrhein-Westfalen auf.“ Das habe er positiver gemeint, als viele dachten, sagte Gauck nun vor 660 Zuhörern im Konrad-Henkel-Hörsaal der Universität. NRW sei für ihn immer der Ort des „gestalteten Lebens“ gewesen. Nicht ein Ort, an dem man ein Paradies erwartet. Darum ging es in seiner Rede. Orte, die das Leben ausmachen. Heimat. Und diese müsse nicht gleich sein mit Geburtsort oder Nation. Das Verhältnis zwischen dem Eigenen und dem Fremden beschrieb er so: „Wir müssen das Fremde entfeinden und das Eigene entidealisieren.“ Und was die Nation als Heimat betrifft, zitierte Gauck den österreichischen Auschwitz-Überlebenden Jean Améry, der seine Heimat vermisste, obwohl diese ihn verjagen wollte. Abgeschnitten von dem „Wir“ sei ihm schmerzhaft bewusst geworden, wie sehr der Mensch Heimat brauche, „um sie nicht nötig zu haben“. Die Rede Gaucks veröffentlichen wir hier in Auszügen. Eine befreundete Grundschullehrerin hat mir ihren Alltag mal so geschildert: „Zu wenig Geld für zu viel Chaos, Stress und Anfeindungen.“ Große Klassen, Inklusion, Flüchtlingskinder, Besserwisser-Eltern. Kein Wunder, dass Grundschullehrer heute ein Mangelberuf ist. Frank Vollmer über neue Zahlen und alte Sorgen. Die Krim-Debatte ist seit dem Auftritt von Uli Hoeneß bei unserem „Ständehaus-Treff“ am Montag neu entfacht. Nach Gerhard Schröder, Christian Lindner und Til Schweiger äußert nun also auch der Bayern-Präsident Verständnis für die Annexion der Krim und fordert einen Neustart der Beziehungen. Seine Äußerungen fanden gestern großen Widerhall, die „Bild“-Zeitung titelte: „Hoeneß redet sich um Krim und Kragen“. Ist das wirklich so? Natürlich hat Hoeneß recht. Europa braucht Russland. Europa muss ein Interesse haben, die Partnerschaft zu Russland zu revitalisieren. Und natürlich hätte auch die Nato rückblickend sensibler agieren dürfen. Aber rechtfertigt das ein militärisches Vorgehen jenseits der völkerrechtlichen Verträge? Gregor Mayntz bringt Sachlichkeit in die Debatte. Herzlichst Ihr Michael Bröcker | ||
Das Wichtigste zum Frühstück | ||
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