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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 23.08.2024 | vorwiegend sonnig bei 17 bis 30°C. | ||
+ Traditionscafé Berio in Schöneberg droht die Schließung + Saleh lädt Wegner in Kuratorium für Wiederaufbau der Fraenkelufer-Synagoge ein + Reinickendorf schließt vier Lebensmittelbetriebe + |
von Margarethe Gallersdörfer |
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Guten Morgen, beeindruckt waren wir von diesem Urlaubsgruß aus San Francisco von Leser Martin Theobald, der dazu schreibt: „Ungewohnte Aussichten führen zu neuen Einsicht und manchmal braucht es nur ein Detail, um das Ganze zu erkennen.“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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Bleiben wir gleich in Übersee: Wenn Sie das lesen, hat US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auf dem Parteitag der US-Demokraten ihre bisher wichtigste Rede gehalten – oder tut es gleich noch. Vier Tage lang hat ihre Partei zuvor ein perfekt choreographiertes Feuerwerk des Politiktheaters gezündet. Mit den Tränen, die in Chicago auf der Bühne und beim Publikum flossen, ließen sich Schwimmbäder füllen. Schluchzt man nicht grade selbst überwältigt mit, beobachtet man als Deutsche so ein Treiben ja mit Befremden und Faszination. Ob’s hilft, wird sich erst im November zeigen – doch es ist unbestreitbar, dass der offensive Fokus auf Freude, Mitmenschlichkeit und liebevolle Politikerfamilien dem Duo Harris/Walz eine echte Chance einräumt, Trump zu schlagen. Auch hierzulande ein Rezept gegen rechten Populismus? Was meinen Sie? | |||
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Bürgerverwirrung Hand in Hand: In zwei Berliner Bezirken haben Menschen Briefe erhalten, in denen die Ausweitung des Glasfasernetzes bejubelt wird. Sichtlich verfasst von ihrem Bezirksamt, gedruckt und verteilt allerdings vom für den Ausbau verantwortlichen Unternehmen: die Deutsche Glasfaser GmbH. Neben Spandau (CP von gestern) erreichte so ein Produkt der Public-Private-PR-Partnership auch den Berliner Osten: „Wir wohnen in Treptow-Köpenick und haben vorgestern einen ähnlichen Jubelbrief erhalten, nur eben vom ,hiesigen‘ Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD)“, schreibt uns eine Leserin. „Der Brief wurde in einem neutralen Umschlag ohne Aufdruck eines Postdienstes oder eines anderen Versandstempels in den Briefkasten geworfen. Absender im Adressfenster ist das Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin, das auch im Kopfbogen des Schreibens steht, welches mit Unterschrift und freundlichen Grüßen des Bezirksbürgermeisters Oliver Igel versehen ist. Empfängeradresse: ,Begleitschreiben an die Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibenden von Treptow-Köpenick‘.“ Spaßeshalber haben wir mal bei der SPD-Fraktion TreKö angefragt, ob sie das ähnlich empört wie die Parteifreund:innen in Spandau das Schreiben „vom“ dortigen CDU-Bürgermeister. Gnihi. Natürlich nicht: „Oliver Igel hat ein Zitat zur Verfügung gestellt. Das kann jedes Unternehmen im Glasfaser-Bereich nutzen“ – zudem sei dieses auch als Pressemitteilung veröffentlicht worden, versichert der SPD-Fraktionsvorsitzende Paul Bahlmann. „Ich bin froh, dass Oliver Igel pragmatisch daran arbeitet, die Digitalisierungswüste Deutschland etwas zu begrünen: Zeit wird's.“ Und wenn die Deutsche Glasfaser für die Eigenwerbung zahlt – noch besser! | |||
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Vor kurzem empfahl Dragqueen Jurassica Parka an dieser Stelle die verkehrsberuhigte Maaßenstraße, zum Leutegucken. Genau dort, an der Nummer 7 nämlich, ist auch das Café Berio ansässig. Eine 73 Jahre alte queere Institution, der nun die Schließung droht: „Der Vermieter möchte das seit 1985 laufende Mietverhältnis nicht verlängern, verweigert Gespräche über einen neuen Gewerbemietvertrag und hat selbst auf das Angebot, über eine Mediation eine Lösung zu finden, nicht reagiert“, berichtet eine Gruppe von engagierten Gästen, die nun per Online-Petition um Solidarität bittet. „Das Berio als Traditionscafé hat eine Scharnierfunktion, da es unterschiedlichste Menschen zusammenbringt. Anstelle von Anonymität und Austauschbarkeit stehen Bindung, Identität und Verlässlichkeit“, flehen sie in Richtung des Hauseigentümers. „Verschwindet das Berio, verändert der Kiez sein Gesicht.“ Erstunterzeichner der Petition sind unter anderem Rosa von Praunheim, Klaus Lederer (Linke) und Kevin Kühnert (SPD). | |||
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