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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 17.09.2020 | Teils bewölkt, teils sonnig bei max. 20°C.. | ||
+ Der Tagesspiegel wird 75 und lädt zu vielen Aktionen ein + Kabarett „Distel“ an der Friedrichstraße gerettet + Frauenskelett in der Uckermark so uralt wie Mumie Ötzi + |
von Robert Ide |
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Guten Morgen, auch wenn es manchmal im Getöse und Gedöse Berlins untergeht: Wir leben in so friedlichen und freien Zeiten wie selten. Der Tagesspiegel, 1945 gegründet als erste freie Zeitung nach dem Krieg (erste Ausgabe hier), hat sich durch die Zeitläufte hindurch immer wieder gewandelt – und geht nun seit 75 Jahren den Dingen auf den Grund. Grund genug für uns, Sie einzuladen, liebe Leserinnen und Leser, zu unserem Jubiläumsprogramm – und zum Mitmachen und Uns-Besser-Machen. Wenn Sie wissen wollen, wie unsere Arbeit funktioniert, wie wir auf unsere Themen kommen und wie sich der Tagesspiegel verändert hat, schauen Sie rein bei unserer gerade laufenden Videowoche – und zwar hier. Wenn Sie mit uns diskutieren möchten, welche Schwerpunkte wir setzen und setzen sollten, dann wählen Sie sich gerne ein in unsere zwölf Liveforen, in denen sich ab kommenden Montag die Chefredaktion, die Geschäftsführung und auch viele Leiterinnen und Leiter der Ressorts Ihren Fragen stellen – bei unserer virtuellen Redaktionswoche, alles dazu hier. Falls Sie uns sagen möchten, welche Recherchen wir künftig anstoßen sollten, wie Sie den Tagesspiegel politisch und gesellschaftlich verorten und welche drei Dinge Sie als Chefredakteurin oder Chefredakteur umsetzen würden, dann machen Sie mit bei unserer Umfrage – und zwar hier. Und falls Sie zwischen 16 und 25 Jahren jung sind und den Tagesspiegel bisher nur am Rande wahrnehmen, dann bewerben Sie sich um eines von 7500 kostenlosen Digital-Abos und treten mit uns in einen Austausch über Ihre Mediennutzung und Ihre Wünsche für die Zukunft – und zwar hier. Ach ja, und falls Sie lesen wollen, wie sich Pressefreiheit im digitalen Wandel entwickelt und in einem Doppelseiten-Comic von Checkpoint-Zeichnerin Naomi Fearn nacherleben möchten, wie ein Redaktionstag auch nachts aussieht, dann schauen Sie gerne in unsere große Jubiläumsausgabe am Sonntag, den 27. September. Wir freuen uns auf Sie, zu jeder Zeit! | |||||
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Sie war stachelig und stachelte zum Nachdenken an. Und sie tat denen weh, die das eigene Denken am liebsten allen verdenken wollten. In der „Distel“, dem Kabarett an der Friedrichstraße gegenüber vom „Tränenpalast“, lachte die DDR über die DDR und aus manchem Witz, der über die Parteioberen gerissen wurde, wurde Ernst – für die Volksunteren. Die sangen im Theater mit und dabei über sich selbst: „Und der Haifisch, der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht. Meine Oma, die hat keene, Zahngold gibts für Ostgeld nicht.“ 30 Jahre und eine auch nicht immer lustige Wiedervereinigung später ist nun das Theater der Worte am traditionsreichen Orte gerettet. Nach Checkpoint-Informationen hat die imperiale Immobilien-Firma Augustus von Internet-Milliardär Alexander Samwer einen neuen Mietvertrag für die nächsten 20 Jahre angeboten, plus Option auf weitere 10 Jahre. Und kein Witz: „Der Quadratmeterpreis liegt unter 20 Euro“, wie Distel-Geschäftsführerin Astrid Brenk bestätigt. Allerdings muss die Distel für diesen Deal mit ihrem Fundus in den Admiralspalast umziehen und ihr kleines Studio im Vorderhaus abgeben, in dem bisher der Nachwuchs kalauerte. Doch auch ohne Balkone zur Friedrichstraße lässt sich etwas denkbar Seltenes verkünden: eine echte Kabarettung. | |||||
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Als Berlin noch nicht Berlin war und Brandenburg nur ein sandiges Staubkorn in ferner Zukunft, als die Menschen der Vergangenheit noch als Nomaden durch die Flur oder als Bauern über Felder streiften, da lebte eine junge Dame in der Uckermark und kaute knirschend auf Getreidemehl. Ihre Gebeine, verbuddelt in der Hockerstellung (Foto hier) und Jahrtausende später gefunden beim Buddeln für ein Windrad, wie der Checkpoint im Mai exklusiv berichtet hatte, brachten nicht nur das Blut der Berliner Archäologen Christoph Rzegotta und Philipp Roskoschinski in Wallung: Wie viele Zeiten hatten diese Knochen wohl schon auf dem Schädel? Nun, nach aufwändigen Untersuchungen, löst sich das Rätsel: Die Dame von Bietikow, wie sie in Fachkreisen genannt wird, lebte im vierten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung – wahrscheinlich zwischen 3.500 bis 3.100 v.u.Z., höchstwahrscheinlich zwischen 3.400 und 3.300 v.u.Z. Sie ist also mit mehr als 5300 Jahren so steinalt wie Ötzi, die berühmte Gletschermumie aus dem Eis der Alpen. Die Zeit damals ging als Jungsteinzeit in die nicht mehr junge Geschichte ein – genauer als Trichterbecherkultur, benannt nach der damals typischen Keramikform und bekannt als Beginn der Ackerwirtschaft und der ersten auf Rädern durch Europa rollenden Wagen. „Die vermutete Datierung der ‚Dame von Bietikow‘ in die Zeit der Trichterbecherkultur ist nun bestätigt. Damit ist die brandenburgische Landesarchäologie um einen seltenen und besonderen Befund reicher“, teilt Christof Krauskopf, Sprecher des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege, dem Checkpoint mit. Und Archäologe Philipp Roskoschinski ist sich auf Nachfrage sicher: „Die ‚Dame von Bietikow‘ ist die stumme Zeugin einer Zeit, welche umfassende Veränderungen mit sich brachte und welche auch noch bis in unsere moderne Zeit hinein nachwirkt.“ Eines immerhin hat sich seitdem grundlegend neu eingeschliffen: die Zahnpflege. Denn die uralte Frau, die selbst nur 30 bis 45 Jahre jung wurde, hatte laut Untersuchung „einen starken kariösen Defekt an einem Backenzahn, der zu einer tiefgehenden Schädigung führte und eine starke Entzündung bewirkt haben wird“. Nun sollen die Zähne noch genauer untersucht werden – denn in ihnen finden sich noch mehr Spuren aus einer Zeit vor unserer Zeit, deren Wind über die Felder der Uckermark bis heute zu uns herüberweht. | |||||
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Mehr als einen im Wein hatten am Wochenende die Gäste des „Soda“-Clubs in Prenzlauer Berg, die sich zu Hunderten ziemlich dicht und dicht an dicht durch die Nacht in den Sonntag tanzten. Die Polizei löste die abstandslose Pandemie-Party anstandslos auf – und Pankows Bürgermeister Sören Benn beanstandete fehlenden Anstand: „Besinnt Euch mal, echt ey!“ Die Veranstalter in der Kulturbrauerei hatten sowieso nur die Genehmigung für einen Schankbetrieb, also das Servieren von Corona in Flaschen. „Das schließt Musik und Tanz nicht ein“, erklärte die Polizei – und schenkte Anzeigen aus. Nun gibt’s im Soda nur noch Wasser. Für klarere Köpfe. | |||||
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